29.10.2023
km 93810 bis 94034
von Posadas Strandparkplatz über Ituzaingó(12) nach Posadas Strandparkplatz
Temperatur ca. 20 – 30°C
den ganzen Tag sonnig
ein begehrtes Plätzchen haben wir da wohl erwischt, denn wir standen nicht allein an dem Strandparkplatz. Ein Brasilianer, zwei schöne alte Mercedes-Busse aus Argentinien und als wir schon unseren Platz gefunden hatten, kam noch ein weiterer Argentinier.
Der Morgen war das ganze Gegenteil von gestern. Die Sonne schien warm auf unseren Camper.
Ich war natürlich wieder früher als Theres wach und lief über den Platz. Selbstverständlich grüßt man nach rechts und nach links. Die zuletzt angekommenen Argentinier grüßten besonders intensiv, so dass ich mich genötigt fühlte, kurz vorbei zu gehen. Plötzlich wurde ich mit „guten morgen“ begrüßt und war ehrlich irritiert. Ein argentinischer Camper mit Deutschen!
Das hat sich dann schnell aufgeklärt. Imgard (78) und Heini (85) kommen aus Eldorado (da sind wir gestern durch gefahren). Sie sind echt deutsch, denn sie tragen den gleichen Nachnamen wie wir. Ihre Eltern sind damals ausgewandert und lebten in einer deutschen Kolonie. Dort wurde halt deutsch gesprochen und sie freuen sich immer wieder, wenn sie unsere Sprache sprechen können. Ein schöner Austausch, der dazu führte, dass wir noch bis Ituzaingó an den Stausee des Paraná gefahren sind. Wir fühlten uns wie am Meer.
Es war heute ein kleiner Urlaubstag. Wir haben den Nachmittag am Strand verbracht und die Sonne genossen.
Obwohl es nicht so einfach war, überhaupt an den Strand zu kommen. Überall waren Zäune davor. Irgendwann viel uns ein, dass es in Argentinien üblich ist, auch tagsüber auf den Campingplatz zu gehen. Die beste Entscheidung, das funktioniert. Allerdings hat man erst einmal mit den Mücken zu kämpfen, bevor das Wasser erreicht ist.
Eigentlich standen die Iberá-Sümpfe nicht auf unserer Reiseroute, doch nun sind wir noch an der Ruta 12 an ihnen vorbeigefahren. In Anbetracht der Mücken am Paraná-Stausee wollten wir nicht wissen, wie viele Mücken dort unterwegs sind.
Leider war schon wieder Wasser am Boden unseres Camper. Lust zum Suchen hatten wir nicht. Es ist so warm und die Vermutung, dass es wieder aus dem 100l Tank kommt, liegt ja nahe. Wir haben uns dann doch auf die Suche begeben und wurden durch Zufall fündig. Es kommt aus einem unserer 10l Kanister. Eine Schweißnaht ist undicht. Nun haben wir nur noch drei Kanister und das Wasser des vierten ging in unseren Tank.
Noch etwas hat uns heute überrascht. Wir mussten eine zweite Tankstelle anfahren, um Sprit zu bekommen. Wir konnten es nicht glauben, aber Heini und Irmgard hatten so etwas schon erzählt. Hier sind im November Wahlen. Vieles wird damit zusammenhängen.
Es wurde etwas später, aber Strandtag hat halt auch etwas. Wir wussten ja, wo wir wieder stehen werden: Am Strandparkplatz in Posadas.
Noch eine Überraschung, wir waren später als gestern, aber heute war noch richtig Betrieb, es ist halt warm und auch nicht mehr windig….Enjoy Südamerika!
Nachtrag (Theres): Vollmond und Kometen bewundert!
Bilder: unser Stellplatz in Posadas, Eindrücke von der Ruta 12 (Iberá-Sümpfe), Paraná Stausee,
30.10.2023
km 94034 bis 94285
von Posadas Strandparkplatz über Santa Ana(12), Oberá(103), San Javier(2), Concepción la Sierra(2) nach Azare(1) Plaza
Temperatur ca. 20 – 30°C
vormittags regen, nachmittags heiter bis wolkig
dafür regnete es heute früh wieder wie aus Eimern. Kein Verlass mehr auf das Wetter. Naja, der Wetterbericht hat es eigentlich vorausgesagt, wir wollten es nur nicht glauben.
