mit dem Malibu-Camper durch Südamerika

Woche 21

16.07.2023

km 78259 bis 78329

von San Pedro de Atacama (am Rand der Wüstenoase) (27-CH) über Laguna Baltinache nach Atakama-Wüste (an der B-241)

Temperatur ca. 6 – 18°C

den ganzen Tag heiter

ich würde gerne einmal „Stille“ von Theres fotografieren lassen, leider wissen wir nicht, wie das geht! Ich finde es immer wieder faszinierend.

Gestern war noch nicht ganz klar, wie es heute weitergeht. Aber oft fügt sich ja das eine zum anderen, so auch heute.

Wir haben richtig ausgeschlafen, es war kein Wind und nicht so kalt. In der Nacht wurde ich durch Theres geweckt, weil angeblich jemand um unseren Camper schleicht. Ich habe nichts gehört, aber heute früh waren Tatzenspuren auf unserer Motorhaube. Hauskatzen gibt es hier wirklich wenig und die Spuren sehen etwas größer aus. Aber einen Puma auf dem Autodach können wir uns auch nicht vorstellen. Es bleibt ein Rätsel.

Heute früh haben wir noch lange mit den Kindern telefoniert und dann ging es los. Schnell mal zur Laguna Baltinache, vielleicht schaffen wir es ja dann noch in das Valle de la Luna.

Nein, so geht das nicht! Bis zur Laguna Baltinache sind es zwar nur 60km, aber davon 45km Schotterpiste der übelsten Sorte. 20km/h waren teilweise schon viel. Damit war klar, dass heute nicht mehr viel wird. Das war auch gut so.

Die Mitarbeiter der Lagune haben eine Lunchtime von 13:00 bis 14:30. Wir waren kurz vor 15:00 Uhr da. Aber nach argentinischer Zeit! Ups, da war ja noch was. Durch die lange Zeit in Argentinien haben wir nicht mehr an die Zeitumstellung gedacht. Na gut, haben wir also wieder eine Stunde gewonnen.

Die Laguna Baltinache liegt mitten in der Atakamawüste und besteht aus 7 Salzseen. In einer von diesen kann man sogar baden. Das war natürlich ein Anreiz für uns.

Aber auch die Strecke bis zur Lagune (abgesehen von deren Zustand) war beeindruckend. Wir fahren direkt durch die Wüste. Rechts und links, in doch weiterer Ferne, ein paar Berge, die je nach dem Stand der Sonne ihre Farbe wechselten. Doch es war nicht so einfach, die Landschaftsbilder in sich aufzunehmen. Die Straße erforderte mal wieder extreme Konzentration.

Dann waren wir an den Lagunen, der erste Blick war ernüchternd, der zweite schon nicht mehr. Man spricht von den versteckten Lagunen. Ringsherum dunkler, trockener, aufgebrochener Lehm und dazwischen das Weis des Salzes und das türkisblau der Lagunen. Anstatt auf weisem Schnee, laufen wir hier auf weisem Salz. Knirschen und blenden tut es genauso. Dann ging es ins Wasser. Darauf vorbereitet, dass es kalt ist, waren wir und es störte uns nicht. Die Sonne schien ja warm. Der Salzgehalt ist höher, als im toten Meer. Wir liegen ein paar Minuten auf dem Wasser, ohne jegliche Bewegung. Wie cool ist das denn!?

Sobald man aus dem Wasser kommt, beginnt der Trocknungsprozess (Luftfeuchtigkeit max 12%). Danach sahen wir gepudert aus, aber wir fühlten uns nicht ausgetrocknet durch das Salz.

Es gibt einen kleinen Wanderweg um die Lagunen, der gehörte natürlich schon zum Programm. Mein Rücken fühlte sich, durch das ganze Salz, wie bei einem Sonnenbrand an. Aber egal, wir wollten sowieso noch einmal ins Wasser.

Mit kaltem Wasser abduschen gibt`s nicht, hm, die Anlage ist im Bau. Aber mal ganz ehrlich, wo soll das Wasser eigentlich auch herkommen? Wir bekamen 5l im Kanister und die mussten reichen. Nach einem gemütlichen Picknick in der Sonne ging es noch einmal ins Wasser. Danach waren wir alleine auf dem Parkplatz und hatten genügend Platz und Ruhe, uns mit 5 Liter Wasser vom Salz zu befreien.

