mit dem Malibu-Camper durch Südamerika

Woche 38

12.11.2023

km 95770 bis 95788

von Punta del Diablo(9) am Strand nach Laguna Negra am Ufer

Temperatur ca. 16 – 23°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

es war ruhig, bis auf eine kurze Unterbrechung gegen 03:00, die aber nicht weiter erwähnenswert ist.

Etwas war heute aber anders als sonst. Nicht ich habe den Morgenkaffee gemacht, sondern Theres. Das bringt meinen ganzen Tagesrhythmus durcheinander (kleiner Scherz).

Das Wetter und die Wellen luden nicht gerade zum Baden ein. Aber mit einem Coca-Tee und dem Fotoapparat konnten wir schon auf den Felsen verweilen, überlegen wie der Tag verläuft und wieder einmal den Wellen zuschauen.

Es gibt hier, in unmittelbarer Nähe, noch mehr als nur den Atlantik. Ein Vogelparadies soll die Laguna Negra sein, warum nicht einen kleinen Abstecher dorthin. Irgendwo stehen, wo es nicht ganz so windig ist, hat ja auch etwas für sich. Da uns Punta del Diablo gestern sehr gut gefallen hat, gab es zuvor noch einmal einen kurzen Abstecher in den Ort.

Wir hatten sehr früh ein schönes Plätzchen an der Lagune und Fleisch war auch im Kühlschrank. So zeitig haben wir schon lange nicht mehr gegrillt. Leider war das Lamm ein ziemlicher Fehlkauf, oder wir sind durch Argentinien einfach zu verwöhnt.

Trotzdem, so ein toller Blick beim Grillen ist ja auch nicht zu verachten.

Etwas später kam ein schöner brasilianischer Bulli vorbei. Die erste Frage: ob man hier stehen kann und es sicher ist. Es ist schon immer wieder überraschend, wenn uns Südamerikaner auf ihrem Kontinent nach der Sicherheit befragen.

Ein Brasilianer kommt selten allein und schon stand ein zweiter Bulli neben dem Ersten.

Es gab noch einen wunderschönen Sonnenuntergang über der Lagune, mit vielen Tier-Stimmen. Vom Geräusch teilweise wie amerikanische Ambulanzfahrzeuge.

Doch vom Sommer sind wir wohl noch etwas entfernt. So kalte Abende überraschen uns immer wieder und es geht relativ früh in den Camper. Auch nach neun Monaten finden wir ihn noch gemütlich.

Mal sehen wie es morgen weiter geht. Einen Plan haben wir, schauen wir mal, wie das Wetter wird.

Nachtrag (Theres): leckeren, handgemachten kolumbianischen Kaffee genossen

Bilder: Eindrücke vom Atlantik und Punta del Diablo, Container-Bauweise, unser Stellplatz an der Laguna Negra, Sonnenuntergang über der Lagune

13.11.2023

km 95788 bis 95933

von Laguna Negra am Ufer über Castillos(9), Aquas Dulces (16), La Paloma Puerto(10) nach Laguna de Rocha Parkplatz zwischen Atlantik und Laguna

Temperatur ca. 15 – 17°C

den ganzen Tag wolkig

dass wir mal später von einem Platz wegkommen als die Brasilianer, passiert äußerst selten, aber wir hatten noch ein bisschen zu tun.

Die Verschiffung rückt immer näher und die Woche ohne Camper muss gut geplant sein. Was passt in die Rucksäcke und was dürfen wir nicht vergessen.

Ich hatte auch gelesen, dass einige einen Rückspiegel abgebaut haben, um durch das Containertor zu passen. Also habe ich noch einmal kurz über die Breite unseres Campers und des Containertors nachgedacht. Das Ergebnis: mindestens ein Spiegel sollte demontiert werden. Also kurz im Netz recherchiert und dann ausprobiert.

Um den Spiegel demontieren zu können, müssen die Türverdunkelung und der Fensterheber-Schalter entfernt werden. Ich weiß jetzt wie es geht und habe schon etwas präpariert.

Nicht zu glauben, was sich in diesem Bereich auch für Staub in den letzten 9 Monaten angesammelt hat.

