02.07.2023
km 76791 bis 76828
von Escoipe (Nähe Fluss) (RP33) über Quebrada de Escoipe und Chicoana (RP33) nach SAYTA Ranch (2km von Chicoana entfernt)
Temperatur ca. -1,5 – 32°C
den ganzen Tag sonnig
und plötzlich ist alles grün und es fühlt sich wie Sommer an.
An unserem Stellplatz gab es einen kleinen Kreuzweg, auf dem ich mir noch etwas die Füße vertreten habe, bevor wir weiter gefahren sind.
Dann ging es weiter durch die Quebrada de Escoipe. Unsere Erwartungen waren wohl etwas zu hoch. Oder der Eindruck von Salta aus ist ein ganz anderer. Vielleicht waren wir von gestern einfach noch zu überwältigt.
Die Kakteen wurden weniger, die Laubbäume mehr und größer. Die Wiesen bekamen ein sattes grün und natürlich wurde es auch noch wärmer. Wir befinden uns auf 1200m in einem subtropischen Gebiet. Es ist also trotz Winter gut auszuhalten.
Wie so häufig, ändert sich unsere Tagesplanung von jetzt auf gleich. So auch heute.
Chicoana liegt nur 2km von der RP33 entfernt. Man kann ja mal rein schauen, was die Touristinfo so zu bieten hat.
Aha, hier gibt es auch Reitangebote, schauen wir doch mal auf der Sayta-Ranch vorbei.
Verloren!!! Kommt rein, wir haben Rotwein und Asado ist auch noch da, meinte Enrique. Hm, mit dem Englisch, wie auf dem Prospekt beschrieben, klappt es nicht ganz so gut. Aber der Rotwein ist lecker.
Überredet, wir bleiben zum Dinner und werden morgen nach dem Frühstück ausreiten. Danach haben wir sicherlich „so einen Hunger“, dass das Asado auch noch reinpasst und dann schaffen wir es doch hoffentlich unbeschadet bis nach Salta.
Und so erleben wir einen Tag auf der Ranch mit seinen Strukturen. Enrique als Patriarch wie er im Buche steht, und alle anderen springen.
Hier haben wir Marleen aus Berlin Spandau und ihren Freund Jamie aus Schottland kennen gelernt. Sie sind für 1,5 Jahre in Südamerika unterwegs und arbeiten eine Weile auf der Ranch. Unser Englisch muss wieder herhalten, damit Jamy nicht Außen vor ist.
Schade nur, dass wir heute, kurz zuvor, unsere Vorräte (Fleisch, Brot, Obst und Gemüse) aufgefüllt haben.
Nachtrag: Die Grillen zirpen! Kennt jemand noch die Serie „Die Waltons“? „Gute Nacht John Boy, gute Nacht Elisabeth …“ So fühlen wir uns heute.
Bilder: An unserem Stellplatz, Theres beim Abwasch, Eindrücke vom der Quebrada de Escoipe, Eindrücke von Chicoana, unser Stellplatz auf der Sayta-Ranch
03.07.2023
km 76828 bis 76874
von SAYTA Ranch (2km von Chicoana entfernt) nach Salta Municipal Camping (RN68)
Temperatur ca. 6 – 32°C
den ganzen Tag sonnig
das Asado hat bei mir nicht mehr hineingepasst. Nicht weil es nicht lecker war (nach Theres Aussage), sondern ich hatte mich ins Aus katapultiert. Ich habe lieber öfter die Sanitäranlagen aufgesucht. Das ging gestern Abend schon los. Wahrscheinlich habe ich den Ziegenkäse nicht gut vertragen, den wir am Piedra del Molino erworben hatten.
Als Enrique hörte, dass es mir nicht gut ging, kamen sofort die Anweisungen. Viel Trinken, schwarzen Tee und zum Mittag nur Reis und Hühnchen. Den Reis und das Hühnchen haben wir mitbekommen, da ich noch nichts essen konnte.
Eine tolle Ausgangssituation, um zwei Stunden im Sattel zu sitzen! Der Ausritt hat trotzdem Spaß gemacht. Sergio, unser Gaucho, hat bei jedem Einzelnen vor dem Ausritt geprüft, dass alles richtig sitzt. Auch das die Steigbügel in der richtigen Höhe waren. Anschließend ging es über Felder, durch Bachläufe und Dickicht. Und am Horizont die Berge.
Es ging nicht nur im Schritt, sondern auch im Trab und im Galopp. Gut, dass ich nichts mehr im Magen hatte. Theres strahlte über das ganze Gesicht.
Aber so einfach kommt man von Enrique nicht weg. Ein Weinchen für Theres, einen Tee für mich. So war es schon kurz nach 18:00 Uhr, als wir in Salta auf dem Campingplatz ankamen. Zu spät, um noch Salta zu besichtigen. Dann haben wir auch noch Kurt und Marlies aus Zürich wiedergetroffen, die eigentlich schon weiter fahren wollten.