Es gab noch einmal eine Planänderung. Uns fehlten die Geräusche aus dem Regenwald. Diese wollten wir noch einmal hören. Von Puerto Iguazú bis nach Posadas gab es ja nur Regen, da melden sich die Tiere nicht und zu sehen war auch nicht viel. Das wollten wir noch einmal nachholen. Also ging es bis nach Santa Ana zurück und dann quer gen Osten rüber in Richtung Rio Uruguay. Ganz so geklappt hat es nicht, denn es regnete bis mittags. Auch hier traten die Flüsse über die Ufer. Der Regen, den wir hier erlebt haben, war wohl etwas mehr als üblich.
Der Umweg hat sich trotzdem gelohnt. Wir fuhren abseits der Hauptstraßen mit wesentlich weniger Verkehr. Landschaftlich wieder wunderschön. Ein saftiges frisches Grün überall. Ein bisschen dichter Regenwald mit Palmen zwischendrin. Dann ein paar Obst- und Mate- Plantagen und viel Wasser. Das Wasser floss an den Hängen in kleinen Wasserfällen herab.
Gegen Mittag kam die Sonne heraus und es wurde sofort wieder richtig warm. Überall stieg der Wasserdampf auf und der Regenwald erwachte. Alles richtig gemacht!
Auf der Route gab es noch einen Wasserfall ein Stück in den Regenwald hinein, doch nach einem Kilometer sind wir wieder umgekehrt. Der Weg wurde feuchter und matschiger. Unser Interesse, zwischendurch stecken zu bleiben, ging gegen Null.
Gestern am Rio Paraná, dann müssen wir heute doch wenigstens mal am Rio Uruguay einen Stopp einlegen. Die Möglichkeit ergab sich in San Javier am Hafen. Pech nur, dass es sich hier um ein Grenzgebiet und einen Grenzübergang mit Fähre handelt. Auf der anderen Seite des Flusses liegt Brasilien. Nach einem netten Gruß von uns und der Bitte, mal bis zum Fluss hinunter schauen zu dürfen, war der Weg für uns frei.
Auch der Rio Uruguay ist über das Ufer getreten und das nicht nur um Zentimeter, sondern einige Meter. Der Fährbetrieb nach Brasilien ist für die nächste Zeit eingestellt.
Es wurde schon wieder Zeit für einen Übernachtungsplatz. Die letzten zwei Nächte am Rio Paraná, davor am Rio Iguazú, dann müsste doch heute der Rio Uruguay dran sein.
Der Wille war da, aber das Wetter spielte nicht mit. Die letzten zwei Tage haben den Weg (kein Asphalt, sondern purer Lehm) so aufgeweicht, dass es mehr eine Rutschpartie als eine Fahrt war. Theres hat die Reißleine gezogen.
Es ging zurück nach Azare. Warum nicht mal wieder an der Plaza übernachten.
Kaum standen wir hier, kam Maria vorbei. Die erste Frage war sogleich nach unserer Herkunft und die zweite, ob wir hier übernachten wollen. Natürlich wollen wir das. Dann kamen die Informationen. Es gibt hier im Ort keinen der deutsch spricht, aber dort, bei der Kirche einen Polen, der englisch spricht. Um die Ecke ist der Arzt, gegenüber die Apotheke. Im „Supermarkt“ gegenüber fragt nach … Sie spricht ebenfalls englisch. Ach ja, falls noch irgendetwas ist, sie wohnt in dem weißen Haus dort an der Ecke. Das ist der Norden von Argentinien, so haben wir das Land in den ersten Reisewochen kennen gelernt. Vielleicht können wir ein bisschen davon mit nach Hause nehmen.
Nachtrag (Theres): heute einen Eisvogel gesehen, aber er war zu schnell
Bilder: Rio Paraná, Eindrücke von der Ruta 12, 103 und 2, Regenwald, Mate-Plantagen, Rio Uruguay, unser Platz an der Plaza
31.10.2023
km 94285 bis 94511
von Azare(1) Plaza über Santo Tomé(94), Alvear(14) nach Yapeyu Municipal Camping (am Rio Uruguay)
Temperatur ca. 21 – 29°C
den ganzen Tag sonnig
Maria kam heute früh noch einmal vorbei und fragte, ob wir eine ruhige Nacht hatten. Natürlich hatten wir die. Dann versicherte sie sich aber, dass wir heute früh wirklich weiter fahren. Das hatten wir sowie so vor. Obwohl es dann doch etwas später, als geplant, wurde. Manchmal ist das halt so.