Heute ist mal wieder Autofahrwetter. Wir genießen die letzten Tage in unserem Camper und fahren gemütlich. Fast jedes Fischerdorf wird angeschaut. Fast, denn das eine, was in jedem Reiseführer hervorgehoben wird, haben wir ausgelassen. Cabo Polonio, es liegt im Nationalpark und man kommt nur zu Fuss oder mit einem Adventure-Bus hin. Das besondere an dem Fischerdorf ist, dass die Menschen dort ohne Strom und Mobilfunk leben. Ok, das haben wir an vielen anderen Stellen auch schon gesehen.

Wir sind lieber nach La Paloma (eigenartig, was man sich darunter für einen Ort vorstellt) an den Hafen gefahren. Unsere Hoffnung, dort frischen Fisch zu bekommen, war vergebens. Dafür gab es auf dem Rückweg endlich unsere lang ersehnten Tortas Fritas. Mit der entsprechenden Frische (warm) wären sie glatt an unsere ersten Tortas Fritas heran gekommen.

Unser Ziel heute ist die Laguna de Rocha. Auch mit trödeln war diese nicht schwierig zu erreichen. Dass es mit einem Fisch nicht geklappt hat, gab uns noch mehr Zeit. Grillwetter sieht definitiv anders aus.

Was für ein tolles Ziel, das Theres heute ausgesucht hat. Im Osten meterhohe Wellen vom Atlantik, dazwischen ein ca. 20 Meter breiter weicher weißer Sandstrand (wie eine Sandbank) und im Westen dann die ruhig vor uns liegende Lagune. Das ganze dann in einem etwas mystischen Licht durch die untergehende Sonne. Einfach nur fantastisch anzusehen. Ein Ort zum Verweilen, auch wenn die Temperaturen nicht unbedingt dazu einluden.

Aber wir waren nicht allein am atlantischen Ozeans. Bestimmt 50 Angler standen oder saßen am Strand mit jeweils mehr als einer Angel. Heute sind super Bedingungen, um den „Corvina Negra“ (schwarzen Trommler) aus dem Meer zu ziehen, haben wir uns von ihnen sagen lassen. Es liegt vor allem am Wind. Das muss auch stimmen, wenn man sich das Fangergebnis anschaut. Irritiert hat uns etwas, dass die Fische nicht gleich getötet wurden, sondern elendig erstickten.

Hier stehen wir nun und haben doch tatsächlich die Heizung in Betrieb genommen. So genießen wir den Abend bei kuscheligen 25°C innen und 15°C außen.

Morgen soll die Sonne scheinen. Wenn dem so ist, werden wir hier vielleicht einen Strandtag einlegen.

Nachtrag 1: die Fahrt erinnerte uns an vielen Stellen an den Peenestrom und auch an die Boddenlandschaft. → natürlich ohne Palmen

Nachtrag 2 (Theres): Juli :„ …..Lasst euch nicht von der Wehmut betrüben. Wir freuen uns riesig, euch wieder hier zu haben“ ♥ Uns geht`s super angesichts solcher Nachrichten 🙂

Bilder: Eindrücke von der Ruta 9 und 16, Eindrücke von Aquas Dulces, Eindrücke von der Laguna de Rocha und dem Atlantik, unser Stellplatz an der Laguna de Rocha

14.11.2023

km 95933 bis 95936

von Laguna de Rocha Parkplatz zwischen Atlantik und Laguna nach etwas näher an die Laguna

Temperatur ca. 15 – 25°C

den ganzen Tag heiter

eine Entscheidung zu treffen hat nicht lange gedauert. Heute früh schien die Sonne, morgen soll es Regnen. Dann können wir auch morgen weiter fahren.

Und es scheint immer noch die Zeit des schwarzen Trommlers zu sein. Schon früh waren die ersten Angler vor Ort.

Der Strand ist ja lang genug, also sind wir ein Stück vorgefahren. Ein ellenlanger Strand, nur für uns allein. Schöner weicher Sand und eine leichte Brise. So merkt man wenigstens nicht, wenn man sich den A…. verbrennt.

Doch alles Gute ist bekanntlich selten zusammen. Wir wissen nicht, ob der Atlantik hier immer so ist, richtig ins Wasser sind wir nicht gegangen. Der Sog der Wellen war echt heftig und es ging trotz Sandstrand gleich tief hinein.

Es gab noch eine kurze Überlegung, am späten Nachmittag etwas weiterzufahren. Als wir dann aber vor unserem Camper saßen und an das Wetter von morgen dachten, wurde der Plan schnell verworfen.

