22.10.2023

km 92520 bis 92701

von Camping Pousada Princesa do Apa über Bella Vista zurück nach Belha Vista (Paraguay/ Brasilien)(060), Antonjo Joao(060) nach Pedro Juan Caballero(Vorstadt)

Temperatur ca. 26 – 39°C

den ganzen Tag sonnig

und dann kamen die Kinder der Familie inklusive Musik aus dem Pickup und belegten den Pool. Das war jetzt etwas überspitzt, aber die entspannte Ruhe gestern Abend war für mich vorbei. Dann gab es noch so einen tollen kalten Strahler (nicht abschaltbar), der direkt auf unseren Camper leuchtete. Wir mussten, unter Einbuße des Luftdurchzugs, richtig abdunkeln.

Der Strahler ging nicht aus, aber die Jugendlichen waren gegen 23:00 wieder weg, also keine Dramatik.

Spannend an dem gestrigen Nachmittag war noch das Feuer auf der anderen Seite des kleinen Sees und dessen enorme Ausmaße. Keine Ahnung was verbrannt wurde, aber es wurde wohl doch etwas größer als gedacht. Die Familie wurde dann etwas unruhig, hat es aber wieder in den Griff bekommen.

Hunde gab es natürlich auch auf dem Platz. Wenn ich jetzt wählen könnte zwischen den wilden Hunden, die wir überall erlebt haben und diesen Zweien, fällt mir die Entscheidung nicht schwer.

Abends beim Zähneputzen am freien Waschbecken sehen wir einen Streifen auf dem Weg, der feucht aus sah. Beim näheren hinschauen war es eine Ameisenstraße. Ein Gewusel in beide Richtungen. Einmal mit schweren Lasten und zurück leer. Wenn wir zu lange gestanden haben gab es Bisse.

Heute sollte es ganz einfach nach Paraguay gehen und dann mal wieder Kilometer machen. Na, das ging mal wieder nach hinten los. Wir haben es immer noch nicht gelernt. In Brasilien gibt es tatsächlich den Sonntag, zumindest teilweise.

In Bella Vista war richtig Wochenende. Grenzkontrollen gibt es überhaupt nicht. Wir hätten einfach durchfahren können, doch das hätte uns bei der Ausreise behindert.

Ok, kein Problem, fahren wir weiter nach Pedro Juan Caballero. Dort gibt es zwar eine Mittagspause, aber ansonsten ist geöffnet.

Dachten wir, die Migration (Einreise für uns) hat geöffnet, der Zoll nicht. Und so sind wir aus Brasilien ausgereist und in Paraguay eingereist. Unser Camper muss morgen hinterher kommen. Die Aduana (Zoll) hat Wochenende.

Wir waren bei Grenzübertritten in den anderen bereisten Ländern wohl etwas verwöhnt. Dort war in der Regel alles direkt an der Grenze zu erledigen. Hier in Brasilien/ Paraguay haben wir vier Anlaufstellen in der Stadt an unterschiedlichen Orten. Wir haben also gut zu tun und kommen heute nicht weiter.

Auch der Einreisestempel nach Paraguay wurde schon fast zur Herausforderung: Woher kommen Sie? Bella Vista, aha, haben sie eine Gelbfieberimpfung? Äh, hm, nein, die Stimmung änderte sich schlagartig! Ausschlaggebend war wohl dann der Zeitraum, den wir im Regenwald unterwegs waren. Wir haben ihn bekommen, hoffentlich kommen wir in drei Tagen auch wieder raus.

Eine Nacht in Pedro Juan Caballero hatten wir nicht vor und viele Möglichkeiten gibt es auch nicht. Auch war uns nicht immer klar, ob wir uns gerade in Brasilien oder in Paraguay aufhalten, denn die Grenze verläuft unsichtbar mitten durch die gemeinsame Stadt.

So stehen wir jetzt in einer Vorstadtsiedlung (die Häuser sind zur Straßenseite hermetisch abgeriegelt) und wurden neugierig begutachtet.

Dann kam Walther auf dem Quad und brachte ein holländisches Lagerbier vorbei.

Etwas später ging an einer anderen Stelle das Garagentor auf und Musik schallte heraus. Alois winkte uns auf einen paraguayischen Whisky heran. Juan wurde von seiner Familie wieder abgezogen. Er hatte schon ein paar Whisky zu viel getrunken.

Alois bot uns an, bei ihm zu duschen und versicherte uns, dass es hier eine ruhige Ecke ist. Schauen wir mal, Sorgen machen wir uns keine.