Es hat hier in der letzten Zeit wahnsinnig viel geregnet. Das sieht man auf jedem Meter. Am Rio Paraná war uns das noch nicht ganz klar. Die Ausmaße des Regens sind am Rio Uruguay wesentlich deutlicher zu sehen. Beidseitig der Straße, wo sonst Weideland ist, steht das Wasser. In Alevar wollten wir eine Straße am Rio Uruguay entlang fahren. Diese war komplett überflutet. Von dem Fußballplatz an der Straße ragte nur der Querbalken des einen Tores aus dem Wasser. Das zweite Tor ist nur zu erahnen.
Die Landschaft ist hier nicht so abwechslungsreich. Es ist flach, viel Weideland und aufgeforsteter Pinienwald.
In den überfluteten Flächen tummeln sich trotzdem die Kühe und Pferde. Zwischendrin waren sogar ein paar Flamingos zu sehen. Um diese zu sehen, sind wir tausende von Kilometern gefahren und haben uns auf über 3000hm aufgehalten. Wenn wir das gewusst hätten! 🙂 Hätten wir es auch nicht anders gemacht.
Wir trödeln ein bisschen. Nach Brasilien wollen wir nicht mehr rüber, obwohl die Route Richtung Atlantik kürzer ist. Also geht es noch ein Stück am Rio Uruguay entlang, bis dann auf der anderen Seite des Rio „Uruguay“ liegt.
Es wurde Zeit, mal wieder richtig zu grillen. Was für ein Zufall, da kommt doch direkt an der Straße eine Carniceria (Fleischerei). Hier gibt es nur Lamm, das steht direkt nebenan auf der Weide. Frischer kann das Fleisch nicht sein. Auf unsere Frage nach einem guten Stück erfragte er die gewünschten Kilo und holte gleich ein halbes Lamm aus dem Kühler. Hm, das war uns dann doch etwas zu viel. Kein Problem, eine Keule (1,5 Kilo) geht auch.
Damit ist unser Grillrost leicht überfordert und zu einer Keule gehört auch ein Holzfeuer.
Aber wir hatten uns für heute einen Campingplatz am Rio Uruguay ausgesucht. Einen Campingplatz ohne Grillplätze gibt es in Südamerika nicht.
Kurz nach 16:00 standen wir auf dem Platz am Rio. Genug Holz wurde durch die Überflutung auch angeschwemmt. Ein Grillplatz war natürlich vorhanden. Zwei Stunden später war die Keule fertig und hat lecker geschmeckt. Das werden wir wohl morgen mit einem Rind wiederholen.
Bilder: Eindrücke von der Ruta 94 und 14, Eindrücke von Santo Tomé, Lammkeule
01.11.2023
km 94511 bis 94831
von Yapeyu Municipal Camping (am Rio Uruguay) über Paso de los Libres(14), Libertad(14) nach Salto Grande Termas Ayui (Parkplatz)
Temperatur ca. 18 – 21°C
vormittags heiter bis wolkig, ab mittags Regen
es wurde noch einmal Lamm. Dieses mal keine Keule sondern Lammkoteletts. Nur das Wetter spielt nicht mit. Soll es uns den Abschied aus Südamerika leichter machen?
Dabei fing der Tag sehr vielversprechend an. Es war zwar etwas windig, aber die Sonne schien und es wurde warm. Gut, dass wir uns heute früh viel Zeit gelassen haben. Der Camper wurde ein bisschen auf Wohlfühloptik im Innenbereich gebracht und Wäsche hat Theres auch noch einmal gewaschen. Es gab warmes Wasser im Bad, eine absolute Seltenheit auf städtischen Campingplätzen.
Kaum waren wir unterwegs, begann es zu regnen und hörte nicht wieder auf. Um Strecke zu machen perfekt. Wir wollen aber keine Strecke machen. Je mehr Strecke, desto schneller sind wir aus Argentinien raus. Naja, vermeiden lässt es sich ja sowieso nicht, aber man kann ja ein bisschen so tun.
Es gibt nicht viel über den heutigen Tag und die heutige Strecke zu berichten. Vielleicht durch den Regen, aber es war langweilig, viel Weideland halt, aber da konnten wir noch einmal zuschlagen. An einer Estancia mit Carniceria mussten wir einfach noch einmal anhalten. Der Kühlschrank ist voll. Es gab auch selbstgemachte Salami. Eine davon hängt jetzt bei uns in der Küche.
Mit der Zeit wurde klar, dass Grillen heute keinen Spaß machen wird. Wie verabschieden wir uns dann aus einem Land, in dem wir uns mit Unterbrechungen fast vier Monate wohlgefühlt haben?
Ganz einfach, wir mieten uns eine Therme. Diese lag in Salto Grande so fast auf unserem Weg und warum nicht?