Wir genossen den Blick auf die Lagune, schauten den Wasservögeln zu und hörten das Rauschen der Wellen des Atlantik im Hintergrund. Was will man mehr? Mehr Zeit!;-)

Zum Abschluss gab es einen herrlichen Sonnenuntergang. Nicht über der Lagune, nicht über dem Meer, sondern genau dazwischen. Ein riesiger runder klarer Ball, fantastisch!

Nachtrag: haben wir wirklich Mitte November? Das Datum ist für uns im Augenblick absolut unrealistisch, es ist doch schon fast Sommer!

Bilder: Atlantik und Lagune, unser neuer Stellplatz an der Laguna de Rocha, Sonnenuntergang

15.11.2023

km 95936 bis 96129

von etwas näher an die Laguna über Loma(15), Rocha(9), Santa Rita(Küstenstraße10), La Caracola(10), Punta del Este(10), Piriapolis(10) nach Parkplatz Mirador en Bella Vista

Temperatur ca. 16 – 24°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig und vereinzelt Regen, aber am späten Nachmittag wunderschön

ein letzter ganzer Tag in unserem Camper in Südamerika. Ein eigenartiges Gefühl!

Aber erst einmal hatten wir eine angenehme ruhige Nacht. Obwohl ruhig nicht ganz stimmt, denn es waren viele Nachtgeräusche zu hören. Es klackerte wie von kleinen Rasseln und Windspielen aus Bambus. Und wenn es nicht gerade rasselte, hörte es sich nach Babygeschrei an. Es war schön, die Geräuschkulisse der Nacht um sich zu haben.

Cool, wenn man sich auch mal auf den Wetterbericht verlassen kann. Heute war tatsächlich wieder Reisewetter. Keine Sonne am Himmel, leichter Regen und ungemütlicher Wind. Dafür war die Strecke umso schöner. Immer an der Küste entlang. Im Osten der Atlantik und im Westen immer wieder Lagunen. Die Landschaft erinnerte an Märkische Heide und Nordsee, natürlich ohne Kakteen.

Je mehr wir uns Montevideo nähern, desto moderner und aufgehübschter werden die Ortschaften. Wir merken, dass es nicht so richtig zu uns passt. Aber hübsch ist es trotzdem und was uns besonders auffällt, der Strand ist frei und die Häuser besitzen maximal zwei Etagen. Punta del Este ist da natürlich eine Ausnahme.

Wir schwankten immer zwischen Genießen und Denken an Morgen, wenn wir ohne Camper dastehen. Wie sagt Theres: irgendwie fühlt man sich nackt, wenn der Camper weg ist.

Die Aufregung und Anspannung steigt, weicht aber teilweise einer südamerikanischen Gelassenheit (irgendwie wird es schon alles funktionieren).

Wie verbringt man den letzten südamerikanischen Tag in seinem Camper. Wir cruisen durch die Landschaft, nehmen jede Nebenstraße mit und wollen noch ein schönes letztes Plätzchen. Dieses darf aber nicht allzuweit von Montevideo entfernt sein.

Irgendwie kam dann wirklich eins zum anderen. Der Himmel riss auf, die Sonne zeigte sich und es wurde warm. Grillen wollten wir nicht mehr, um uns zeitlich nicht festzulegen. Ein Plätzchen musste her (Sonne genießen), auch wenn wir noch knappe 100 Kilometer bis Montevideo zu fahren haben. Dann kam ein kleiner Fischerort, dort gab es doch tatsächlich frischen Fisch. Also Planänderung, Fisch gekauft und nun musste doch ein Grillplatz her. Den haben wir ein paar Kilometer später gefunden. Wieder einmal direkt am Meer, was will man mehr? Dieses mal nichts! Wir haben den Abend bei leckerem Fisch, Weißwein und wärmender Sonne genossen. Ich war sogar noch richtig baden.

Als es dunkel wurde, zogen dicke Wolken auf. Am Horizont waren immer wieder Blitze zu sehen, was für ein Schauspiel.

Wir haben immer noch nicht alles für morgen gepackt, aber das wird schon noch.

Die letzte Nacht in unserem Camper bricht an. Ist die Zeit wirklich schon vorbei? Noch nicht ganz, eine Woche Buenos Aires liegt noch vor uns. Vielleicht zum Abgewöhnen oder neu planen. Ja, dann ist sie vorbei und wir hatten jetzt lange genug Zeit, Abschied zu nehmen. Wir freuen uns auf zu Hause, auf die Kinder, Enkel, Freunde und Familie.