Wir hatten uns auf dem Weg zur Lagune schon ein Plätzchen für die Nacht ausgesucht. 10Km Fahrt waren dafür notwendig. Das reichte auch, denn es wurde schon leicht dunkel. Nun stehen wir hier mitten in der Atakama-Wüste, wieder einmal nichts als Sternenhimmel und Stille um uns herum.

Bilder: Stellplatzfoto in San Pedro de Atacama, Tatzenspuren, Eindrücke von der Atacama-Wüste (23-CH und B-241), Eindrücke von der Laguna Baltinache, Stellplatz in der Atacama-Wüste

17.07.2023

km 78329 bis 78474

von Atakama-Wüste (an der B-241) über San Pedro de Atacama (23-CH), Toconao (23-CH), Laguna Chaxa (B-373) nach Toconao Plaza (23-CH)

Temperatur ca. 3 – 24°C

den ganzen Tag heiter bis wolkig

es ist echt irre, aber in der Wüste gibt es keine Geräusche, bis auf ein bisschen Wind. Warm genug war es auch, um noch einen Augenblick draußen zu sitzen und die Sterne zu beobachten.

Dann ging es heute einmal um San Pedro de Atacama herum und rein in die Salar de Atacama (Wüste pur). Zuerst mussten wir natürlich die restlichen 40km harter Schotterpiste hinter uns bringen.

In San Pedro de Atacama wurden noch ein paar Vorräte aufgefüllt. So hatten wir auch gleich noch die Gelegenheit, andere Ecken des Ortes kennenzulernen.

Wir wollten heute zur Laguna Chaxa, die mitten in der Salar de Atacama liegt. Flamingos hautnah erleben, hieß es im Reiseführer. Es tummelten sich wirklich viele Flamingos in den Lagunen. Mit dem Teleobjektiv kann man dann auch hautnah sagen.

Beeindruckend war die Fahrt aus der Oase San Petro de Atacama bis zum Park. Kaum ist man aus dem Ort heraus, verschwindet alles Grün. Es wird noch trockener und die Weite geht ins Unendliche. Abseits der Straße wird es immer sandiger. Die Vegetation hört plötzlich auf. Dann wird der Boden immer salzhaltiger (grau) und plötzlich gibt es auch wieder flache Büsche.

Dann ein Schild „10km“ bis zum Park. Eine Linie am Horizont, nichts anderes. Aber im Gegensatz zu gestern fest und gut befahrbar.

Der Park selbst besteht dann nur noch aus Salz. Die Wege, die Randbegrenzungen und der restliche Boden, einfach nur Salz. Durch die Lagunen selbst sind die Wege teilweise feucht. Wieder fühlt es sich an wie die letzten Wintertage, wenn man auf Schneematsch läuft. Allerdings sind die Temperaturen jetzt etwas angenehmer.

Zum Abend hin ging es noch zur Quebrada de Jerez, an der wir auch übernachten wollten. Das ging leider nicht, aber in Toconao gibt es eine Plaza, die für die Nacht dann auch reichen sollte. Hier konnten wir noch dem Tanz und Umzug der Einheimischen zuschauen. Allerdings blieb uns der Grund des Festes unbekannt.

Nachtrag: Gestern war der Feiertag „Virgin del Carmen“, sicherlich war das der Grund des Umzugs

Bilder: Stellplatzfoto an der B-241, Eindrücke von der Atacama-Wüste (23-CH) und Toconao, Eindrücke von der Laguna Chaxa, Flamingos, Umzug in Toconao

18.07.2023

km 78474 bis 78700

von Toconao Plaza (23-CH) über Salar de Atacama zum Frühstück (B-355 und B367) und zurück über Toconao und Valle de la Luna (23-CH) nach San Pedro de Atacama-Stadtrand (23-CH)

Temperatur ca. 5 – 24°C

den ganzen Tag heiter

ich wollte unbedingt mal in der Atacama-Wüste frühstücken. Also sind wir nach einer ruhigen Nacht in Toconao ca. 70km nach Süden in Richtung Peine gefahren. Dort fanden wir, in der Nähe von Lagunen, ein nettes Plätzchen, das uns gefiel. Die aktuellen Temperaturen (6°C) passten allerdings noch nicht ganz zu unseren Vorstellungen eines gemütlichen Frühstücks. Das änderte sich dann aber sehr schnell.