So ein ganzer Tag wieder mit Englisch und Spanisch Lektionen schlaucht auch ganz schön. Da kann der Abend auch ruhig ausklingen.
Nachtrag (Theres): Ralf wurde von Sergio Indiana Jones getauft, wegen des Hutes 🙂
Bilder: von der Sayta-Ranch und von unserem Ausritt
04.07.2023
km 76874
von Salta Municipal Camping (RN68)
Temperatur ca. 13 – 32°C
den ganzen Tag sonnig
wir haben jetzt eine Kuh! Nee keine ganze, aber ein Kuhfell. Das war vielleicht mal wieder ein Laden nach Theres’ Geschmack!
Nicht nur der, wir hatten einen tollen, entspannten Tag in Salta. Eine Stadt, die aus unserer Sicht absolut empfehlenswert ist. Aufgebaut und erhalten im Kolonialstil, überschaubar und alles interessante ist zu Fuß zu erreichen.
Mit dem Bus ging es ins Zentrum. Fahrkarten gibt es in Salta nicht, nur Chipkarten. Es wusste keiner, wo man die her bekommt. Ist aber ganz einfach. Man steigt in den Bus, hält dem Busfahrer 200 Pesos hin und irgendeiner der Fahrgäste zückt dann seine Chipkarte. So war es auch, nur dass die Dame noch nicht einmal die 200 Pesos haben wollte.
Wir haben den Tag genossen, waren in der Markthalle, in zwei Museen, zwei Kirchen und vielen Läden. Da wir keine Lust hatten, mit dem Bus oder Taxi zum Campingplatz zurück zu fahren, ging es zu Fuß.
Nicht zu glauben, an was für Geschäften man da so vorbeikommt. Eines hatte es uns mal wieder besonders angetan. Ein riesiger Laden für kreatives Gestalten mit Leder und allem was dazu gehört. Dort lag dann unsere Kuh herum, an der wir nicht vorbeikamen. Mal sehen, wo sie zu Hause ihren Platz findet.
Auf dem Campingplatz zurück, standen dann doch tatsächlich Kurt und Marlies neben uns. Die erste Reaktion von mir natürlich: logisch, der Platz ist vollkommen leer und man stellt sich eng nebeneinander, na toll!“
Was für ein toller Austausch. Bei einem Glas Rotwein erzählten sie von ihren letzten sieben Jahren, die sie auf Reisen sind.
Also liebe Familie, macht euch auf etwas gefasst;-)
Es ist schon sehr spät, es war ein toller Tag.
Bilder: auf dem Campingplatz, Eindrücke von Salta
05.07.2023
km 76874 bis 76912
von Salta Municipal Camping (RN68) nach Salta Plaza de la Guarnicion Salta
Temperatur ca. 9 – 30°C
den ganzen Tag sonnig
nicht zu glauben, aber wir sind immer noch in Salta. Wir hätten schon gedacht, dass wir noch ein Stück weiter kommen, aber es dauert halt alles seine Zeit.
Zuerst mussten wir noch auf unsere Wäsche warten. Es gab auf dem Campingplatz einen Wäscheservice, von dem wir gestern früh überrascht wurden. Aber eine tolle Sache. Die großen Sachen wurden mal wieder gewaschen, also alles frisch.
Von den Schweizern kamen noch einmal tolle Tipps, so dass sich die Abfahrt etwas verzögerte.
Die Gasflasche musste betankt werden. Das war heute eine Punktlandung. Zum ersten mal haben wir sie heute vorab komplett geleert bekommen.
Auch der Camper benötigte nach den ganzen Schotterpisten mal wieder eine Grundreinigung.
Einkaufen, einen Handwerkermarkt suchen, der sich als Touristennepp herausstellte und mit den Kindern telefonieren. Schon war der Tag um.
Nun stehen wir hier zwar etwas auf dem Präsentierteller, aber für eine Nacht geht das schon.
Bilder: auf dem Campingplatz
06.07.2023
km 76912 bis 77038
von Salta Plaza de la Guarnicion Salta (RN9) über San Salvador de Jujuy (RN9) nach Vista Panoramica el Mirador (Termas de Reyes)
Temperatur ca. 9 – 30°C
den ganzen Tag sonnig
heute ging es nun weiter in Richtung Purmamarca.
Wir haben wieder einmal eine Provinzgrenze überschritten. Von Salta nach Jujuy. Um sicher zu gehen, dass uns keine Lebensmittel verlustig gehen, hat Theres noch alles schön versteckt. Die Sorge und der Aufwand waren unnötig.