Nachtrag 1: Nachdem wir mit dem Grillen fertig waren, half ich einem Angler, sein Boot aus dem Wasser zu tragen. Er bot uns zwei Fische seines Fangs an; hätte er nicht drei Stunden früher kommen können?

Nachtrag 2: Richtung Montevideo ist die Ruta 9 mautpflichtig. Es funktioniert alles elektronisch (Plakette), wir blieben an der Schranke hängen und mussten erst eine Vignette kaufen. Die wurde uns mittig auf die Frontscheibe geklebt, enjoy Südamerika

Nachtrag 3: in der Zeit des Schreibens war das Gewitter plötzlich über uns. Ich musste den Camper noch in den Wind drehen, so sehr hat er gewackelt.

Nachtrag 4: Heute wird geduscht im Camper, das dritte und letzte Mal in den neun Monaten, jetzt kann jeder denken was er will;-)

Bilder: Eindrücke von der Ruta 10 und den Lagunen, Eindrücke von Punta del Este, unser Stellplatz am Parkplatz Mirador en Bella Vista, der Himmel brennt

Geräusche der Nacht:

16.11.2023

km 96129bis 96229

von Parkplatz Mirador en Bella Vista nach Montevideo Containerhafen

Temperatur ca. 16 – 22°C

den ganzen Tag heiter

es war eine unruhige Nacht, zumindest für mich. Die Anspannung steigt halt, klappt es alles mit dem Container?

Dann war der letzte Morgen da. Die letzte, selbst gepflückte Mango wurde geschält. Ein letztes Frühstück ohne großen Appetit, aber dafür mit Top Aussicht auf den Atlantik. Das letzte Mal Luft nachgefüllt und den Laptop mit 12V geladen. Eine letzte Zigarette/ Zigarillo und ein letzter kleiner Tanz zu Katie Melua vor dem Camper. Keine Wale und kein letztes Mal baden, uns war nicht danach. Abschied halt, von einer tollen Zeit mit vielen Erlebnissen und zu verarbeitenden Eindrücken.

Noch 100 km bis zum Hafen in Montevideo. Natürlich über alle Nebenstraßen, die die Strecke hergibt und immer schön an der Küste entlang. An vielen tollen weißen Sandstränden vorbei. Dort, wo wir unsere erste Nacht verbracht haben (Punta Carretas), wurde noch ein Zwischenstopp eingelegt, übers Meer geschaut und das restliche Frischwasser abgelassen. Nicht zu glauben, wie viel Wasser 50l sein können.

Dann war es so weit. Um 13:00 waren wir mit dem Agenten der Verschiffungsagentur verabredet. Einzelheiten und der Name der Agentur sind unrelevant, nur so viel, es könnte besser laufen.

Aber vielleicht sind wir zu anspruchsvoll und erwarten zu viel als Gegenwert für den zu zahlenden Preis. Unser Fazit: leicht verdientes Geld für den Agenten. Nächstes Mal werden wir es ohne Unterstützung versuchen.

Nun hieß es, den Camper in den Container zu stopfen. Die Spiegel mussten nicht ab, es waren rechts und links noch ca. 2cm Platz. Ich hatte mir extra überlegt, warum ich rückwärts in den Container fahren wollte. Mir war nicht bewusst, dass der Camper vorne und hinten über die Räder verzurrt wird und hatte die Hoffnung, dass keiner hinten aus dem Container wieder raus muss. Falsch gedacht, einer stand hinten auf der Stoßstange, hat die Höhe im Auge behalten (durch das Absenken war die Höhe kein Problem) und Fahranweisungen nach vorne gerufen. Vorne standen dann noch vier oder fünf Männer und haben diese Anweisungen (alle durcheinander) versucht an mich weiterzugeben. Spaß ist etwas anderes. Dass es rechts und links so eng wird, hätte ich nicht vermutet. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch nicht darüber nachgedacht, wie ich aus unserem Camper komme. Meine Empfehlung für Interessierte: vorwärts in den Container, dann kommt man durch die Heckklappe einigermaßen entspannt raus. Ok, diese Möglichkeit hatten ich und der Kollege hinten nicht mehr. Fotos sagen mehr als eine Seite Beschreibungen.