Und es gibt doch Geräusche in der Wüste, vielleicht nicht nachts, aber tagsüber. Die wasserführenden Lagunen waren ein paar Meter weg. Diese paar Meter waren das reinste Salzmeer. Keine einzelnen Salzkristalle, sondern Salzbrocken. Wenn man auf diese klopfte, hörte es sich absolut metallisch und hohl an. Durch die Sonnenerwärmung und entsprechende Ausdehnung waren diese Geräusche immer wieder zu hören.

Auf der weiteren Tagesplanung stand das Valle de la Luna, hochgelobt und beworben von allen Reiseführern. Also mussten wir auch dort hin. Der absolute Höhepunkt ist dann eine Aussichtsplattform, auf der bei Sonnenuntergang das Tal in allen möglichen Rottönen leuchten soll.

Das konnten wir an vielen anderen Orten kostenfrei erleben, hier nicht. Wir wissen nicht, was wir da falsch gemacht haben, für uns war es enttäuschend.

Nicht nur die Aussichtsplattform, das ganze Valle de la Luna war die reinste Touristeninvasion. Wir haben es über uns ergehen lassen und sind dann wieder an unseren Platz oberhalb der Stadt gefahren. Die Sonne war dann zwar weg, aber die Berge lagen noch in einem wunderschönen mystischen Schimmer.

So langsam haben wir das Gefühl, dass Nationalparks in Chile mit Vorsicht zu genießen sind. Absolut überteuert und häufig ohne den entsprechenden Service.

Morgen werden wir die Atacama-Wüste in Richtung Geyser el Tatio (4200HM) verlassen und dann geht es weiter Richtung Pazific.

Übrigens müssen wir hier nicht mit Gas, sondern mit Wasser haushalten. Wir sind halt in der Wüste, da ist das Wasser knapp.

Mal sehen, ob wir morgen frische Tatzenspuren auf dem Camper haben.

Bilder: Eindrücke von der Atacama-Wüste B-355 und B367 mit Salzeinlagen, Eindrücke von der Quebrada de Jerez, Eindrücke von der (23-CH), Eindrücke Valle de la Luna

19.07.2023

km 78700 bis 78728

von San Pedro de Atacama (am Rand der Wüstenoase) (23-CH) nach Quebrada Escalera 3400HM (B-245)

Temperatur ca. 2 – 24°C

den ganzen Tag heiter

ich hatte bloß schon einmal nach einem Übernachtungsplatz (iOverlander) für heute geschaut und dann sah ich das: „Better than Termas de Puritama“. Was für ein magischer Ort! Eine Oase in der Quebrada Escalera. 10m unter uns war alles grün, Riesen-Pampasgras wuchs und wir hörten Wasser plätschern. Wie cool ist das denn?! Wir standen an unserem Camper und wussten, dass der Tag heute gelaufen ist. Endlich Wasser nach gefühlter Ewigkeit in der Wüste.

Erst einmal am Rand der Schlucht frühstücken, dann Sachen packen und runter zum Wasser.

Ich hatte mich über die kleinen Touristenbusse gewundert, die auf dem Parkplatz leer herum standen. Diese Frage hatte sich auch schnell geklärt, als die Touristen einen schmalen Wanderweg in der Schlucht entlang kamen.

Alles klar, endlich auch einmal wieder etwas wandern. Es war ein wunderschöner Weg, immer am Wasser entlang, leicht aufwärts. Rechts und links steile rote Wände, mal ausgewaschen und mal scharfkantig.

Am Boden Steine, bei denen man das Gefühl hatte, als seien sie erst vor kurzen ausgehärtet. Theres meinte: wie zu Silvester das Blei gießen.

