mit dem Malibu-Camper durch Südamerika

Woche 31

24.09.2023

km 88854 bis 89011

von Lampa (Plaza 3900hm)(124) über Juliaca(124), Puna(3S) nach Capachica (Playa Chifron)

Temperatur ca. 7 – 22°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

taghell war es in der Nacht in Lampa auf der Plaza. Wir mussten echt alles dicht machen, sonst wäre an schlafen gar nicht zu denken gewesen. Dafür war es sehr ruhig.

Dann ging es nach Juliaca. Die Stadt hat, laut Reiseführer, nicht viel zu bieten, bis auf dass es die industrielle Produktionsstätte des Kunsthandwerks für die Region Cusco ist. Jeden Sonntag soll es dort einen großen Markt mit diesen Artikeln geben. Hier hat uns leider der Internetanbieter Claro verlassen. Es gab nur ein 2G-Netz und somit auch keine Recherche, wo dieser stattfinden soll.

Die Stadt wird auch als chaotisch beschrieben. Diesen Eindruck hatte ich auch. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass ich noch kein Frühstück hatte.

Die große Ausfallstraße in die Stadt konnte mal wieder nicht als Straße bezeichnet werden. Zusätzlich fand in der Stadt auch noch ein Folklorefest mit vielen Straßensperren statt. Der Umzug der „Fiesta de Nuestra Senora de la Merced“ ging durch die Innenstadt. Wir haben trotzdem einen Markt gefunden, ob es der richtige war, wissen wir nicht. Julian hat sich gefragt, wie man diesen Markt beschreiben kann. Wir hatten das Gefühl, er zog sich durch die halbe Stadt. Es gab von gestrickten Unterhosen über Fleisch und der kleinsten Schraube für das Fahrrad alles. Dort war von dem Folklorefest allerdings nichts zu spüren.

Wir haben die Stadt zu schnell verlassen, das hat sich aber leider erst zu spät herausgestellt. Theres hätte die Stimmung in der Stadt und die Märkte gerne noch etwas länger genossen. Die Zeit hätten wir gehabt.

So ging es weiter nach Puno an den Titicacasee. Aber wo ist der See und wo ist das Wasser hin. Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Aber vermutlich war das eine falsche Vorstellung von uns. Puno liegt in einer kleinen Bucht und von dort gibt es einen Kanal in den See. Dort wo wir Wasser erwartet hatten, gab es noch Felder mit vielen kleinen Gehöften.

Wir suchen mal wieder einen Platz (Campingplatz) für drei Tage zum ausspannen. Diesen gibt es in Puno nicht am Wasser. Aber ans Wasser wollten wir. Also ging es noch einmal zurück auf eine Landzunge. Hier stehen wir, es ist bereits dunkel, direkt am Wasser. Baden war heute nicht mehr angesagt. Es ist etwas kälter und der Wind weht. Schauen wir mal, wie es morgen aussieht.

Bilder: Flamingos auf der Ruta 124, Fiesta de Nuestra Senora de la Merced, Puno und der Titicacasee

25.09.2023

km 89011

Capachica (Playa Chifron)

Temperatur ca. 5 – 22°C

den ganzen Tag heiter

das Wasser ist noch da, im Titicacasee, das können wir bestätigen. Und mit einem wunderschönen Sonnenaufgang über dem See wurden wir belohnt. Aber da heute ausschlafen angesagt war, hatte keiner Lust aufzustehen, um diesen zu fotografieren. Heute war ein Chill-Tag angesagt.

Nach der gestrigen Ankunft hier am Strand dachten wir, heute den Strand für uns alleine zu haben. Ringsherum sah alles absolut ausgestorben aus. Heute früh mussten wir uns eines besseren belehren lassen. Und wenn ich früh schreibe, dann meine ich das auch so. Es kamen Busladungen mit Menschen an. Der Strand war plötzlich übervoll. Es wurden Zelte und Stände aufgebaut und wir waren mittendrin.

