27.08.2023

km 84134 bis 84439

von Puerto Morin Strand (1N) über Trujillo (1N), Pacasmayo (1N), Tambladera (8), Magdalena (8) nach kurz hinter San Juan (8)

Temperatur ca. 19 – 31°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

Torsten, unser lieber Nachbar, hat uns aufgeklärt. Wir haben gestern zwei Pazifik-Makrelen gegessen. Sehr lecker, schönes festes Fleisch.

Geweckt wurden wir durch Wellenrauschen und das Krähen der Hähne. Der Blick nach vorne war direkt auf das Meer gerichtet. Wir hätten schlechter stehen können.

Dann ging es weiter Richtung Norden. Seit gestern Nachmittag schon fahren wir an riesigen Zuckerrohrplantagen vorbei. Das war uns gar nicht so klar. Es wird wärmer und die Luftfeuchtigkeit steigt. Wir kommen aus der Küstenwüste in das tropische Klima. Die Wärme ist definitiv eine andere geworden.

Kurz vor Pacasmayo ging es dann Richtung Osten von der Küste weg. Immer im Tal des Rio Jequetepeque entlang. Es gab mehrere Möglichkeiten in dem Fluss zu baden, das haben wir leider verpasst. Alles ist grün, mit einer Selbstverständlichkeit, die sehr schnell verdrängt, wie lange wir zuvor nur durch Sand gefahren sind.

Auch die Vegetation hat sich stark verändert. Am Straßenrand stehen Bananen- und Dattelpalmen. An den Hängen ordnen sich in Terrassen die Wasserbecken mit Reispflanzen. An kleinen Ständen werden Ananasfrüchte im ganzen oder in mundgerechter Größe verkauft. (Fastfood mal anders)

Etwas überrascht sind wir immer noch über die Mentalität einiger Peruaner. Es ist nicht diese Freundlichkeit, die wir in Argentinien und Chile erlebt haben. Wir sind schon des öfteren als „Gringo“ (man kann es schon als Schimpfwort bezeichnen) betitelt worden. In jeder Ortschaft, egal wie klein sie ist, muss man höllisch auf die Mototaxis aufpassen. Diese kleinen Fahrzeuge kennen keine Verkehrsregeln.

Wir sind wieder in den Anden, es geht aufwärts. Unsere derzeitige Höhe liegt bei 1800hm, aber es ist warm. Das tropische Klima macht sich bemerkbar.

Unser Ziel liegt noch 300km entfernt, aber davor werden wir uns morgen Cajamarca anschauen. Vielleicht schaffen wir es bis kurz vor Chachapoyas. Dort trifft man in Kuelap auf eine alte Inkafestung, die der am Matchu Pitchu in nichts nachstehen soll.

Es wurde wieder etwas später, wir stehen nicht am Meer und nicht auf dem Gipfel. Dafür abseits der Ruta 8 mit sehr wenig Verkehr.

Bilder: Eindrücke von der Ruta 8, Stausee Jequetepeque, Stellplatz kurz vor San Juan (Ruta 8)

28.08.2023

km 84439 bis 84652

von kurz hinter San Juan (8) über Cajamarca (8), Celendin (8B), Balsas, nach „vor dem Pass Abra Chanchillo“

Temperatur ca. 19 – 29°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

wir stehen hier auf 1400hm, haben gerade 4h äußerst schmale Passstraßen hinter uns, sind durch einen kleinen Tropenwald gefahren und fragen uns gerade: was machen wir hier?

Unseren Zeitplan können wir vergessen, da müssen wir noch ein paar mehr Abstriche machen, um pünktlich am 09.09. in Cusco zu sein.

Aber was soll es, immerhin haben wir früher Feierabend gemacht. Dann wurden die Stühle ausgepackt, Theres hat einen Pisco Sauer gemixt und wir haben den Blick in das Tal auf den Rio Maranon genossen. Bei Abendtemperaturen um 29°C, extrem hoher Luftfeuchtigkeit und Mücken ohne Ende. Immerhin befinden wir uns ja nun in der Amazonasregion.