Es war kurz nach Mittag und die Sonne schien in die Schlucht. Das Gras wuchs am Ufer, teilweise undurchdringlich und immer wieder kleine Becken, die zum Baden einluden. Hatte ich eigentlich erwähnt, dass das Wasser eine Temperatur von ungefähr 30°C hat.

Es war ein echter Spa-Urlaubstag. Aber auch für uns immer wieder irgendwie unrealistisch.

Wir sind auf einer Höhe von 3400m. Im Hintergrund die Atacama-Wüste und ringsum um uns herum ragen die Vulkane in die Höhe. Die Sonne scheint und wir baden in einem kleinen Fluss mit warmem Wasser.

Morgen müssen wir dann wirklich früh aufstehen, um rechtzeitig bei den „Geysers del Tatio“ zum Sonnenaufgang zu sein. Hoffentlich wird es nach dem heutigen Tag keine Enttäuschung.

Nachtrag Theres): Wir wurden heute lange an der Weiterfahrt bergauf von Ziegen und Lamas blockiert, sie wollten uns partout nicht vorbeilassen.

Bilder: Eindrücke von der B-245, Eindrücke von der Quebrada Escalera, unser Stellplatz an der B-245

20.07.2023

km 78728 bis 78839

von Quebrada Escalera 3400HM (B-245) über Geysers del Tatio 4300HM nach Quebrada Escalera 3400HM (B-245)

Temperatur ca. -10 – 20°C

den ganzen Tag heiter

nein es wurde keine Enttäuschung, es war mal wieder das Pünktchen auf dem „I“. Gestern Naturthermalbad und heute Naturdampfsauna, geht es besser?

Aber erste einmal mussten wir den Straßenkampf (etwas übertrieben) überstehen, auf einer Straße, die sich nur teilweise gut fuhr.

Jeden morgen ab 05:00 fahren mindestens 30 Touristenkleinbusse aus San Pedro de Atacama zu den Geysers del Tatio. ihnen gehört die Straße, denn sie haben ja die zahlungskräftigen Touristen an Board.

Das Spektakel vor Ort beginnt kurz vor Sonnenaufgang. Über die gesamte Fläche des Geysirfeldes steigen Dampfschwaden und Fontänen auf. Ein echt beeindruckender Anblick, der aber bis maximal um 09:00 anhält, dann ist es vorbei. Also ist für die Busfahrer Eile geboten. Alles was im Wege ist stört und da sind die Kollegen echt schmerzfrei.

Man hatte die ganze Zeit den Eindruck, im Schnee zu fahren. Man hat nur eine weiße Straße gesehen, rechts und links war alles dunkel.

Dieses mal war es gut, dass wir der Empfehlung des Reiseführers gefolgt sind. Um 07:00 waren wir oben. Allerdings nicht alleine, sondern mit den 30 Busladungen. Kurz vor dem Eingang konnte man schon den Dampf aufsteigen sehen. Wir schauten uns an, müssen wir jetzt überhaupt noch rein? Ja wir müssen!

Was für ein Erlebnis, an allen Stellen dampfte und fauchte es und immer wieder stiegen Fontänen auf. Dazu kam dann noch die aufgehende Sonne. Die Fläche und die Möglichkeiten zum Staunen war so groß und vielfältig, dass für jeden Platz war.

Gegen 09:00 hatten wir das Gelände dann fast für uns allein. Die Busse waren wieder weg, da ja das eigentliche Spektakel vorbei war. Für uns nicht. Es trat eine plötzliche Ruhe ein. Auch unsere Freunde, die Vicunias, traten wieder auf die Bildfläche. Na gut, die Fontänen und Dampfschwaden waren weg, aber jetzt konnte man in die Becken schauen und die Farben bewundern.

Gut, dass wir Zeit ohne Ende hatten. Na vielleicht nicht ganz, denn um 18:00 schließt der Park. Aber an einer Quelle konnte man ganz gut sitzen. Diese sprudelte und schoss immer wieder kochend heiße Fontänen in die Luft. Ein kleiner Windzug wehte den sehr warmen Wasserdampf dann immer in unsere Richtung. Einfach herrlich, wir waren zwar leicht nass, aber es fühlte sich an, wie in einer Dampfsauna.