Gegen 15:00 war es geschafft, eine Anspannung viel ab. Nun hoffen wir, dass wir unseren Camper wohlbehalten in vier Wochen in Hamburg abholen können.

Unsere Tickets für die Überfahrt nach Buenos Aires morgen haben wir auch schon in der Tasche. Die erste Nacht außerhalb unseres Campers verbringen wir nicht im Freien. Wir haben ein kleines Hotelzimmer. Dort haben wir nur schnell unsere Sachen hingestellt, um noch ein bisschen durch Montevideo zu schlendern.

Unser Ziel war klar: etwas Stadt, dann eine Pizza/ Hamburger, eine Flasche Sekt und ein Bier und dann runter an den Strand. Die San Lorenzo, unser Containerschiff, werden wir nicht sehen, das fährt erst morgen in den Hafen ein. Aber den Sonnenuntergang bei angenehmen Temperaturen genießen, das hat doch was.

Morgen früh geht es dann mit dem Rucksack weiter nach Buenos Aires. Morgen wird wahrscheinlich auch der letzte Reisetagebucheintrag erfolgen. Wir sind am Ende unserer Reise und laden kann ich den Laptop auch nicht mehr. Alles hat ein Ende …

Nachtrag: wie auf einem der letzten Bilder zu sehen, wird unser Camper irgendwo in irgendeiner Höhe, so auf einem Containerschiff transportiert

Nachtrag (Theres): gut, dass der Ralf so ein dünner Hering ist, sonst hätte er wohl im Container reisen müssen ;-)) Nein, im ernst, ich bin froh, dass ich das Manöver nur fotografieren musste. Aber wenn`s nach dem Agenten gegangen wäre…. 🙁

Bilder: Frühstücksausblick, Eindrücke von der Ruta 10, Atlantik und weiße Strände, Montevideo, wo alles begann, Hafen in Montevideo mit Verpackung des Campers, Sekt Bier und Pizza

17.11.2023

von Montevideo mit der Fähre nach Buenos Aires

Temperatur ca. 16 – 22°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

wir sind in Buenos Aires angekommen. Theres hat letzte Woche noch ein wunderschönes Appartement im Stadtteil Palermo aufgetan, 50 m², wir verlaufen uns und müssen uns rufen, um zu wissen, dass der andere noch da ist.

Nein, ganz so schlimm ist es nicht, aber sie ist wirklich toll. Die Straße ist von Platanen gesäumt und diese ragen bis zu unserem kleinen Balkon in die, 5. Etage herauf.

Heute musste auch mal ein Taxi herhalten. Die Wartezeit bis zur Migration war fast so lang wie die Überfahrt von Montevideo nach Buenos Aires selbst. Die Rucksäcke drückten auf dem Rücken und als wir aus dem Gebäude von Buquebus (Fähre) traten, standen dort die ganzen Taxen. Es waren nur zwei Blicke und ein Nicken. Theres muss im Augenblick ziemlich alles alleine wuppen. Seit dem der Camper im Container ist, bin ich wohl noch immer in einem Loch gefangen und es dauert noch, mich wieder aufzurappeln. Aber das wird und die Wohnung passt gut dazu.

Den Rest des Tages haben wir auf dem Balkon gesessen. Mein Bruder rief an und wir konnten unsere Gedanken austauschen. Cool, wenn man so einen Bruder hat.

Als wir uns dann doch noch nach draußen bewegten, fing es an zu regnen. Was für ein Pech!;-) Also schnell zum Supermarkt (man könnte ja auch essen gehen, aber keine Lust), das nötigste geholt und einen gemütlichen Abend eingeläutet. Morgen geht es dann aber wirklich los, die Stadt unsicher zu machen.

Darüber werde ich nicht mehr berichten. Nach 38891 km und 38 Wochen endet das Reisetagebuch mit dem heutigen Tag.

Wir selbst waren über das Interesse von Freunden, Familie und externen Lesern überrascht und erfreut. Mir hat es Spaß gemacht, zu schreiben. Theres hat es Spaß gemacht, meine Ortographie zu checken. Aber noch mehr Spaß hat ihr die Fotografie bereitet. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kilometer wir, für das perfekte Motiv, rückwärts gefahren sind.

Vielen Dank für all die lieben Kommentare.