Nachtrag 1 (Theres): Wir können wieder aus dem Vollen schöpfen: Kühlen und Kochen ohne Limit 🙂

Nachtrag 2 (Theres): „illegal“ kurz in Paraguay Balha Vista eingereist und im Rio Apa erfrischt.

Nachtrag 3 (Ralf): Von wegen südamerikanische Gelassenheit (Brasilien)! Ich habe heute auf der falschen Seite aber in meine Fahrtrichtung geparkt und wurde gleich darauf angesprochen. In Peru und Bolivien spielte das überhaupt keine Rolle, da hat das jeder gemacht. Ich bin trotzdem so stehen geblieben;-)

Bilder: Eindrücke von der Ruta 060

23.10.2023

km 92701 bis 92943

von Pedro Juan Caballero(Vorstadt) über Cerro Corá(5), Yby Yau(8), Santa Rosa del Aguaray(8) nach kurz hinter Gral Isidoro Resquin an den Rio Jejui Guazó(8)

Temperatur ca. 23 – 44°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig, später Regen und viel Wind

die brasilianische Aduana haben wir uns geschenkt. Unser Camper ist heute nach Paraguay eingereist, aber nicht aus Brasilien raus. Vielleicht können wir uns dann das Prozedere am Iguazu sparen, wenn wir den Wasserfall auch auf der brasilianischen Seite besuchen wollen.

Wir sind heute ein Stück weiter gekommen. Schade, dass unsere Zeit begrenzt ist und wir jetzt einige Kompromisse eingehen müssen.

Es ging am Nationalpark Cerro Corá vorbei. Das ist wohl das größte geschützte Gebiet in Paraguay. Es gibt einige Wanderwege, viele Tiere, einen Campingplatz und im Regenwald liegt er auch noch. Vielleicht sind wir doch noch einmal in Südamerika unterwegs, dann werden wir hineinfahren.

Landschaftlich hat uns der Tag heute nicht unbedingt abgehoben. Es ging an vielen landwirtschaftlich genutzten Flächen vorbei. Rechts und links der Straße Zäune, die wir so nur noch aus Argentinien und Chile kannten. Die Straßen sind etwas schmaler und die Busse und LKW schneiden beim Überholen, das es manchmal wirklich knapp ist. Wenn man sich die Ruta 5 und 8 auf der Landkarte anschaut, fühlt man sich glatt wie auf der Ruta 3 und 40 in Argentinien. Es geht „meilenweit“ schnurgeradeaus. Teilweise sind die Straßen mit Palmen gesäumt. Mangobäume gibt es viele, allerdings eher wilde. Die Früchte sind um einiges kleiner und häufig auch sehr faserig. Sie schmecken aber trotzdem. Auch zwei Papaya musste ich vom Baum holen. Sie haben mich zu sehr angelacht.

In Santa Rosa fühlten wir uns wieder in eine andere Zeit versetzt. Viele Frauen liefen bei 44° C mit langen geschlossenen Kleidern durch die Geschäfte. Es erinnerte uns sehr an die Mennoniten in Bolivien. So war es dann auch. Auch hier gibt es Mennonitenkollonien. Allerdings wohl etwas offener, wenn die Frauen alleine unterwegs sein dürfen. Sie steigen auch nicht auf ihren Pferdekarren, sondern in ziemlich schicke Pickup´s.

Es ist nicht einfach, einen Platz am Wasser zu finden, wenn beidseitig der Straße die Zäune stehen. Wir haben aber tatsächlich ein nettes Plätzchen am Rio Jejui Guazó gefunden. Trotz Wind und leichtem Regen wurde der Grill aktiviert und vegetarisch auf morgen verschoben.

Bilder: Unser Stellplatz in der Nebenstraße, Eindrücke von der Ruta 5 und 8

24.10.2023

km 92943 bis 93239

von kurz hinter Gral Isidoro Resquin am Rio Jejui Guazó(8), über Coronel Oviedo(8), Caaguazú(7) nach Doctor Juan Leon Mallorquin(7) Nebenstraße

Temperatur ca. 23 – 24°C

den ganzen Tag wolkig und regnerisch

ein bisschen kühler haben wir es uns schon gewünscht, aber doch nicht gleich so viel! :-)Die Nacht über hat es geregnet, gewittert und windig war es wie in Patagonien. Also eine sehr unruhige Nacht. Als wir gestern an den Fluss fuhren, haben wir uns beruhigt und gesagt: Ok, so lange es trocken ist, kommen wir wieder gut auf die Straße zurück. Es war heute früh nicht trocken. Der Regen kam so stark vom Himmel, dass ich mir damit sogar die Haare waschen konnte. Na, den Rest musste ich dann doch noch im Fluss ausspülen.