Irgendwann mussten wir uns aber wieder auf den Weg machen. Die Straße machte einen schlechteren Eindruck, als auf der Hintour, so dass wir für morgen auch noch einmal unsere weitere Routenplanung überdenken werden.

Auf dem Rückweg konnten wir dann auch noch ein paar Flamingos beobachten. Nun stehen wir an dem gleichen Platz wie gestern, sind absolut kaputt und wollen nur noch schlafen. Vielleicht war die Höhenluft doch etwas viel.

Bilder: Eindrücke von den Geysers del Tatio, immer wieder Vicunias, Eindrücke von der B-245, Blicke auf die Atacama-Wüste

21.07.2023

km 78829 bis 79048

von Quebrada Escalera 3400HM (B-245) über San Pedro de Atacama (23-CH) und Calama (25-CH) nach Sierra Gorda Picknick-Platz (25-CH)

Temperatur ca. 5 – 25°C

den ganzen Tag heiter

Abschied von der Atacama-Wüste. Das dachten wir zumindest, aber ganz so ist es nicht. Das wurde uns heute so bewusst. Es war ein Abschied von der Salar de Atacama. Diese werden wir wohl, mit ihren vielen Farben, nicht mehr wieder sehen.

Der Abschied aus der Salar de Atacama viel uns (mir) wieder nicht so leicht. Aber wir haben eine Lösung dafür gefunden.

In San Pedro de Atacama wurden noch zwei Empanadas gekauft und dann ging es raus auf einen Parkplatz, an dem man einen wunderschönen Blick auf die Salar de Atacama hatte. Hier haben wir verweilt, bis sich unsere Augen satt gesehen haben.

Die Atacama-Wüste selbst wird uns noch bis kurz vor Antofagasta begleiten. Und das nicht nur mit ihren wunderschönen Seiten.

Ein Blick nach hinten zeigt uns Vulkane und weiße Bergspitzen. Der Blick nach vorne geht auf Felder mit PV- und Windkraftanlagen. Alles liegt im Dunst, rauchende Schornsteine und Staubwolken ohne Ende.

Je näher wir der Stadt Calama kommen, um so erschreckender wird es. Wir nähern uns den größten Kupfer-Abbaugebieten von Chile.

Calama selbst war für uns nur ein Zwischenstopp, um Vorräte, Sprit und Wasser aufzufüllen. Parallel dazu hatte es einen negativen („Dank“ iOverlander) Beigeschmack auf Grund von vorgekommenen Diebstählen.

Kaum waren wir an der Tankstelle, wurden wir von zwei Jugendlichen „von der Seite“ angesprochen. Alarmglocken läuten! Am Parkplatz der Tankstelle haben wir uns dann mit ihnen toll unterhalten. Das Interesse an unserem Camper ist halt immer ein Gesprächsstoff und die Sorge war mal wieder umsonst.

Nur von der Tankstelle sind wir nicht gleich wieder weggekommen. Unser Comformaticgetriebe hat gestreikt. Es kam eine Fehlermeldung und es lies sich kein Gang mehr einlegen. Coole Sache, das passte natürlich überhaupt nicht!

Gelesen habe ich schon öfter davon, aber bei uns passiert so etwas natürlich nicht; Hm,Pech! Nach ca. einer halben Stunde und der Entfernung der Hauptsicherung war alles wieder beim alten. Wir werden es beobachten, mögliche Lösungen habe ich zumindest schon einmal recherchiert.

Die CH-25 ähnelt schon fast einer Autobahn und Übernachtungsplätze sind etwas rar. Wir stehen jetzt in Sierra Gordo an einem Picknickplatz, dessen bessere Tage schon etwas her sind. Wir fragen uns warum! Hier in der Wüste, ein wunderschöner Ort mit Palmen. Das Wasser fließt unkontrolliert aus kaputten Rohren durch den Park und keinen interessiert es.