Heute war wieder ein Tag mit zu vielen Eindrücken. Es ging los mit einer kleinen Stadtbesichtigung in Cajamarca, mit dem Genuss von frisch gepressten Orangen und Ananassaft. Dazu ein Stück Kuchen und ein paar Wachteleier, sehr lecker.

Cajamarca ist nicht allzu groß, aber auch hier wuselten überall die kleinen Mototaxis rum. Da ging es in Chile und Argentinien doch etwas gesitteter vor sich.

Bis Celedin war die Welt auch noch in Ordnung und wir waren uns sicher, Kuelap heute noch zu erreichen. Landschaftlich fühlten wir uns bis dahin in die Alpen versetzt. Viele kleine Bergdörfer, Kuhweiden und überall saftiges Gras.

Hinter Celedin war die Straße plötzlich nur noch halb so breit. Wir hatten zwei Pässe zu überwinden und dann ging es 3000hm bergab. Auf einer Seite der Straße ging es steil nach oben, auf der anderen steil nach unten. Wir fuhren am Berg entlang mit Blicken in das Tal, unbeschreiblich. Dann waren wir im Tal, fuhren über den Rio Maranon und waren plötzlich umschlungen von einem Tropenwald. Die Mangos, Bananen und Kokosnüsse hingen von den Bäumen und wurden am Straßenrand verkauft. Mangos liegen hier wie bei uns die angefaulten Äpfel auf der Straße. Zwei haben wir aufgesammelt, die gab es zum Abendbrot. So süße Früchte, einfach lecker.

Auch scheinen hier wirklich nicht allzu viele Touristen vorbei zu kommen, wir wurden sehr häufig neugierig beäugt und es wurde viel gewunken.

Die Frage zu Beginn haben wir für uns geklärt. Die Inkafestung und der Wasserfall sind Programm. Danach werden wir die restlichen Tage zählen und sehen, wir lange wir zurück nach Cajamarca benötigen. Dann wird neu gemischt.

Nachtrag: es müssen demnächst Wahlen in dieser Region sein. Das Wahlversprechen ist wohl ein Badehaus für jeden auf dem Land. Überall waren die kleine Häuser mit der Werbung für Luis zu sehen.

Bilder: Eindrücke von der Ruta 8, Eindrücke von Cajamarca, Eindrücke von der Ruta 8B, unser Stellplatz an der Ruta 8B

29.08.2023

km 84652 bis 84819

von „vor dem Pass Abra Chanchillo“ über Paso Abra Chanchillo, Paso Abra Calla Calla, Leymebamba (8B), Tingo (8B) nach Kuelap

Temperatur ca. 21 – 24°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

eine schwülwarme Nacht liegt hinter uns. Die Wärme war nicht aus dem Camper zu kriegen, und außerdem noch die ganzen Mückenstiche. Also kein allzu guter Schlaf, dafür waren wir früh wach.

Es liegt eine anstrengende, aber schöne Strecke hinter uns.

Ersteinmal mussten wir über den Pass (3600hm), immer am Berghang entlang und an vielen kleinen Dörfern vorbei. Hier laufen die Hühner frei herum, es muss gerade Brutzeit sein. Viele Glucken waren mit ihren Küken unterwegs. Ohne Angst gingen sie schmerzfrei vor den Autos über die Straße. Die Hunde liegen ebenfalls auf der Straße und lassen sich genauso wenig stören.

Auch die Schweine liegen und fressen am Straßenrand. Gestern haben wir wieder zu spät reagiert. Eine Schweinehälfte hing am Haken, die andere lag auf dem Grill, schade.

Die Gegend selbst erinnert uns an die Alpen, nur 2000hm höher. Grüne Felder, Weideflächen mit vielen Kühen und viele Bäume, die es in Europa in dieser Höhe nicht gibt. Dann ging es durch das Tal des Rio Utcubamba bis nach Tingo.

Ein perfektes Timing liegt hinter uns. Kurz nach 14:00 waren wir in Kuelap. Eigentlich wollten wir mit der Seilbahn hochfahren. Wir wussten es und hatten es wieder vergessen. Vom Parkplatz in Nuevo Tingo gibt es einen Shuttle bis zur Seilbahn und wir hatten die Seilbahn am Parkplatz gesucht.