Mit Schwung sind wir auch bei diesen Witterungsverhältnissen wieder gut auf die Straße gekommen, trotz Lehmpampe.

Wir fahren durch Paraguay und stellen wiederholt fest, dass wir nur auf der Durchreise sind. Hier werden wir nicht ankommen und müssen für uns auch vorsichtig mit einem Urteil sein. Das ist nicht ganz so einfach, denn es gibt nicht viel Interessantes zu entdecken. Immer wieder viel Landwirtschaft. Alles ist irgendwie fast zu aufgeräumt. Es ist grün, vor den Häusern gibt es Vorgärten und es liegt kein Müll herum. Doch es gibt keine große Abwechslung. Ein Ort reiht sich an den anderen und sieht genauso aus wie jener zuvor.

Wir haben uns schon lange angewöhnt, wenn wir irgendwo stehen, die Menschen zu grüßen, die bei uns vorbeikommen. Hier habe ich den Eindruck, dass sie darauf warten und dann in der Regel mit einem Lächeln zurück winken. Das gibt uns ein Gefühl, dort wo wir stehen, akzeptiert zu sein.

Heute gab es zum ersten Mal (wahrscheinlich auch zum letzten Mal) Mini-Ananas an einem Stand. Theres hatte sich immer etwas gewehrt, weil ja nicht viel dran ist. Schade, sie schmecken absolut lecker und wir können sie nur empfehlen. Wir haben jetzt auch wieder frische Bananen! Wie schon einmal erwähnt, werden uns Bananen zu Hause wohl nicht mehr schmecken. Die kleinen Bananen von der Staude haben so einen fruchtigen Geschmack, einfach nur lecker.

Und wieder einmal hat sich bestätigt, dass Theres und Kaffee einfach nicht zueinander passen. Mein (seltener) Nachmittagskaffee verteilte sich über Küche, Dinette und Fußboden. Gut, dass wir an einer Tankstelle standen und Wasser in der Nähe war.

Wir kommen langsam in ein Tief. Unsere Zeit in Südamerika ist bald vorbei und wird uns fast täglich vor Augen geführt. Wir fragen uns immer wieder: haben wir die Zeit wirklich für uns genutzt, war es wirklich eine Auszeit? Haben wir es wieder nicht geschafft, zu genießen und das weniger ist mehr für uns zu akzeptieren?

Spätestens am 10.11.2023 müssen wir in Uruguay eingereist sein, damit die Papiere für die Containerverschiffung unseres Campers fertig gemacht werden können. Am 19.11.2023 soll das Schiff den Hafen in Montevideo verlassen und was machen wir dann? Schauen wir mal.

Morgen geht es erst einmal wieder auf die brasilianische Seite zu den Iguazu-Wasserfällen. Danach auf die argentinische Seite und dann weiter Richtung Atlantik.

Heute stehen wir in Mallorquin in einer Nebenstraße. Ganz durch Zufall (man hätte sich ja auch informieren können) haben wir an einer großen Uhr gesehen, dass wir in Paraguay die Uhr um eine Stunde vorstellen müssen. Hm, wieder eine Stunde geklaut;-).

Nachtrag: in Paraguay gibt es wieder in jedem Ort Polizeikontrollen, die wir in Peru und Bolivien definitiv nicht vermissten.

Bilder: rote nasse Straßen, englischer Rasen, Eindrücke von der Ruta 7 und 8, unser Stellplatz in Mallorquin

25.10.2023

km 93239 bis 93345

von Doctor Juan Leon Mallorquin(7) Nebenstraße, über Yguazu(7), Ciudad del Este (Paraguay), Foz do Iguacu (Brasilien) nach Parque Nacional do Iguacu

Temperatur ca. 20 – 31°C

das ging uns heute eindeutig zu schnell. Plötzlich standen wir in Ciudad del Este an der Grenze und wollten Paraguay doch noch gar nicht verlassen. Wir waren total irritiert. Zurück ging es nicht so einfach. Die Grenze (Zoll) ist direkt vor der Brücke über den Rio Paraná. Stau in beide Richtungen durch Einkauftouristen, es gab kein zurück. So hatten wir uns den Abschied aus Paraguay nicht vorgestellt.