Bilder: Salar de Atacama aus allen Perspektiven, Eindrücke um Calama, Unser Stellplatz in Sierra Gordo

22.07.2023

km 79048 bis 79275

von Sierra Gorda Picknick-Platz (25-CH) über Antofagasta (5-CH) nach Mejillones Steilküste (B-272)

Temperatur ca. 6 – 20°C

vormittags heiter am Nachmittag diesig (Pazifik)

eine Nacht im Industriegebiet in der Wüste. In der Nähe die Bahnstrecke und die Ruta 25. Also viel LKW- und Bahnverkehr. Ungewohnt für uns in der letzten Zeit, also nicht laut, aber andere Geräusche eben.

Und es ging weiter durch die Wüste, bis Antofagasta. Dieses mal aber Wüste, in welcher man nicht ausgesetzt werden möchte. Industrie (Kupfer-Minen) und Sand wohin man schaut. Also hieß das Motto: einfach nur durch. In der Hoffnung, dass es ab Antofagasta Meer und Farbe gibt. Die Hoffnung war vergebens. Wie am Pazifik typisch, liegt dieser halt im Dunst und die Stadt ebenfalls.

Trotzdem hatten wir hier einen ziemlich erfolgreichen Tag.

Unser Camper benötigte nach den ganzen Wüstentouren einige Pflege. Nicht nur durch uns, sondern auch durch eine professionelle Werkstatt. Ein Ölwechsel war fällig und auch die Bremsen wollte ich mal überprüft haben. Ebenso sollte das Halbautomatikgetriebe mal geprüft werden.

Drei mögliche Werkstätten hatten wir vorab ausgewählt, doch heute ist auch Samstag.

Die erste Werkstatt hatte geschlossen, die zweite Werkstatt fragte, ob jetzt gleich oder ein Termin am Montag. Punktlandung! Zwei Stunden waren 3 Kollegen an unserem Camper beschäftigt. Danach hatte er vorne neue Bremsbelege (nun gibt es auch wieder eine Bremsbelagsverschleißkontrolle), hinten wurden sie gereinigt. Die Beläge sind noch ok, aber die Scheiben hätten mit getauscht werden müssen. Wir haben neues Motoröl und das Getriebe wurde gescheckt. Laut Aussage des Mechanikers ist alles ok, wir werden es beobachten. Der Preis entsprach zwar deutschen Verhältnissen, aber wer arbeitet in Deutschland am Samstag?

Die optische Pflege von außen (Wüstensand) konnten wir an der nächsten Tankstelle erledigen.

Als absoluten Bonus gab es auch noch eine Tankstelle, an der unsere Gastankflasche befüllt wurde. Das nenne ich mal einen fast perfekten Tag.

Dann ging es raus aus Antofagasta. Während unseres Kaffeetrinkens an der Steilküste hatten wir einen wunderbaren Blick auf das „La Portada“. Ein Steintor an der Steilküste, ausgespült durch das Meer. Es stand auf meiner Liste, doch durch die Ereignisse an diesem Tag trat es einfach in den Hintergrund.

An dem La Portada trafen wir Jaime. Er schaute ganz fasziniert auf unser Nummernschild. Jaime ist Chilene und lebte 41 Jahre lang in Berlin und ist jetzt mit seinem Camper in Chile unterwegs.

Für uns ging es noch bis nach Mejillones an der Steilküste, in der Hoffnung, der Industrie zu entfliehen. Hat noch nicht ganz geklappt. Aber von hier aus kann man auf alle Fälle ins Meer und das werden wir morgen bestimmt ausprobieren.

Bilder: Eindrücke von der Ruta 25 und 5, Eindrücke von Antofagasta und La Portada, Check unseres Campers

2 Kommentare

  1. Christel & Werner

    Danke!
    Wir waren derweil wieder im Schwarzwald und in Rottweil in einer zivilen Welt.
    Weiterhin alles Gute wünschen Christel & Werner

    • Ralf

      Liebe Christel und lieber Werner, vielen Dank für die Wünsche. Schön das es euch gut geht und ihr so unterwegs sein könnt. Wir werden heute die zivile Region wieder verlassen. Stadtlärm wird mit der Zeit wirklich anstrengend. LG Ralf & Theres

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