So ging es mit dem Camper wieder über eine ausgebaute Schotterpiste auf 3000hm. Der Eintritt zur Inka-Festung war frei, aber es ist auch noch nicht alles zugängig, wurde uns gesagt. Das wunderte uns schon etwas. Aber man hätte sich für einen Zeitslot registrieren können. Verstanden hatten wir das nicht, bis wir dann wirklich vor der Festung standen und eine Gruppe in einen abgesperrten Bereich kam, wo wir nicht hin durften.

Aber wie gesagt, das Timing war perfekt! Nico, aus Trujillo konnte sehr gut englisch und erklärte uns den Zusammenhang. Durch ihn konnten wir mit auf die Registrierung seiner Gruppe und er agierte gleichzeitig als Übersetzer.

So konnten wir uns doch Teile der Festung anschauen. Ob sie wirklich vergleichbar mit dem Matchu Pitchu ist, wird sich zeigen. Wir vermissen hier zum Beispiel die terrassenförmig angelegten Felder, die wir im Colca-Tal so bewundert haben und die auf jeder Karte vom Matchu Pitchu zu sehen sind.

Dafür haben wir einen tollen Platz. Wir stehen auf knapp 3000hm mit dem direkten Blick auf die Inka-Festung, was will man mehr?

Nachtrag 1: heute haben wir eine Radkappe verloren. Gehört haben wir das klappern, konnten es aber nicht zuordnen. Vielleicht kann Julian noch eine mitbringen.

Nachtrag 2 (Theres): Wir stehen an Perus einziger Seilbahn

Bilder: Eindrücke von der Ruta 8B, Fahren am Abhang, Schüsseln aus Autoreifen, Eindrücke von der Inka-Festung und unser Stellplatz davor

30.08.2023

km 84819 bis 84904

von „Kuelap nach Cocachimba (Gocta Wasserfall)

Temperatur ca. 9 – 29°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

wir sind immer noch zu deutsch mit unserem Timing. Es hat zwar alles noch geklappt, aber uns wurde mal wieder bewusst gemacht, das es auch anders geht.

Ab 01:00 wurde die Nacht dann auch richtig ruhig. Bis dahin mussten wohl noch ein paar Dacharbeiten an der Seilbahnstation erledigt werden. Unter Flutlicht versteht sich, ansonsten sieht man ja nichts. Es war nicht laut, doch trotzdem hat es ein bisschen gestört.

Wir waren wieder früh unterwegs, nicht nur wir, auch die Schulkinder. Hier laufen die Kinder noch kilometerweit zur Schule. Ein Bub streckte die Hand raus, als wir vorbei fuhren. Es gab Blickkontakt zwischen Theres und mir, dann wurde der Rückwärtsgang eingelegt. Anschließend kamen noch eine Mutter mit ihrer keinen Tochter hinzu. Theres konnte echt gut mit der Mutter kommunizieren.

Zur Arbeit wird mit dem Pferd geritten oder gelaufen. Viele bearbeiten hier ihre Hangfelder. Sehr beeindruckend, wir können uns beide nicht vorstellen, wie das bei der Steilheit funktioniert, aber es funktioniert.

Dann war unsere Fahrt jäh zu Ende. Wir hatten es gelesen, aber da es gestern mit dem durchkommen geklappt hat, wurde kein weiterer Gedanke daran verschwendet. An der Straße wird gebaut. Damit die Arbeiter in Ruhe arbeiten können, wird die Straße komplett gesperrt. Nicht für eine halbe Stunde, nein, gleich für fünf Stunden. Wir waren eine Stunde (08:00) zu spät dran. Die Straße öffnet erst wieder um 13:00. Schon war unsere tolle Zeitplanung dahin. Somit schaffen wir heute nicht mehr den Gocta Wasserfall. Nicht, dass die Region nicht wunderschön ist, aber für uns waren es eigentlich nur diese zwei Sehenswürdigkeiten, die wir anschauen wollten. Also, erst einmal Frühstücken und dann weiter sehen.

Der Ingenieur, der die Entscheidung der Sperre trifft, hatte ein Einsehen mit uns. Nach einer Stunde durften wir (natürlich ganz langsam) durchfahren. Perfekt, es könnte doch noch alles klappen.

