28.05.2023

km 72993

Tongoy Camping Ripipal

Temperatur ca. 7 – 19°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

wir haben seit heute wieder einen Campingplatz am Strand für uns alleine angemietet. Manuel und Sophia sind heute früh gefahren. Gestern Nachmittag kamen noch Joshua und Paula hinzu. Die beiden, ein junges Pärchen aus Deutschland, sind seit 4 Monaten unterwegs und haben sich in Santiago nun einen kleinen SUV mit Dachzelt gekauft. Den haben sie hier etwas eingerichtet und sind nun auch weiter Richtung Norden unterwegs.

Da der Hai gestern doch reichlich war, konnten wir Paula und Joshua mit gegrillten Filets erfreuen. Sie fanden ihn auch sehr lecker.

Nach einem morgendlichen Bad und Strandspaziergang stand die weitere Planung der Tour auf dem Programm. Wir wissen jetzt grob, wie wir weiterfahren und haben für uns entschieden, Santiago und Valparaiso links liegen zu lassen. Vielleicht werden wir uns später ärgern, aber dann ist das so!

Morgen soll es noch einmal den ganzen Tag sonnig sein, das werden wir ausnutzen und dann geht es weiter Richtung La Serena und in das Wüstental Valle del Elqui.

In La Serena probieren wir noch mal Gas zu bekommen. Das hat noch nicht geklappt, war aber auch noch nicht notwendig. Mit 3,5 Kg Gas kommen wir gut eine ganze Woche aus.

Während der Strandzeit wollte ich noch die Route sowie durchgeführte Reparaturen ins Netz stellen. Die Route wird wohl noch einen Augenblick warten müssen.

Bilder: Salinen-Landschaft, Strand und Produkte des Meeres

29.05.2023

km 72993

Tongoy Camping Ripipal

Temperatur ca. 10 – 20°C

den ganzen Tag sonnig

ein entspannter Tag mit viel Sonne aber auch viel Wind. Und der weht ziemlich kalt. Noch ein paar Aufräumaktionen und ein bisschen putzen und schon war der Tag vorbei.

Wir haben noch einmal über Santiago nachgedacht und sind nun doch zu dem Entschluss gekommen einen Tag in dieser Stadt zu verbringen. Zuerst geht es aber morgen nach La Serena und in das Elqui-Tal.

Mehr gibt es heute nicht zu berichten.

Bilder: keine

30.05.2023

km 72993 bis 73093

von Tongoy Camping Ripipal über Coquimbo nach La Serena (irgendeine Querstraße)

Temperatur ca. 12 – 18°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

wir sind wieder auf Tour! Komischer Weise fällt es immer schwer, von einem Ort Abschied zu nehmen, auch wenn er außer Ruhe nicht viel zu bieten hat. Aber wahrscheinlich liegt es an der vermeintlichen Sicherheit des gewohnten Umfelds, das man verlässt.

Nun sind wir wieder unterwegs. Noch einmal an den Klippen unserer ersten Nacht vorbei und dann Richtung La Serena. Die Wüstenlandschaft ist geprägt durch große Kakteen, die langsam beginnen zu blühen.

Seit heute haben wir auch wieder 2 voll gefüllte Gasflaschen. 1,5 Kg Gas haben wir in einer Woche verbraucht. Unsere Flache wiegt jetzt 25 Kg, wenn ich das schön rechne, würden wir damit knappe 10 Wochen kommen ;-).

Gerlind hatte recht, La Serena ist sehenswert. Nicht nur auf der Plaza sprudelt das Leben, überall ist es irgendwie quirlig, es hat Spaß gemacht. Viele koloniale Gebäude, Märkte und gepflasterte Straßen, von denen nicht der Staub aufwirbelt. Die Palmen ragen über die Häuser und es grünt überall.

Aber auch Satellitenbezirke wachsen hier aus dem Boden. Immer in Strandnähe und für uns ungewohnt, eingezäunt und mit Pförtner. Weshalb ist das notwendig, wenn Chile so ein sicheres Land ist?

Um noch weit zu fahren, war es schon zu spät. Am Strand konnte man nur parallel zur Straße stehen, aber in so einem neuen Stadtteil ist ein Sackgasse, die einen sehr ruhigen Eindruck macht, die gehört jetzt uns.