Der erste Gedanke nach dem Aufstehen und den Menschenmassen war: bloß weg hier. Diesen haben wir schnell wieder verworfen. Einfach den Tag genießen, denn gegen 16:00 waren wir wieder fast alleine.

Anscheinend waren wir aber auch etwas besonderes für eine Vielzahl der Badegäste, wir fühlten uns ein bisschen wie im Zoo, manchmal etwas zu viel begafft.

Natürlich haben wir die Zeit auch noch genutzt, um einige Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Wir haben wieder ein Nummernschild an der Front, kreativ gestaltet durch Theres.

In Juliaca gab es ein Stück Pappe und zufällig lag an unserem Camper eine Klebefolie der Virgin von dem Folklorefest. Das Schild sollte so auch einige Regentage überstehen. Da es diese hier sehr selten gibt, hoffen wir, dass es bis zum Ende unserer Tour hält.

Baden waren wir logischerweise auch, selbst wenn der Reiseführer schreibt, dass das Wasser zu kalt ist. War es natürlich nicht.

Der Tag hier am Strand war gut. Trotzdem werden wir morgen weiterfahren. Wir haben schließlich noch einiges vor.

Bilder: Stellplatz am Playa Chifron, Strandbilder

26.09.2023

km 89011 bis 89075

von Capachica (Playa Chifron) nach Puno (Hafen)

Temperatur ca. 5 – 22°C

den ganzen Tag heiter

der Sonnenaufgang war einfach zu früh. Das muss so gegen 05:00 gewesen sein. Es sah trotzdem noch sehr schön aus, als wir wach wurden.

Ein ganzer Tag Puno, was fängt man damit an? Von Puno starten die Schiffe nach Uros, zu den schwimmenden Inseln. Das ist die absolute Touristenattraktion und wird in jedem Reiseführer beworben. Natürlich stand das auch auf unserer Liste.

Kaum näherten wir uns dem Hafen, konnten wir uns vor Angeboten nicht mehr retten. Das war uns zu viel. Sie wurden alle erst einmal abgewimmelt und dann in Ruhe gefrühstückt. Wir hatten ja den ganzen Tag Zeit.

Kaum saßen wir draußen beim Frühstück, kam eine peruanische Familie vorbei. Der Vater wollte sich unbedingt an unseren Frühstückstisch setzen und mit uns fotografiert werden. Wie schräg ist das denn?

Es gibt Fährfahrten zu den schwimmenden Inseln. Wir haben uns dagegen entschieden. Das Angebot, das wir bekamen, hat uns besser gefallen. Über den „Mayor Lago“ nach Uros zu den schwimmenden Inseln. Nun haben wir ein anderes Gefühl für die Größe des Titicacasees, gigantisch.

Die persönliche Meinung von uns dreien zu den Inseln: Touristenabzocke! Es ist interessant, die Inseln zu sehen und den Aufbau erklärt zu bekommen. Aber wenn es hier um Tradition geht und der Chef einer Insel mit Trainingshosen und Basecap rumläuft, passt etwas nicht zusammen. Die tollen Schilfboote werden nicht mehr manuell betrieben, ein kleines Motorboot schiebt sie. Ohne Kommentar! Den Rest erspare ich mir.

Nach der Bootstour wurde Puno noch etwas unsicher gemacht. Viel zu bieten bis auf eine Baslika-Kathedrale und einen Kunsthandwerksmarkt mit Industrieprodukten hat die Stadt nicht. Aber Julian ist nun endlich zu seinem Meerschweinchen gekommen. Sein Fazit: war ok, braucht man nicht jeden Tag. Woher kennen wir das nur.

Wir stehen auf einem Parkplatz hier am Hafen. Ich denke die Nacht wird, bis auf den Autoverkehr, relativ ruhig sein.

Morgen ist unser letzter Tag in Peru, eigenartig. Wieder geht ein Kapitel viel zu schnell zu Ende.