Mehr als in die Richtung wurde es nicht. Theres hatte heute Geburtstag. Gut, dass wir in einer Gegend mit 4G unterwegs waren. So konnten wir doch viele Anrufe entgegennehmen. Natürlich über threema oder whatsapp als Videotelefonie. Digitalisierung hat nicht nur Nachteile.
So ging es nur langsam voran.
Es ist schon immer wieder beeindruckend, wie sich auf wenigen Kilometern die Vegetation ändert. In Salta war es zwar grün und warm, aber auch ziemlich trocken. Nur in der Nacht stieg die Luftfeuchtigkeit stark an. Nicht weit von Salta entfernt, ging es an einem Stausee vorbei und dann in die Berge. Plötzlich waren wir im Regenwald, der uns stark an Patagonien erinnerte. Es ging bergauf, die Bäume schlossen die Straße ein. Ein Großteil der Bäume war in Symbiose mit anderen Pflanzen und eine Art Lianen hingen teilweise bis auf die Straße.
Kaum waren wir auf der anderen Seite des Berges, wurde es wieder wesentlich trockener.
Durch San Salvador de Jujuy sollte es eigentlich nur mit dem Auto gehen. Die Plaza und die anliegenden Straßen luden aber dann doch zum Verweilen ein. Schließlich fehlte ja auch noch das Geburtstagseis.
Unser Ziel heute, hatten wir beschlossen, sollten die Termas de Reyers sein. Wir wollten den Abend gemütlich ausklingen lassen. Die Termas sind in der Straßenkarte groß eingezeichnet. Also muss es auch etwas Besonderes sein, dachten wir. Falsch gedacht! Bei Nachfrage in dem gleichnamigen Hotel wurde uns ein Wasserbecken/Wanne im Spa-Bereich angeboten, das wir dankend ablehnten. Die eigentliche Therme bestand dann aus zwei etwas größeren Becken, die uns auch kein Lächeln ins Gesicht trieben. Außerdem schloss sie um 20:00 und es war schon 19:00.
Nichts mit einem gemütlichen Thermenausklang. Aber ich hatte noch ein schönes Schild gesehen: Laguna Yala 18 km und die Straße führt dann wieder direkt auf die RN9, auf der wir gerade unterwegs sind.
Der einzige Haken, sie geht über einen Pass, besteht aus Schotter und in einer Stunde wird es dunkel. Wir haben uns dafür entschieden. Bis wir an der Vista Panoramica el Mirador waren. Ein toller Aussichtspunkt in das Tal. Dort rieten uns Einheimische eindringlich davon ab, diesen Weg weiter zu nehmen. Er wird schmal, extrem steil und ist wohl an einer Stelle kaum befahrbar, sagten sie.
Dieses Mal hat die Vernunft und ein Blick auf die Uhr gesiegt. Nun stehen wir an dem Aussichtspunkt in 1900m Höhe und es ist noch erstaunlich warm draußen. Morgen werden wir dann den gleichen Weg zurücknehmen und unseren eigentlichen Plan (Purmamarca) weiter verfolgen.
Von den Unruhen, die hier sein sollen, haben wir auch noch nichts mitbekommen. Hoffen wir, dass es so bleibt.
Bilder: Eindrücke der Ruta 9, Eindrücke von San Salvador de Jujuy, Eindrücke vom Tal der Termas de Reyes
07.07.2023
km 77038 bis 77237
von Vista Panoramica el Mirador (Termas de Reyes) über San Salvador de Jujuy (RN9) nach Embalsa la Cadera (RN9)
Temperatur ca. 11 – 20°C
den ganzen Tag heiter bis wolkig
einen tollen Übernachtungsplatz hatten wir. Heute früh konnten wir in beide Richtungen ins Tal schauen. Das Rauschen des Flusses drang bis zu uns nach oben. Auch die Temperaturen waren moderat, so dass einem Outdoor-Frühstück nichts im Wege stand.
Die RN9 in Richtung Purmamarca führt durch die Quebrada de Humahuaca. Auf der Westseite die Anden, mit ihren vielfältigen Farben. Im Osten schlängelte sich der Rio Grande talwärts.
Gleichzeitig ging es kontinuierlich bergauf. Tilcara liegt wieder auf knappen 2500 m. Wir müssen uns ja langsam an die Höhen gewöhnen.
Nun sind wir doch von den Unruhen betroffen. Obwohl Unruhen das falsche Wort ist. Kurz vor Purmamarca war plötzlich Schluss. Eine Spur vollkommen gesperrt und die andere so, dass sie gelegentlich geöffnet werden kann. In drei Stunden soll die Spur wohl mal wieder geöffnet werden. Und so wird die Schlange immer länger und alle warten geduldig. Wir auch!
Nach drei Stunden haben wir dann doch die Geduld verloren, nachdem uns auch gesagt wurde, dass erst morgen die Straße wieder befahrbar sein wird.
Gut, aber zurück müssten wir den gleichen Weg nehmen und ständen eventuell vor dem gleichen Problem.