Bilder: Tongoy mit unserem Campingplatz rechts im grünen, Wüstenlandschaft, La Serena

31.05.2023

km 73093 bis 73215

von La Serena (irgendeine Querstraße) über Vicuna (CH-41), Paihuano (D-485) nach Pisco Elqui (Friedhof) (D-485)

Temperatur ca. 12 – 31°C

den ganzen Tag heiter

wir haben wieder Sommer, 31°C und absolute Trockenheit, nicht schlecht, müssen wir auch erst einmal mit umgehen können. Egal, wir genießen es.

Es war eine sehr ruhige Nacht in La Serena, in der Sackgasse. Der einzige Schreck am Morgen: unser Internet-Volumen ist wohl aufgebraucht, nichts funktionierte mehr. Also noch einmal Volumen gekauft, um dann festzustellen, dass die Karte oder mein Handy spinnt. Danach ging es in das Elqui-Tal. Zuerst an einem Stausee vorbei und dann nach Vicuna. Wieder einmal stellen wir fest, das es Vor- und Nachteile hat, in der Nebensaison unterwegs zu sein. Nachteile, viele Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Vorteile, eben gerade dadurch sind die Orte nicht so überlaufen. Wir hatten Zeit und konnten durch die kleinen Orte bummeln und immer ein Stück weiter fahren. Ein Ziel hatten wir nicht.

Seit gestern wissen wir, dass der Passo Aqua Negra geschlossen ist und wir sowieso zurück über Valparaiso fahren müssen. Santiago wartet ja noch auf uns.

In Pisco Elqui (dem Geburtsort des Pisco Sauer) haben wir uns zu viel Zeit gelassen. Die Destillerie zum Verkosten hatte leider schon zu, dann eben morgen.

Landschaftlich ist das Elqui-Tal geprägt durch den Wein- und Papayaanbau. Nicht immer schön, denn die Weinfelder sind häufig mit Netzen und Folien abgedeckt. Durch die künstliche Bewässerung ist es natürlich eine grüne Oase in der Wüste mit ringsherum absolut kahlen Bergen.

Das Elqui-Tal wirbt auch mit dem klaren Sternenhimmel, überall gibt es kleine Sternwarten. Ein Grund für uns, die Nacht nicht in Pisco Elqui zu bleiben, sondern noch ein Stück aus dem Ort raus zu fahren.

Nun stehen wir an dem städtischen Friedhof, absolute Dunkelheit und sind gespannt, ob es mehr Sterne als am Rio Negro an der Ruta 40 gibt.

Nachtrag1 (Theres): wir stehen wieder auf einer Höhe von 1.400HM, aber keine Wind, und um 21:00 noch 20 Grad :-))

Nachtrag2 (Ralf): Vielleicht ist der Mond zu hell, hm aber mehr Sterne? Gut, aber unsere Sternennächte waren in Argentinien!

Bilder: Stellplatz La Serena, Eindrücke aus dem Elqui-Tal, Stellplatz am Friedhof

01.06.2023

km 73215 bis 73347

von Pisco Elqui (Friedhof) (D-485) über Horcon (D-485), Alcohuaz (D-485) zurück nach Vicuna (CH-41) nach El Puerto (D-445)

Temperatur ca. 12 – 31°C

den ganzen Tag heiter

also die Superlative der Sternennacht können wir nicht ganz bestätigen. Schön war es trotzdem, nachts am Friedhofstor zu sitzen, ein Weinchen zu trinken und dabei noch nicht einmal zu frieren. Es ging noch ein Stück weiter in das Tal hinein, bis nach Horcón. Für mich immer wieder ein Genuss, ein grünes Tal und ringsherum die Anden und dann noch absolute Sommertemperaturen. Natürlich haben wir uns auch ein/ zwei Fläschchen Wein und Pisco gekauft. Mal sehen wie lange deren Inhalt hält;-).

Ich wollte nicht unbedingt bis nach La Serena zurück, um dann über die Ruta 5 Richtung Santiago zu fahren. Es gibt auch eine Straße quer durch das Land, um dann in Los Vilos auf der Ruta 5 zu landen. Ist zwar etwas länger (strecken- und zeitmäßig), aber sicherlich interessanter.

Wir haben beide leider (oder zum Glück) verdrängt, dass sich dort ja die Ausläufer der Anden erstrecken. 50 km Schotterpiste über 3 Pässe auf bis zu 2000 HM. Gestartet sind wir bei 800 HM. Einer von uns beiden hat es genossen. Theres war es nicht!