Es ging weiter durch das Tal des Rio Utcubamba. Das Tal wurde immer schmaler, bis wir uns in einem Canyon befanden. Rechts und links gingen die Felsen steil nach oben und die Straße führte teilweise unter überhängenden Felsen entlang.

Dann kam der Abzweig nach Cocachimba. Das kann doch nicht war sein! Die Straße ist wegen Bauarbeiten bis 12:30 gesperrt. Sind denn heute alle gegen uns? Wir sahen die Wanderung schon flöten gehen, denn auch die Länge und die Wege waren uns noch nicht so klar. Ohne Internet sind die Informationswege arg eingeschränkt.

Nach 10 min Verlängerung konnten wir dann endlich durch. Wie vormals bei den Geysiren, gab es wieder ein Kräftemessen mit den Tourbussen. Ich habe nachgegeben, die fahren die Strecke täglich, wir nur einmal.

Etwa 20 min später waren wir am Ziel. Der erste Blick war etwas ernüchternd, dafür sind wir so lange gefahren! Was soll`s, Wanderstiefel an und los (natürlich erst einmal ein Ticket gekauft).

Der Weg hatte es in sich, es ging bergauf und bergab. Bei Temperaturen um 29°C und einer Luftfeuchtigkeit, die wir nicht mehr gewohnt sind.

Wir befinden uns im tropischen Nebelwald. Nebel hatten wir nicht, aber in den Tropen haben wir uns gefühlt. Wege mussten wir uns aber nicht frei schlagen. Die Flora erinnerte uns sehr stark an den kalten Regenwald. Allerdings wachsen hier zwischendrin noch Palmen und die Farne sind nicht so groß. Auch die Geräusche waren anders. Hier gibt es Papageien, Loros und Affen. Papageien und Loros haben wir tatsächlich gesehen, und eine kleine Kobra sowie viele bunte Mariposas. Etwa zwei Stunden später standen wir unter dem Wasserfall, dass war dann schon beeindruckend. Das Wasser fällt aus einer Höhe von ca. 500m (der Wasserfall ist zweigeteilt) und kommt auch in einiger Entfernung als Sprühregen an. In der Regenzeit bei der acht- bis zehnfache Menge ist der erste Eindruck sicherlich auch ein anderer.

Auch einen schönen Platz haben wir wieder. Hier in Cocachimba gibt es keine zentrale Plaza, aber einen zentralen Sportplatz. An diesem stehen wir mit Blick auf den Gocta Wasserfall (zu hören ist er nicht).

Hier oder fast hier haben wir den Tag ausklingen lassen. In einer kleinen Bar haben wir noch etwas zu essen und zu trinken bekommen. Es wurde noch ein sehr interessanter Austausch mit Juan, dem Besitzer der Bar. Das bleibt aber intern.

Bilder: Abschied von Kuelap, Eindrücke vom Nebelwald und Gocta Wasserfall

31.08.2023

km 84904 bis 85102

von Cocachimba (Gocta Wasserfall) über Tingo, Leymebamba (8B), Paso Abra Calla Calla (8B), Paso Abra Chanchillo (8B) nach „am Rio Maranon“ (8B)

Temperatur ca. 15 – 31°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

wir sind wieder auf Reisen und nicht mehr auf der Flucht. Dieses Gefühl hatten wir schon fast vergessen. Geweckt wurden wir von den Hähnen, die mit ihren Glucken über das Fußballfeld liefen. Bis um 08:00 mussten wir im Tal sein, denn dann wird wieder die Straße gesperrt. Also, liegt ein schöner langer Tag vor uns. Noch einmal konnten wir den Blick auf den Wasserfall genießen.

Unterwegs sammelten wir durch ein Missverständnis (Fotostopp) noch drei Peruaner ein. Sie wollten nach Nuevo Tingo. Ob sie sich damit einen Gefallen taten, wissen wir nicht. Denn wir sind nur über Tingo gefahren. Nuevo Tingo liegt auf dem Berg.

Unterwegs wurden noch Pitahajas, Cherimoyas, Mangos und Melone gekauft. Leckere saftige Früchte. Ob wir Mangos noch einmal in Deutschland essen möchten?