Bilder: Sonnenaufgang über dem Titicacasee, unser neues Nummernschild, Titicacasee und schwimmende Inseln, Eindrücke von Puno, unser Stellplatz am Hafen

27.09.2023

km 89075 bis 89164

von Puno (Hafen) über Chucuito(3S), Acora(3S), Ilave(3S) nach Juli(3S)

Temperatur ca. 7 – 22°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

auch Autoverkehr war kaum. Es war wirklich eine ruhige Nacht. Wir haben den heutigen Tag noch einmal in Peru und am Titicacasee genossen. In Chucuito wollten wir auf der Plaza frühstücken. Das war wohl etwas zu früh, hier war noch nichts los. Aber an der Plaza gab es ein hübsches Kirchlein.

Dann kamen wir nach Plateria, hier gab es einen Markt und da unsere Vorräte mal wieder aufgefüllt werden mussten, passte es ganz gut. Ein Wohlfühlmarkt: übersichtlich, nicht zu groß und ein nettes miteinander. Theres und Julian kümmerten sich um die Einkäufe und ich konnte das Treiben beobachten – Abschied aus Peru halt.

Dann ging es in Julians Ort → Juli. Hier wollten wir noch ein bisschen auf die Plaza und an den Strand, um noch einiges Organisatorisches zu erledigen. Natürlich hatte ein Foto mit Julian vor dem Ortsnamen Priorität.

Die Plaza muss auf morgen warten. Wir sind vom Strand nicht mehr weg gekommen. Die Sonne schien und es war warm. Wenn das Wasser nicht süß geschmeckt hätte, gäbe es keinen Unterschied zum Meer. Wasser bis zum Horizont, ein leichtes Wellenrauschen und Wetterleuchten am Abend. Kurzurlaub am Titicacasee!

Auf dem Markt in Plateria hatten wir noch eine Forelle, natürlich aus dem Titicacasee, gekauft. Die Zeit war da, das Wetter spielte mit, also wurde der Grill angefeuert. Das dauerte etwas länger. Vielleicht liegt es an der Höhe, denn die Grillkohle wollte nicht so richtig. Aber lecker war es.

Julian hatte noch etwas Feuerholz (Eukalyptus) gesammelt. Aus dem Grill wurde eine Feuerstelle und so haben wir bei 12°C am Feuer gesessen die Füße gewärmt und den Wellen gelauscht. Wir haben uns nicht mehr weg bewegt. So stehen wir noch einmal am Strand des Titicacasees.

Nachtrag: ich glaube, es wurde noch nicht erwähnt, dass wir uns schon eine Weile auf der Hochebene Altiplano bewegen

Bilder: Kirche von Chucuito ,Juli in Juli, kleines Lagerfeuer

28.09.2023

km 89164 bis 89369

von Juli(3S) zurück nach Puno(3S) dann über Juli(3S), Pomata(3S),Yunguyo(130), Kasani(Grenze Peru/ Bolivien) nach Copacabana(2)

Temperatur ca. 6 – 20°C

den ganzen Tag heiter

gestern wurden die letzten Ansichtskarten geschrieben und sollten heute in den Briefkasten. Auch drei Briefmarken wurden noch benötigt. Wir wurden in Juli angeschaut, als kämen wir von einem anderen Stern (na gut, das passiert uns ja öfter) als wir nach einer Post und Briefmarken fragten. Viele wussten mit den Ansichtskarten nichts anzufangen, geschweige mit den Briefmarken. Und die Post war einfach verschlossen. Es blieb uns nichts anderes übrig, als noch einmal zurück nach Puno zu fahren. Das brachte unseren Tagesplan etwas durcheinander, aber was tut man nicht alles.

Der Titicacasee muss ja irgendwann kein Wasser mehr haben (kleiner Scherz)! Heute früh wurden wir durch drei Tanklastwagen geweckt. Diese sind fast bis in den See gefahren und pumpen dann Wasser in ihre Tanks. Wir haben nicht genau heraus bekommen, ob es als Trinkwasser oder zur Bewässerung der Felder genutzt wird.