Wir wollten noch auf der paraguayischen Seite nach Hermandarias, an den zweitgrößten Staudamm der Welt, den Itaipú Staudamm, fahren. Dafür sind wir wohl nicht rechtzeitig abgebogen. Auch wollten wir in der Stadt noch ein bisschen bummeln und unsere restlichen Guaranies ausgeben.

Wir mussten uns erst einmal sortieren. Zum Glück gab es für den internationalen Tourismus (Aduana) einen Parkplatz. Der musste für uns etwas länger herhalten. Also die Grenzformalitäten für uns als Personen erledigt. Die Ausreise unseres Campers aus Paraguay haben wir uns gespart und ausgereist aus Brasilien war er ja noch nicht. Mal sehen, wie die argentinischen Zollbehörden reagieren.

Dann ging es zu Fuß zurück nach Ciudad del Este. Ob das eine gute Idee war? Laut Reiseführer wird hier hochwertige Elektronik günstig angeboten. Ein Polenmarkt in XXXL ist nichts dagegen. Eine Shoppingmeile an der anderen und dazwischen kleine Stände ohne Ende. Jeder zweite spricht einen an und will uns zu seinem Stand führen. Wir waren zum zweiten mal an diesem Tag überfordert. Wahrscheinlich sind wir den Trubel nicht mehr gewöhnt. Die Stadtbesichtigung hat keine Stunde gedauert.

Wir waren anschließend auch kurz auf der brasilianischen Seite am Eingang des Itaipú Staudamms, haben uns dann aber gegen eine geführte Tour entschieden. Ich denke, das war eine gute Entscheidung.

Weiter ging es zum Parque Nacional do Iguacu, natürlich erst einmal auf der brasilianischen Seite. In Brasilien sind wir ja nun schon seit heute früh. Zehn Minuten entfernt gibt es ein Hostel mit Campingplatz und Pool. Noch eine gute Entscheidung am heutigen Tag. Es ging kurz in den Pool und dann in den Nationalpark. Die touristische Vermarktung haben wir ausgeblendet und uns ganz dem Naturschauspiel hingegeben. Wo kommen die nicht enden wollenden Wassermassen her? Ein donnern in der Luft, die Wasserfontänen kommen bis an den Weg heran. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, richtig nass zu werden. Ein Steg führt in den Wasserfall hinein. Einfach nur gigantisch, was sich da abspielt.

Aber nicht nur das Wasser hat uns gefesselt, auch die Tierwelt. Wir haben uns Zeit gelassen und so konnten wir viele schwarzweiße Tegus, einen Hirsch, Tucane, Quatis (Nasenbären) und einen Aquti beobachten. Dafür hat es sich schon gelohnt.

Auf dem Rückweg geiferte uns noch ein Kauz aus seinem Erdloch an.

Es ist überraschend, aber es sind wenig Mücken hier am Platz und so konnten wir noch ein Weilchen draußen sitzen. Es raschelte und kurz darauf lief ein Gürteltier an uns vorbei. Natur pur, wir werden es vermissen.

Es soll hier auch Affen geben, mal sehen, ob wir morgen durch sie geweckt werden. Theres will ein paar ihrer Bananen opfern. Wir sind gespannt.

Bilder: Eindrücke von Ciudad del Este, Eindrücke vom Parque Nacional do Iguacu

Video: Nasenbär, Iguacu-Wasserfälle(Brasilien)

26.10.2023

km 93239 bis 93413

von Parque Nacional do Iguacu Eco Hostel über Foz do Iguacu (Brasilien) nach Puerto Iguazú (Argentinien) Uferpromenade

Temperatur ca. 18 – 31°C

schade, von Affen wurden wir nicht geweckt, aber als wir den Platz verließen, begrüßten uns die Coati (Nasenbären). Das nenne ich einen fairen Ausgleich.

Der Abstecher nach Brasilien war sehr kurz. Theres meint, die Grenzmodalitäten durch Paraguay hätten wir uns sparen können, das hat keinen interessiert. Sicherlich hat sie recht, nur dann hätten wir auch keinen paraguayischen Stempel im Pass. Das wäre ja auch irgendwie blöd.

In Puerto Iguazú hatten wir nach erfolgreicher und verlustfreier Wiedereinreise erst ein paar Dinge zu erledigen, bevor wir uns dem Stadtleben widmen konnten. Wir brauchten Geld, nicht von der Bank, sondern von Western Union. Das hat mit der Auszahlung erst einmal nicht geklappt. Gut, dass wir ein paar Dollar dabei haben, so sind wir doch erst einmal flüssig.