In Leymebamba gibt es ein Museum über die Kultur der Inka und Chachapoya (Erklärungen teilweise sogar in deutsch). Eine Ausstellung, die sich lohnt, mit vielen Fundstücken, wie Kleidung, Werkzeug und Mumien. Das hatten wir uns für die Rücktour aufgehoben.

Dann ging es weiter über die beiden Pässe Abra Calla Calla und Abra Chanchillo in Richtung Celendin. Es fuhr sich gut und wir haben fast die Zeit für ein Plätzchen verpasst.

Plötzlich eine Polizeikontrolle, na klar, ein Departmentwechsel (Provinzwechsel). Es kam die Frage nach der Mitführung von Obst. Ich hatte ihn verstanden und sah schon unser ganzes gekauftes Obst im Müll verschwinden. Was hilft? „No habla espaniol“ So konnten wir unbehelligt passieren ;-))

Man muss sich mal diese Ironie vorstellen. Wir fahren gerade am Rio Maranon entlang. Eine absolut fruchtbare Tropengegend. Vor der Departmentgrenze liegen die Mangos auf der Straße und nach der Grenze ebenfalls, aber Obst darf nicht eingeführt werden.

Wir haben ein tolles Plätzchen gefunden. Ca. 20m oberhalb des Rio Maranon. Draußen sind immer noch 32°C und im Camper nicht weniger.

Es ist klarer Sternenhimmel und kein Mond zu sehen. Plötzlich ein leichtes Leuchten am Horizont und dann geht der Mond über den Bergen auf, wie cool ist das denn? Das haben wir so noch nie erlebt.

Bilder: Stellplatz am Gocta Wasserfall, Inka Museum in Leymebamba, Eindrücke von der Ruta 8B

01.09.2023

km 85102 bis 85256

von „am Rio Maranon“ (8B) über Paso Abra Gran Chima (3620hm), Celendin (8B), Paso Abra Comulla (3770hm) nach Los Banos del Inka

Temperatur ca. 27 (Nachts) – 24°C (Tags)

den ganzen Tag heiter bis wolkig und ein bisschen Regen

und die Temperaturen gingen in der Nacht nicht übermäßig runter. Wollen wir wirklich noch tiefer in das Amazonasgebiet? Diese Entscheidung können wir zum Glück noch etwas vertagen.

Es ist immer wieder interessant, wie schnell sich die Vegetation ändert. Kaum fahren wir aus dem fruchtbaren subtropischen Tal Richtung Pass, gibt es statt Palmen wieder Kakteen. Die Luftfeuchtigkeit wird geringer und die Temperatur kühlt merklich ab. Wir sind noch nicht einmal 10 km gefahren.

Vom Pass aus konnten wir auf die Stadt Celendin schauen und entschieden, dass sie einen kleinen Abstecher wert ist. Auf dem Hinweg haben wir ja viel ignoriert. Auch wenn der Aufenthalt nicht allzu lange war, die Plaza mit ihrer verschlossenen Kirche und die Markthalle waren schon sehenswert. Mittlerweile war es schon wieder mittags.

Von Celendin ging es wieder Richtung Pass. Ab hier sind die Straßen auch wieder zweispurig. Viele Dinge, die uns auf der Hinfahrt schon aufgefallen sind, können wir nun intensiver betrachten. Von den Badehäusern hatten wir ja schon berichtet. Aber ganz klar, wie diese genutzt werden sollen, ist es uns nicht.

Das Leben hier in dieser Gegend spielt sich draußen ab und meistens auf dem Boden. Gekocht wird auf dem Boden, die Wäsche wird entweder am Fluss oder in Schüsseln auf dem Boden gewaschen. In manchen Dörfern gibt es den Luxus, dass das Wasser in einem offenen Kanal am Straßenrand entlang fließt. Dann wird dort alles gewaschen. Angefangen von der Wäsche über die Fahrzeuge oder eben auch das Geschirr.

Kurz vor dem Pass hing doch tatsächlich ein Schwein am Haken. Leider noch ein fast ganzes. Es wurde gerade abgezogen. Anhalten mussten wir trotzdem, um zu schauen. Bevor wir weiter fahren konnten, wurden wir noch mit gekochten Kartoffeln und Mais eingedeckt und durften noch nicht einmal bezahlen.