Nachtrag 1: für Südamerikabegeisterte, die auch eine Tour mit dem Wohnmobil planen: das Wohnmobil leidet auf solch einer Tour und das nicht zu wenig. Trotzdem würde ich es immer wieder mit dem eigenen Fahrzeug machen wollen. Es schreibt dann eine Geschichte.

Nachtrag 2 (Theres): Es gibt bestimmt noch ein Abschlussfoto aus Berlin von zwei Gestrandeten mit deren Herzensfamilie 🙂

Bilder: unser Hotel in Montevideo

18.11.2023

Buenos Aires

Temperatur ca. 22°C

den ganzen Tag heiter

nein, das Reisetagebuch endet noch nicht. Die Woche in Buenos Aires war zu schön, um sie vorzuenthalten.

Wie sagte Werner so schön: „Um die Sache rund zu machen, fehlt die Ankunft von uns und unserem Camper in Berlin.“ Er hat recht!

Im Nahverkehr in Buenos Aires kann man nicht mehr bar bezahlen. Es wird eine Chipkarte benötigt. Die Beschaffung der Chipkarte war relativ einfach. Die gab’s noch beim Buquebus (Hafen), nur aufgeladen kann sie dort nicht werden. Das geht nur an Kiosken oder direkt an einem Fahrkartenschalter oder Automaten. „Welcome in Argentina“ war der Kommentar des Herrn am Touristenschalter.

Am ersten Automaten funktionierte es natürlich nicht. Ein Mitarbeiter erklärte uns: der Automat sei kaputt. Die Karte kann hier nicht aufgeladen werden, aber er kann uns so durchlassen. Das geht natürlich auch, das Angebot ließen wir uns nicht entgehen.

An der Endstation waren wir dann erfolgreich. Für 3 € eine ganze Woche zu zweit den Nahverkehr nutzen, wie cool ist das denn!

Einen Tag im Zentrum der Stadt einfach nur schlendern und schauen. Einen frischgepressten Orangensaft zum Abgewöhnen trinken. Um 22:00 waren wir dann kaputt genug, um den Tag zu beenden.
Ein toller Tag in Buenos Aires. Viel Grün und wunderschöne alte Gebäude. Wir sind schon jetzt froh darüber, diese Woche hier noch zu haben.

Nachtrag: Theres hat sich heute Abend einen Bloody Mary bestellt, den durfte ich dann trinken. 😊

Bilder: Eindrücke aus Buenos Aires

10 Kommentare

  1. Werner Kemper

    Lieber Ralf, liebe Theres,

    nochmals vielen Dank für diesen tollen Reisebericht, und dass wir daran teilhaben durften.
    Ich habe ein bis zweimal die Woche interessiert mitgelesen und mich an den schönen Fotos erfreut.
    Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr auch noch kurz von Eurer Heimkehr – und in einem Monat von der Rückkehr des Busses – berichtet. Das würde für mich die Sache rund machen, denn damit würde Euer Bericht so enden, wie dieser angefangen hat.

    Aber erstmal genießt die letzten Urlaubstage.
    Und dann wünsche ich Euch, dass Ihr wieder gut nach Hause kommt, Euch wieder gut zurückgewöhnt und in 1 Monat auch der Bus wieder heil ankommt.
    Macht Euch den Abschied nicht zu schwer, sondern erfreut und erinnert Euch daran, was Ihr gehabt habt – das ist wirklich eine einmalige Reise gewesen, die Ihr Super gemeistert habt.

    Alles Gute,

    Werner

    • Ralf

      Lieber Werner,
      Wir sitzen gerade in unsererem Apartment beim Frühstück. In Gedanken bin ich aber bei den zwei lieben Kommentaren die wir bekommen haben. Du hast recht, unsere Reise ist noch nicht zu Ende. Darauf hat Theres ja schon im letzten Text hingewiesen. Für mich war die Reise mit Abgabe des Campers erst einmal vorbei. Auch wenn wir genug Zeit hatten zur Vorbereitung war es einfach zu aprupt für mich. Hinzu kommt, daß wir unseren Laptop nur noch mit 12V laden können, die Kapazität also auch begrenzt ist. Wie schon in Patagonia erstelle ich Notizen im Handy von dem was wir in Buenos Aires (eine tolle Stadt) erleben und werde auch das etwas verspätet ergänzen. Klar gehört auch die Ankunft in Berlin und die Ankunft des campers in Hamburg dazu. Als wirklichen Abschluss möchte ich auch noch eine Aufstellung der notwendigen Reparaturen erstellen. Nicht als Abschreckung sondern man muss sich einfach bewusst sein das ein hoher Verschleiß dazu gehört. Vielen Dank noch einmal für deine lieben Zeilen.
      Es grüßen Ralf und Theres