Unsere SIM-Karte für Argentinien musste auch wieder aktiviert werden. Das war innerhalb von zehn Minuten erledigt. Mittlerweile habe ich in meinem Portemonnaie sieben oder acht SIM-Karten.

Wir sind etwas im Verzug. Den Iguazu Wasserfall wollten wir letzten Sonntag schon abgeschlossen haben. Jetzt sind wir noch nicht einmal bei der Hälfte.

Heute hätte es sich nicht mehr gelohnt, es sind zu viele Wege zu laufen. Aber wir waren vor Ort, haben uns die Gegebenheiten angeschaut und werden morgen früh um acht auf der Matte stehen. Als Abschied nach der Tour wollen wir noch die Bootsfahrt in den Wasserfall hinein mitnehmen. Das habe ich mir gewünscht. Schauen wir mal, ob es klappt.

Puerto Iguazú ist gut geeignet, sich wieder ein bisschen an das Stadtleben zu gewöhnen. Sie ist klein, übersichtlich und gemütlich.

Nachdem alles Wichtige für uns erledigt war, wurde der Camper in der Stadt abgestellt und es ging zu Fuß auf Erkundung. Immer ein Stück weiter, bis wir an der Uferpromenade standen. Direkt im Dreiländereck. Dort trifft der Rio Iguazu auf den Rio Paraná. Wie cool ist das denn? Wir stehen in Argentinien, schauen nach Paraguay im Westen und Brasilien im Norden. Getrennt nur durch zwei Flüsse.

An der Uferpromenade ist eine angenehme Atmosphäre. Uns war sofort klar, hier müssen wir heute Nacht stehen!

Hier stehen wir nun auch. Aus Brasilien schallt klassische Musik herüber und die Brücke von Brasilien nach Paraguay ist wunderschön beleuchtet. Wir selbst sitzen draußen und genießen dieses Ambiente.

Ob es eine ruhige Nacht wird? Man kann halt nicht alles haben.

Nachtrag: Ralf hat einen Vogel 🙂 Sein neuer Star ist ein Tukan und er begleitet uns jetzt mit Ausblick aus dem Skyview.

Bilder: die Nasenbären, Rio Iguazu, Dreiländereck, mein Tucan

27.10.2023

km 93413 bis 93452

von Puerto Iguazú (Argentinien) Uferpromenade über Parque Nacional Iguazú nach Puerto Iguazú (Argentinien) Uferpromenade

Temperatur ca. 18 – 22°C

der Tag begann mit Regen und unausgeschlafen. Wir standen halt an der Flaniermeile, nicht für die Fußgänger sondern, typisch für Argentinien, für Autos und Motorräder. Musik spielte in der letzten Nacht keine Rolle. Es waren die Mopeds, die schön röhrend die Straße hoch und runter fuhren. Wie gesagt, man kann nicht alles haben.

Der Regen glich eher einer Sintflut als normalem Regen. Wir sind absolut entwöhnt und dachten, dass es mit der Sonne immer so weiter geht. Nun ist es wohl, laut Wetterbericht, der Regen. Und das ausgerechnet heute, wo wir den ganzen Tag an den Iguazú Wasserfällen verbringen wollen. Kurz kommt der Gedanke auf, warum wir es nicht doch noch gestern bei Sonnenschein gemacht haben. Die Antwort ist klar, wir wollten einen ganzen Tag Zeit für den Park haben.

Eines vorne weg, die Iguazú Wasserfälle sind ein würdiges Abschluß-Highlight für unsere neunmonatige Tour durch Südamerika.

Pünktlich, kurz vor acht standen wir am Ticketschalter. Wir hatten schließlich viel vor. Welche Reihenfolge der Trails die beste ist, muss jeder für sich entscheiden.

Wir haben den ersten Zug zum Garganta del Diablo genommen. Man kann auch laufen, es gibt aber definitiv interessantere Wege. Auf den letzten 1,5 km zum Garganta del Diablo gibt es dann befestigte Stege über unendliches Wasser.

Was für Wassermassen…., die wie in einem Sog mit einem Getöse in die Tiefe stürzen! Ein Erlebnis, bei dem uns wieder einmal die Luft weggeblieben ist. Einfach irre, es hört nicht auf mit dem Wasser. Man kann dort stehen, in die Tiefe schauen und einfach nur stehen bleiben und schauen, schauen, schauen. Über Nässe brauchten wir zu diesem Zeitpunkt schon keine Gedanken mehr zu verschwenden. Viel hatten wir sowieso nicht an, aber gute Regenjacken. Nach diesem Tag stellt sich die Frage, was eine gute Regenjacke ist.