Theres möchte gerne noch einmal durch Cajamarca laufen. Die Stadt ist noch ca. 100 km entfernt, das entspricht aber bei den Straßen und den vielen Haarnadelkurven ca. drei Stunden, also heute nicht mehr entspannt zu schaffen. Cajamarca haben wir schon einmal frühmorgens erlebt, warum nicht noch einmal.

16km vor Cajamarca liegt Los Banos del Inka mit seinem Thermalbad. Warum nicht einen Besuch abstatten und hier übernachten. Wir sind wieder einmal richtig frisch. Vor und nach dem Bad gab es frisch gepressten Ananas- und Granatapfelsaft.

Was natürlich nicht fehlen darf ist der Marktrundgang. Hier haben wir zum ersten Mal Produkte aus Zuckerrohr gekostet. Nun gibt es zum Frühstück Zuckerrohrsirup, lecker. Auch frischgepresster Zuckerrohrsaft schmeckt anders als erwartet, nicht so süß.

Nun stehen wir hier auf dem Parkplatz vor dem Bad. Es wird sicherlich nicht so ruhig wie gestern, dafür aber auch nicht so warm. Schauen wir mal.

Bilder: Stellplatz am Rio Maranon, Eindrücke von der Ruta 8B, Eindrücke von Celendin, Los Banos del Inka, Markt und Zuckerrohr

02.09.2023

km 85256 bis 85525

von Los Banos del Inka über Cajamarca (8B), Pass Abra El Gavilan (3050hm), Templadera (8B), Pacasmayo (1N) nach Puerto de Malabrigo

Temperatur ca. 11 – 34°C

den ganzen Tag sonnig

Hut ab vor den Peruanern. Dass sie keine Rücksicht auf uns nehmen können, ist schon klar. Deshalb war die Nacht auch etwas unruhig und kurz. Abends um 22:00 konnte man sich noch einen frisch gepressten Saft bestellen. Frühmorgens um 06:00 standen sie wieder an der gleichen Stelle.

Also waren wir genauso früh wach und ein bisschen gerädert, dafür umso früher in Cajamarca. Für Theres etwas zu früh, denn die meisten Kunstgewerbeläden waren noch geschlossen. Aber das lässt sich ändern! Einmal durch die Markthalle schlendern und dann auf den Mirador mit einem herrlichen Blick über die Stadt und schon öffneten die Läden. Es war ein schöner Abschied aus der Region mit den großen hohen Hüten.

Dann ging es weiter, erst einmal zurück Richtung Küste, über den Pass und dann immer am Rio Jequetepeque entlang. Auf der Hinfahrt hatten wir es verpasst, an den Badestellen anzuhalten. Jetzt, bei 34°C, durfte uns das nicht passieren. Das Wasser war überraschend warm, so dass der Aufenthalt im Wasser sogar als baden bezeichnet werden kann.

Schade, dass die Ananasstände nicht wieder da waren. Auf die Ananasstücken und eine ganze Ananas hatten wir uns schon gefreut. Wieder einmal die Erkenntnis, den Augenblick auszunutzen. Das hatten wir in diesem Fall ja auch auf der Hinfahrt schon getan.

Es lief gut, Pacasmayo war mir zum Anhalten noch zu früh. So ging es noch bis Puerto de Malabrigo, ein kleiner Ort an der Küste, abseits der Ruta 1N.

Den Sonnenuntergang haben wir nicht mehr erlebt, aber ein Glas Rotwein am Strand war noch drin. Die gewonnene Zeit können wir sicherlich in den nächsten Tagen an anderer Stelle gut nutzen.

Bilder: Los Banos del Inka am morgen, Stellplatz am Los Banos del Inka, Eindrücke von Cajamarca, Eindrücke von der Ruta 8B, Stellplatz am Strand von Puerto de Malabrigo

Das Reisetagebuch wird täglich geschrieben, aber das Hochladen in den Blog ist nicht immer so einfach. Die Netzqualität abseits des Tourismus lässt wieder einige Wünsche offen. Die besten HotSpots sind in der Regel Tourismusbüros, die es aber auch nicht überall gibt.