Durch den kleinen Umweg über Puno konnten wir den Titicacasee noch einmal in vollen Zügen genießen. Besonders zwischen Juli und Yunguyo wurde uns das Ausmaß dieses riesigen Sees noch einmal bewusst. Wenn wir nicht wüssten, dass wir auf knappen 4000hm unterwegs sind, hätten wir auch an jedem Meeresstrand stehen können.

Wir sind in Bolivien! Julian straft uns bestimmt Lügen, wenn wir über Grenzübergänge und den Zeitaufwand gesprochen oder geschrieben haben. Wir konnten in Bolivien einreisen, ohne anstehen, ohne Zollkontrolle und ohne Obst- und Gemüsekontrolle. Alles ging zack zack.

Julian hatte keinen Einreisestempel nach Peru erhalten. Überall wird geschrieben, dass man unbedingt darauf achten soll, sonst gibt es Probleme bei der Ausreise. Das kreiste schon in unseren Gedanken. Völlig umsonst, er bekam seinen Ausreisestempel und alles war gut.

Bis Copacabana waren es noch gute 10km, dort der nächste Überraschungsschock. Wir benötigten ja auch noch ein bisschen Geld und eine SIM-Karte. Auch das klappte ohne die Probleme, die wir in Peru und Chile hatten. Wir sind also schon voll ausgestattet.

Copacabana ist eine Touristenstadt, wir haben dort mehr Touristen gesehen, als in den letzten zwei Wochen mit Julian. Trotzdem war es sehr angenehm, durch die Straßen und über die Plaza zu spazieren.

Da es durch den Umweg über Puno doch schon etwas später war, sind wir in Copacabana geblieben. Wir stehen unten am Wasser und sind gespannt auf den Blick morgen früh.

Bilder: Stellplatz in Puno am Titicacasee, Eindrücke von Juli, Blicke über den Titicacasee, Grenzübergang, erste Eindrücke von Bolivien und Copacabana

29.09.2023

km 89369 bis 89582

von Copacabana(2) über San Pedro de Tiquina(2), San Pablo de Tiquina(2), Batallas(2), La Paz(2) nach „Nähe Calamarca(1) auf der Plaza (4000hm)“

Temperatur ca. 9 – 20°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig und ein bisschen Regen

was für ein Blick am frühen Morgen über den Titicacasee auf die Berge.

Natürlich mussten Theres und Julian noch einmal über die Plaza schlendern, bevor es dann richtig weiter ging.

Immer wieder fantastische Blicke über den See, die zu vielen Fotostopps verleiteten. Wir konnten uns nicht einigen, womit wir die Landschaft in Europa vergleichen könnten. Ich hatte das Gefühl, an einem breiten Fjord in Norwegen zu stehen. Julian denkt eher an Buchten im Mittelmeer, mit den leichten Erhebungen am Rand.

Heute haben wir den Titicacasee verlassen. Wir hatten uns für die Route über San Pedro und San Pablo entschieden. So fuhren wir noch etwas länger am Titicacasee entlang und kamen auch noch in den Genuss einer Fährfahrt. Die Fähre führt über die Verbindung zwischen Titicacasee und Laguna Winaymarca.

Auf dem Weg dorthin gab es einen Aussichtspunkt. Wieder einmal atemberaubend, der Blick auf die beiden Seen und deren Ausmaße, aber auch weil wir auf 4000hm ein Stück laufen mussten.

Die Überfahrt mit der Fähre kann man schon als kleines Abenteuer bezeichnen. Die Boote werden nur mit einem kleinen Außenbordmotor angetrieben. Wir hatten das Gefühl, dass es alles kleine Privatunternehmen sind.

Auf dem Wasser war leichter Wellengang. Das Holzboot bewegte sich in sich und der Camper ebenfalls. Nichts für Kandidaten, die leicht seekrank werden.