Gegensätzlicher kann so eine Strecke aus unserer Sicht gar nicht sein. Der erste Pass verlief noch im Elqui-Tal. Viel grün mit Wein und Orangenplantagen. Auf der anderen Seite des Passes nur noch kurz vor dem vertrocknen stehende Kakteen ohne Ende. Staub und Trockenheit, Wüste eben. Wir fühlten uns wie in einem Wildwestfilm. Verfallene Häuser, die staubigen Straßen und überall große Kakteen.

Nach dem ersten Pass hätte ich gerne eine Nacht in dieser Stein-/ Kakteenwüste verbracht. Theres war nicht so recht begeistert, irgendwie auch nachvollziehbar. Da wussten wir auch noch nicht, dass noch zwei Pässe mit engen steilen Passagen aus Sand und Schotter auf uns warten.

Diese 50 km machen der Ruta 40 absolute Konkurrenz! Keine Mobilfunkversorgung, keine Leitplanken in den Kurven und über die ganze Zeit kam uns ein Auto entgegen.

Wir haben es überstanden und unser Camper anscheinend auch. Aber eine Wäsche für ihn ist wohl mal wieder notwendig.

Natürlich haben wir uns zeitlich absolut verkalkuliert, so dass es wieder etwas knapp mit einem Stellplatz wurde. Aber Theres hat etwas tolles heraus gesucht. Wir stehen an einem kleinen Bach und konnten sogar vor dem dunkel werden noch baden gehen.

Nachtrag1 (Theres): Wir waren heute früh gleich im Künstlerdorf. Leider hatten die meisten Stände geschlossen.

Nachtrag2 (Ralf): Heute gab es leckeres Abendbrot: Chips, Schokolade und Pisco Sauer die Tour hat doch mehr geschlaucht als gedacht.

Bilder: Eindrücke aus dem Elqui-Tal, Wüstenbilder

02.06.2023

km 73347 bis 73479

von El Puerto (D-445) über Rio Hurtado (D-595), Ovalle (D-595), Monte Patria (D-55) nach San Marcos „Zona Camping“ (D-55)

Temperatur ca. 7 – 22°C

den ganzen Tag heiter

natürlich mussten wir den klaren Fluss heute früh gleich noch einmal ausnutzen, bevor es weiter ging. Ein tolles ruhiges Plätzchen, geschützt und trotzdem mit einem Blick auf die Anden.

Für die Straße, die wir ausgewählt haben, muss man sich Zeit nehmen, darüber waren wir uns bewusst. Trotzdem stellen wir uns immer wieder die Frage, ob wir unsere Zeit vertrödeln. Kann man das in einer Auszeit?

Es ist eine tolle Straße abseits der Touristenroute, kurvenreich entlang der Anden und einem fruchtbaren Tal. Hier sind wieder unheimlich viele Felsensittiche beheimatet, die in den Lehmfelsen ihre Höhlen haben.

Wir befinden uns hier in der Kakteenwüste, das waren wir gestern auch. Gestern waren die meisten Kakteen vertrocknet, heute sind sie wesentlich grüner und blühen wie am Pazifik. Hier gibt es auch wieder viele Obstplantagen, die künstlich bewässert werden. An drei Stauseen sind wir direkt vorbeigekommen.

Ovalle hat uns fast wieder mit seiner Größe erschlagen. Nicht nur mit seiner Größe, sondern auch mit den Warnungen im iOverlander zu Fahrzeugeinbrüchen. Wir haben uns trotzdem an die Straße gestellt, waren in der Markthalle und haben jetzt mehr Obst und Gemüse als sonst. Nicht das uns der Fruchtsaftschock ereilt!

Es duftet fantastisch in unserem Camper nach Papayas, Guayaven, Pepinos und Orangen. In Ovalle haben wir auch die leckersten Empanadas (Rindfleisch in einer Teigtasche) überhaupt gegessen. Wenn wir so durch das Land trödeln, vergessen wir schnell die Zeit und müssen schon wieder nach einem Plätzchen Ausschau halten. Natürlich sind wir immer noch nicht frei von iOverlander (ist ja auch bequem), aber heute ging in San Marcos eine Straße Richtung Rio Guatulame. Ein Versuch war es wert und was strahlt uns am Rio an? Ein Schild mit der Aufschrift „Camping Zone“, wie cool ist das denn?

Nun stehen wir hier, haben die letzten Sonnenstrahlen bei einem Pisco Sauer und einem Paffchen ausgenutzt. Wir schauen auf einen Bergkamm, auf dem die Kakteen wachsen und plötzlich ist ein Reiter mit einem Cowboyhut zu sehen. Wieder ein Gefühl wie in einem Western, wir fühlen uns wie in der Prärie.