Wir haben uns dann vorgearbeitet, über den Trail Superior zum Inferior und abschließend den Sendero Verde.

Einfach nur irre gigantisch krass. Wie muss das wohl erst bei Sonnenschein sein, wenn man bei Regenwetter den Regen vergisst und einfach nur die Wasserfälle und das Getöse genießt?

Aber wir hatten ja noch etwas vor. Die Bootstour in die Wasserfälle. Theres war es dann doch zu nass und hat mich im „Stich“ gelassen.

Ich brauchte es, um den Abschiedsschmerz zu ertränken.

Am liebsten würde ich noch andere Superlativen finden, aber mir fällt nichts mehr ein.

Schon die Kraft des Motors, die das Schiff antreibt, treibt mir ein Grinsen ins Gesicht. Dann ging es los, Fluss aufwärts. Von den Trails aus sieht man zwar ein paar Wellen, aber nicht gerade beeindruckend. Vom Boot aus hat es eine andere Größe.

Zweimal ging es jeweils in die Salto Mbiguá und Garganta del Diablo. Wer bis jetzt den Tag einigermaßen trocken überlebt hat, hatte jetzt verloren. Ich konnte nichts mehr verlieren.

Ein krönender Abschluss, ich hoffe, mir kommen nicht die Tränen.

Bis auf ein paar freche Nasenbären gab es wenig Tiere zu sehen, denen war es wahrscheinlich auch zu nass. Aber die Tucane haben uns nicht im Stich gelassen. Zum Abschied aus dem Nationalpark flogen sie noch über uns hinweg. Ich mag sie sehr.

Wo stellt man sich hin, wenn es schon nach 18:00 ist und bald dunkel wird? An eine Stelle, die man schon kennt. So stehen wir noch eine Nacht an der Uferpromenade von Puerto Iguazú. Theres ist noch einmal in der Stadt und ich genieße die Musik, die aus Brasilien herüberschallt.

Nachtrag Ralf: Der Regenwald hat seinem Namen heute alle Ehre gemacht: Regen und Wald

Bilder: Eindrücke vom Parque Nacional Iguazú

Video: Iguazú -Wasserfälle (Argentinien), mit dem Boot in die Wasserfälle

28.10.2023

km 93452 bis 93810

von Puerto Iguazú (Argentinien) Uferpromenade über Eldorado(12), Wanda(12) nach Posadas Strandparkplatz

Temperatur ca. 21 – 20°C

in dieser Nacht war es wesentlich ruhiger. Das hängt sicherlich mit dem Wetter zusammen. Gestern Abend war es feuchter und kühler als zuvor.

Der Tag begann und setzte sich fort wie der gestrige. Es regnete den ganzen Tag. Wir nähern uns dem November und da beginnt die Regenzeit. Hätte das nicht noch ein paar Tage warten können?

Gut, dass wir außer fahren nichts weiter vorhatten. Aber auch das war nicht gerade entspannt. Der Scheibenwischer lief die meiste Zeit auf Hochtouren. Überall bildeten sich Seen und das Wasser (rote, lehmige Brühe) floss die Straßen hinunter. Ein gutes Aquaplaning-Training.

Schade, dass durch den Regen kaum etwas von der Landschaft zu sehen war. Es ging noch ein Stück durch den Regenwald und sehr dicht sah es auch auf weiten Teilen der Strecke aus. Noch einmal die vielen Geräusche wäre schön gewesen.

In Wanda gibt es eine kleine Mine, in der Amethyst abgebaut wird. Ein kleiner Abstecher kann ja nicht schaden und so ist der Camper wieder ein paar Kilo schwerer.

Wir haben es, Dank zweier Nickerchen-Pausen, bis nach Posadas geschafft. Natürlich müssen wir noch einmal am Ufer des Rio Paraná stehen. Zum baden lädt er zur Zeit nicht ein. Der Fluss ist rot durch den ganzen roten Lehmschlamm aus den Bergen. Es ist sehr windig und auch die Wellen sind nicht zu unterschätzen. Mal schauen wie das Wetter morgen wird. Angeblich Sonne und 30°C.

Nachtrag (Theres): Der Rio Paraná ist riesig und durch die Ausläufer des Stausees wirkt er beinahe wie das Meer. (Stausee entspricht der vierfachen Größe des Bodensees)

Bilder: Eindrücke von der Ruta 12, Rio Paraná