Je weiter wir nach La Paz kamen, rückten auch die schneebedeckten Berge immer näher. Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, auf welcher Höhe wir unterwegs sind. 4000hm und ringsherum geht es noch einmal ca. 2000hm höher. Es hatte geregnet und die Berge waren in einer Klarheit zu sehen, einfach fantastisch.

La Paz hatten wir gestern für uns abgewählt, durch mussten wir aber trotzdem. Ich war gespannt, nach den Erfahrungen in den Städten von Peru. Mototaxis und Motorräder gibt es kaum, aber dafür um so mehr Kleinbusse. Aus 3 Spuren wurden 5, wenn jemand aussteigen wollte, wurde mitten auf der Spur angehalten und die Warnblinkanlage eingeschaltet, immerhin das! Eine Umleitung gehörte genauso zum „Muss“ wie das Überfahren von roten Ampeln. Ach ja, auch das Hupen darf nicht vergessen werden.

Der Reiseführer warnte wie immer vor dem Straßenverkehr. Er war auch wirklich dicht, aber man musste sich ja nur auf eine Fahrzeuggröße konzentrieren und damit ging es klar. Auch die Bolivianer sind beim Autofahren nicht nachtragend, das entspannt die meisten Situationen.

Spannend ist immer das Anfahren in diesen Höhen. Der Turbo bekommt zu wenig Sauerstoff und es fühlt sich an, als führe man mit angezogener Handbremse. Ab 2500 Umdrehungen ist dann alles ok. Es gab in den letzten Tagen schon mehrere Situationen (Bodenwellen oder Schienen), an denen Julian und Theres anschieben mussten.

El Alto und La Paz liegen hinter uns. Ein paar Eindrücke, zumindest von El Alto mit den Seilbahnen konnten wir trotzdem einsammeln. Eine Stadt, die ein einziger Markt ist.

Neue Situationen kommen auf uns zu. Tanken ist nicht an allen Tankstellen möglich. Es gibt einen nationalen Preis (subventioniert) und einen internationalen. Den können anscheinend nicht alle abrechnen oder wollen nicht bedienen. An den Tankstellen gibt es kein Wasser und keine Luftkompressoren. Etwas Luft brauchen wir auf der Fahrerseite hinten alle zwei Tage.

Das heißt, die Bequemlichkeit der letzten Monate können wir uns abschminken.

Ein Stück sind wir aus La Paz noch raus und von der Ruta 1 abgefahren. Hier stehen wir an der Plaza, wurden noch vom Dorf-Sheriff gecheckt und erwarten eine ruhige Nacht. Mal sehen, ob wir es morgen bis Uyuni schaffen.

Bilder: Stellplatz in Copacaban, Eindrücke von Copacabana, Blicke auf den Titicacasee und die Laguna Winaymarca , schneebedeckte Berge und Eindrücke von El Alto und La Paz

30.09.2023

km 89582 bis 89922

von „Nähe Calamarca(1) auf der Plaza (4000hm)“ über Patacamaya(1), Oruro(1), Chalapata(30) nach „Nähe Therme Castilla Huma“(3800hm)

Temperatur ca. 6 – 23°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

die Problematik Luft und Wasser haben wir schnell gelöst. Wasser gibt es doch an einigen Tankstellen. Luft gibt es an jeder Gomeria (Reifendienst) und davon gibt es mehr als genug. Gas könnte wieder ein Thema werden. In Bolivien gibt es viele Erdgastankstellen, Propangas haben wir noch nicht gesehen. Die Frage ist, wie viel Gas wir in den letzten zwei Monaten noch benötigen. Die Gastankflasche ist halb und die Tauschflasche noch komplett voll. Heizen müssen wir vielleicht morgen Nacht noch, wenn wir in der Salar de Uyuni übernachten. Ansonsten sanken die Temperaturen in den Höhen nie so weit ab, dass die Heizung ansprang.