Nachtrag (Theres): Zeit vertrödeln….eine typisch deutsche Frage ;-); und der Schlafplatz war natürlich wieder mit Hund.

Bilder: Stellplatz mit Badestelle, Eindrücke von der Kakteenwüste, unser Stellplatz heute Abend

03.06.2023

km 73479 bis 73860

von San Marcos „Zona Camping“ (D-55) über Combarbalá (D-55), Illapel (D-71/D-705) und Los Vilos (Ruta 5/ 60/ 68) nach Laguna Verde Camping Olivos

Temperatur ca. 5 – 20°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

wir haben heute draußen gefrühstückt, bei 5,5°C und klarem Himmel. Diese Temperatur war auf der Schattenseite des Campers. Auf der Sonnenseite wurde es schnell angenehm warm. Keine Hunde und ein freier Blick auf die Kakteenwüste, wie cool ist das denn!

Geweckt wurden wir mal wieder vom Krähen der Hähne. Wenn man von Wecken sprechen kann, denn irgendwie waren wir in der Nacht öfter wach.

Es ist gerade Vollmond, aber ich denke, auch alleine stehen sensibilisiert noch einmal ganz anders.

Die Westerntour ging heute weiter. Genauso wie zum Paso Christo Redentor auf der argentinischen Seite, folgten wir auch heute immer wieder einer alten Eisenbahnstrecke.

Es kommt eine Sehnsucht auf. Wie war es damals, als die Straße noch nicht war und das meiste über die Schienen transportiert wurde. Die Schienen gingen durch jedes Dorf, von denen viele jetzt dem Zerfall preisgegeben sind.

Hier trifft auch das 19. auf das 21. Jahrhundert. Die verrottenden Schienenwege auf der einen Seite und PV-Anlagen auf der anderen. Ob die PV-Anlagen genauso lange halten wie der Schienenweg?

Wir haben heute Strecke gemacht!

Seit vorgestern ist uns klar, dass wir nicht nur Santiago, sondern auch Valparaiso besichtigen werden. Trotzdem wollten wir uns die Zeit für den längeren Weg über die Landstraße nehmen.

Wir haben es wieder einmal nicht bereut. Eisenbahnstrecke in der Prärie, blühende Kakteen und zwei kleine Pässe sind nur ein Ausschnitt des heutigen Tages. Nach jedem Pass wechselte das Landschaftsbild. Zuerst Kakteenwüste, danach fruchtbare Plantagen, bis an der Küste des Pazifik um Valaparaiso die Palmen an den Hängen wuchsen.

Unterwegs haben wir noch einen älteren Herrn eingesammelt, der an der Straße stand und trampte. Bis nach Canela Baja konnten wir ihn nicht mitnehmen, aber ein Stück doch. Wir fanden es beeindruckend, schon etwas betagt, nicht wissend, wann er zu Hause sein wird, einfach die Hand raus zu halten. Für Zeit hat man hier ein anders Verständnis.

Wir verstanden kein Wort von ihm (ist ja nicht schwierig). Wie in Südamerika typisch, stellten wir uns mit unseren Namen vor, seinen konnten wir beim besten Willen nicht verstehen. Vielleicht lag es auch daran, dass ihm schon einige Zähne fehlten. Aber man konnte ihm ansehen, dass er sich tierisch gefreut hat, mit uns zu fahren. Kaum hatten wir ihn abgesetzt, kam ein Bus, der ihn dann nach Canela Baja mitnahm.

Der Pazifik am späten Nachmittag empfing uns mit seiner typischen Nebelfront und wieder einmal meterhohen Wellen. Die Temperaturen sinken wieder.

Für die zwei Städtetouren haben wir uns entschieden, jeweils für zwei Nächte einen Campingplatz außerhalb aufzusuchen. So brauchen wir uns keine Gedanken (hoffen wir zumindest) um den Camper zu machen.

Morgen geht es dann mit dem Bus nach Valparaiso und übermorgen weiter nach Santiago.

Nachtrag1: Theres steht am Herd und kocht Papayas ein. So roh schmecken sie uns nicht so wirklich, aber wegwerfen kommt überhaupt nicht in Frage. Passt bestimmt gut zum Müsli;-)

Nachtag2: Nach den zwei Sand-/ Schotterpässen vor zwei Tagen muss ich unsere Trittstufe vor der nächsten Nutzung wohl erst mal wieder reinigen ;-(

Bilder: Frühstück, Bahnstrecke, Landschaftseindrücke, Papayapfanne herzhaft und Papayapfanne süß