  2. Gerlind Klaehn

    Ihr lieben Zwei!
    Was habt Ihr alles erlebt!! Irre und ich habe mit riesigem Interesse Eure Erlebnisse gelesen, verfolgt und die vielen Fotos bestaunt! Ich wünsche Euch für die letzte Woche in Buenos Aires alles Liebe!Genießt die letzte Zeit und dann einen bewahrenden Rückflug und ein wunderschönes Wiedersehen mit Familie und Freunden! Seid umarmt von Eurer Gerlind

    • Ralf

      Liebe Gerlind,
      ich glaube, das wird ein bisschen dauern das Erlebte alles zu verarbeiten. Da hast du es als Leserin ja fast einfacher😊. Cool, das du immer so dabei warst. Wir genießen die letzte Woche hier in Buenos Aires. Wir sind froh das wir uns dafür entschieden haben, denn es ist wirklich eine wunderschöne Stadt. Ich werde das im Reisetagebuch etwas später ergänzen. Wir sehen uns doch bestimmt demnächst😊, Weihnachten steht ja vor der Tür. Für uns bei 25grad zur Zeit kaum vorstellbar. Liebe Grüße an alle von Ralf und Theres

  3. Uwe Meyer

    Ihr Lieben. Jetzt sitzt Ihr wohl im Flugzeug. Kommt wohlbehalten zurück.
    Danke für die wunderschönen Bilder und die einzigartigen Berichte.
    Noch ein Gedanke…
    Im letzten Bericht, am Taxistand. Zwei Blicke und ein Nicken..So scheint es bei Euch oft zu sein. Die Reise war genau Euer Ding. Ihr habt das gemeinsam gemacht und Euch offenbar prima ergänzt. Das finde ich wunderbar.
    Liebe Grüße Uwe

    • Ralf

      Lieber Bruder, wir sitzen noch nicht im Flieger, aber immerhin sind wir schon auf dem Flughafen. Wir haben versucht es bis zum letzten auszukosten und dabei fast den Bus verpasst. Einfach nur danke und hoffentlich bis bald.
      Liebe Grüße von Ralf und Theres

  4. Anne und Peter

    Hallo Ihr zwei, wie die Zeit vergeht! Hier ist heute der erste Schnee gefallen und ich habe Eure Fotos vom Strand und den Erlebnissen gesehen – was für ein Kontrast.
    Wir hoffen, Ihr kommt gut nach Haus und kommt dort auch gedanklich an. Der Schnitt zurück in das Leben hier wird nicht einfach sein, aber Ihr könnt die Erlebnisse immer wieder zurück holen.
    Genießt nun die Zeit mit der Familien und wenn Ihr dann mal Muße habt, freuen wir uns riesig auf einen Kaffee mit Euch.
    Seid lieb gegrüßt – Anne und Peter

    • Ralf

      Hallo ihr beiden, na ihr macht uns den Rückflug ja nicht viel einfacher. Wir sitzen hier am Flughafen und hatten den ganzen Tag noch angenehme 22grad. Ja ich glaube der Kontrast kann nicht größer sein aber so ist es halt. Kontraste hatten wir in den neun Monaten ja mehr als genug😊. Schön das euch die Bilder gefallen haben. Und klar treffen wir uns auf einen Kaffee, aber lasst uns erst einmal nach Hause kommen. Wir freuen uns auf unsere Kinder. Also bis bald und liebe Grüße aus dem herrlich warmen Argentinien.

  5. Christel & Werner

    Auch wir danken Euch für die interessanten Berichte und Fotos. Unglaublich, wie die 9 Monate vergangen sind. Wir wünschen Euch eine gute Landung in Berlin BER und ein gutes Einleben in Borgsdorf.
    Viele Grüße von Christel & Werner.

    • Ralf

      Liebe Christel und lieber Werner, wir sind nun wieder gelandet und haben mit der Eingewöhnung zu tun. Gar nicht so einfach. Aber wir haben ja schon telefoniert, wir sehen uns ja bald.
      Liebe Grüße von Ralf und Theres

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