Also Routenplanänderung und zurück nach Salta und dann über die Quebrada del Toro auf die Ruta 40. So kommen wir auch nach Purmamarca, aber ob wir dann wirklich noch bis Tilcara fahren, wird sich dann entscheiden.
Der Protest findet an einer strategisch wichtigen Stelle statt. Es geht in dieser Region nur über diese Straße asphaltiert nach Chile und weiter in die Region Jujuy.
Dass deshalb Straßenschilder abgehakt werden müssen sei dahin gestellt. Auch der Asphalt leidet extrem unter den Feuerstellen, die abends zum Aufwärmen entzündet werden. Irgendwie kommt uns diese Zerstörung aber auch bekannt vor!
Also nichts mit frühem Feierabend an einem ruhigen Plätzchen.
Dazu mussten wir noch 100km zurück fahren und stehen jetzt kurz vor Salta an dem Stausee „Embalsa la Cadera“.
Es ist bereits dunkel und so richtig nach baden sieht er auch nicht aus. Das werden wir morgen früh noch einmal genauer prüfen. Bis auf das zirpen der Grillen und die Schreie der zahlreichen Wasservögel ist es absolut ruhig.
Nachtrag: In den drei Stunden hatten wir wieder Zeit unsere Wäsche zu waschen und zu trocknen. Also man muss es auch positiv sehen!;-)
Bilder: Unser Stellplatz an der Termas de Reyes, Eindrücke von der Ruta 9 und der Quebrada de Humahuaca, Straßensperre
08.07.2023
km 77237 bis 77446
von Embalsa la Cadera (RN9) über Salta (RN9), Quebrada del Toro (RN51) nach San Antonio de los Cobres (windgeschützte Ecke) (RN51)
Temperatur ca. 11 – 21°C
den ganzen Tag mehr heiter als wolkig
baden konnten wir uns abschminken. Ich habe mir das Wasser heute morgen angeschaut. Absolut flach, lehmiger Boden und eine kleine Öllache an einer Fahrspur war auch zu sehen. Trotzdem war es ein schöner ruhiger Platz, abseits der Ruta 9.
Heute geht alles etwas laaangsaaamer. Wir stehen auf knappen 3800m Höhe. Das merken wir schon. Das Herz pocht etwas schneller, sobald wir zu schnell laufen. Ich war noch auf einer kleinen Anhöhe mit 100HM mehr. Ein paar Pausen waren schon notwendig, doch es ging.
Ansonsten fuhren wir heute von Salta aus durch die Quebrada del Toro hoch hinaus. Der höchste Punkt war bei 4100m. Eine wunderschöne Strecke. Wer die Berge liebt, ist hier gut aufgehoben. Es geht durch ein schmales Tal, immer an der alten Bahnstrecke zwischen Salta und Antofagasta (Chile) entlang. Immer neue Felsformationen mit vielen unterschiedlichen Farben. Anfangs auch noch mit vielen Kakteen.
Parallel zur Straße schlängelte sich ein kleiner Fluss im Tal. Es war grün und das Schilfgras wuchs. In 4000m Höhe grasten die Lamas am Straßenrand. Ich denke nicht ganz wild, aber frei und uneingezäunt. Wir haben uns etwas beeilt, um nach San Antonio de los Cobres zu kommen. Der Tren a la Nubes sollte um 15:00 in den Bahnhof einfahren. Wir mussten uns entscheiden: noch ein paar Bilder von der RN51 oder der Zug? Wir haben uns für Bilder entschieden.
Der Ort San Antonio de los Cobres hat wirklich nicht viel zu bieten. Er erwacht, wenn die Touri-Busse ankommen und verfällt wieder in Schlaf, sobald die Busse wieder weg sind. Hier zu übernachten war eine rein pragmatische Entscheidung. Das nächste Ziel ist das „Viaducto de la Polvorilla“ und liegt auf 4200m. Es ist sehr windig hier oben und das wird sicherlich nicht besser. So stehen wir versteckt hinter einem Gebäude windgeschützt und können morgen die 4200m testen. Ein Thema in diesen Höhen ist immer der Rußpartikelfilter. Er soll sich, auf Grund von zu wenig Sauerstoff, schnell zusetzen. Wir hoffen, das alles weiterhin gut läuft.
Bilder: Unser Stellplatz an der Embalsa la Cadera, Eindrücke von der Ruta 51 und der Quebrada del Toro, San Antonio de los Cobres
















































































































