Es geht bergab. Die 4000er Grenze haben wir unterschritten und werden sie wohl auf dieser Tour nie wieder erreichen. Wieder etwas abgeschlossen.

Heute wurden wieder einmal Kilometer gemacht. Nicht, weil wir es eilig haben, aber zwischen La Paz und Uyuni gibt es nicht viel zu sehen. Es sei denn, man biegt Richtung Westen ab. Das hatten wir aber nicht vor.

Anfangs änderte sich das Landschaftsbild im Altiplano nicht. Es blieben weite unendliche Flächen. Aus unserer Sicht ging es langsam wieder in die Pampa über. Sehr trocken und trotzdem gab es viele bestellte Felder. Kurz hinter Oruro kamen wir den Bergen wieder näher. Im Westen flimmerte es durch die teils ausgetrockneten Seen. Die Struktur der Berge ähnelte sehr denen, durch die wir an der Küstenwüste in Peru entlang gefahren sind. Auch Vicunias kreuzten wieder unseren Weg. Julian hat sich gefreut, die Tiere endlich einmal in Freiheit zu sehen.

Dann kam ein Abzweig zu einer Therme in 8 km. Da es Zeit wurde für einen Übernachtungsplatz, kam die Anzeige wir gerufen. Natürlich waren dafür wieder einige Schotterpistenkilometer notwendig. Es ging an Lehmdörfern vorbei, die wie ausgestorben wirkten. An der Therme sind wir nicht geblieben, in der Hoffnung, an dem Zufluss zur Therme stehen zu können. Das hat nicht ganz geklappt. Wir haben den warmen Fluss gefunden, stehen aber etwas davor an einem kalten Fluss. Die Absätze entlang des Weges wollten wir dann doch nicht testen.

Egal wie einsam sich ein Ort anfühlt, in Südamerika ist man nie allein. Ein anderer Camper steht tatsächlich an dem warmen Fluss und kaum hatten wir den Grill angezündet, stand ein Hirte vor uns und wollte sein Handy geladen bekommen. Den Wunsch konnten wir erfüllen. Noch etwas später, es war bereits dunkel, hörten wir eine Frauenstimme von der kleinen Straße. Leider haben wir wenig verstanden, was sie von uns wollte, denn sie sprach Quechua. Entweder, dass sie bei uns übernachten kann, um morgen weiter zu laufen oder das sie jemand nach Hause bringt. Beide Wünsche konnten wir ihr nicht erfüllen, aber Theres hat sie noch ein Stück mit Lampe begleitet und dann war sie wohl zufrieden.

Morgen werden wir Salar de Uyuni erreichen,den größten Salzsee der Welt. Wir sind gespannt was uns dort erwartet.

Nachtrag: ein toller Sternenhimmel ist über uns und eine Stille umgibt uns, einfach schön

Bilder: Eindrücke von der Ruta 1 und 30, unser Stellplatz in der Nähe des warmen Flusses

2 Kommentare

  1. Christel & Werner

    Danke für alle Infos aus 4000 hm. Wir begrüßen Julian auf der anderen Seite der Erde.
    Wir wünschen Euch weiter eine gute Zeit. Bleibt behütet.
    Wir genießen noch den Spätsommer mit vielen Besuchen der Ausstellung von Reinhilds Bildern im Begegnungszentrum der Stadt. Es grüßen Christel & Werner.

    • Ralf

      Liebe Christel und lieber Werner, es ist immer wieder schön von euch zu hören. Wir genießen gerade den Frühling am Titicacasee😊. Reinhilds Bilder hätten wir uns auch gerne angesehen. Einen Vorgeschmack hatten wir ja schon. Es ist bestimmt nicht ganz einfach für euch. Bestimmt kommen immer wieder Erinnerungen an die vergangenen Jahre auf. Wir denken an euch. Liebe Grüße vom anderen Ende der Welt senden euch Ralf, Theres und Julian.

Schreibe einen Kommentar zu Ralf Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2025 Immerunterwegs

Theme von Anders NorénHoch ↑