Wir haben sie natürlich nicht gemietet, aber wir waren die einzigen Badegäste, was auch nicht allzu verwunderlich ist. Die Becken der Therme liegen im Freien und es regnete. Es gab Wasser von oben und unten. Von oben kühl und von unten warm bis 42°C. So war es gut austuhalten.
Fahren mussten wir nicht mehr. Es gibt hier einen Parkplatz, von dem wir uns nicht mehr wegbewegt haben.
Unser nächstes Ziel ist der Atlantik. Besser sieht die Wetterprognose dort für die kommenden drei Tage auch nicht aus. Also werden wir uns wohl etwas Zeit lassen. Ob in Argentinien oder Uruguay wird sich wohl morgen entscheiden.
Nachtrag (Theres): Heute ging ich zielgerichteter vor und erbat Lende vom Lamm. Daraufhin offerierte der Estanciero „nur“ eine ganze Wirbelsäule samt Kopf. Nun haben wir die Hälfte davon, schön in Steaks geschnitten, auf Vorrat 🙂
Der Austausch vor Ort war wieder sehr interessant. Bei allen, die wir getroffen haben, ist die wirtschaftliche Not so extrem spürbar und beständiges Thema. Das hat sich seit April/ Mai nochmals arg verschlechtert. Das Geld ist kaum mehr etwas Wert, für 1kg Lamm werden umgerechnet 2€ verlangt. Das geht gar nicht.
Bilder: unser Platz auf dem Municipal Camping, El Alemana an der Ruta 14
02.11.2023
km 94831 bis 94917
von Salto Grande Termas Ayui (Parkplatz) über Concordia(14), Salto Grande (Grenze Argentinien/ Uruguay), Salto(31) nach Embalse Salto Grande (Parque del Lago)
Temperatur ca. 15 – 19°C
bis zum Nachmittag Regen, danach heiter bis wolkig
es hat sich entschieden, wir sind in Uruguay. Das Wetter sah dort etwas besser aus (kleiner Scherz). Es regnete heute bis zum Nachmittag wieder ununterbrochen. Eigentlich wollten wir noch ein wenig durch Concordia spazieren, doch es machte keinen Spaß. Dieses Mal kam das Wasser wirklich nur von oben.
Also wurde noch ein kleiner Vorratseinkauf (es ist um einiges günstiger als in Uruguay) erledigt, alles gut blickdicht verstaut (versteckt) und dann ging es Richtung Uruguay. An der Grenze haben wir einen Großteil der Regenzeit verbracht. Wenigstens einigermaßen trocken.
Wir hatten bei der Abfertigung das Gefühl, die ersten Touristen zu sein, die hier über die Grenze wollen, aber man übt sich in Geduld (Enjoy Südamerika).
Oh, unser Camper ist noch in Uruguay und war gar nicht unterwegs! Hm, das wurde beide der Ausreise nach Argentinien in Colonia del Sacramento nicht abgefragt. Der Zollbeamte war sehr geduldig. Er hat uns also zuerst ein Dokument zur Ausreise und dann eines zur Einreise erstellt. Nun ist der Camper auch regulär wieder in Uruguay.
Dann kam der operative Zoll. Jeder musste in den Camper schauen, mit Taschenlampe, zuerst der argentinische und dann der uruguayische. Was sie gesucht haben, wissen wir nicht, aber gefunden haben sie bei uns auch nichts.
Dann waren wir in Uruguay und das Wetter wurde besser. Zumindest bis heute Abend.
In Salto haben wir unsere Antel-SIM-Karte aktiviert und uns mit Bargeld versorgt. Ein kleiner Spaziergang durch die Stadt bot sich auch noch an. Übermäßig weit sind wir nicht gekommen. Hier haben die Wassermassen der letzten Wochen massiven Schaden angerichtet. Ganze Straßenzüge stehen unter Wasser. Von mehreren Seiten wurde uns auch berichtet, dass die Iguazú Wasserfälle zur Zeit geschlossen sind. Da haben wir wohl noch Glück gehabt.
Am Nachmittag kam die Sonne raus und Theres hatte schon ein Plätzchen für die Nacht ausgewählt. Schön an der Embalse mit Grillplätzen. Das Lamm wartete ja noch auf uns. Und es war lecker, so zart, schade, dass wir nicht noch mehr geholt haben.
Morgen geht es dann weiter Richtung Osten ans Meer, mal schauen, wie weit wir kommen.
Bilder: unser Platz an der Therme, Embalse und Staumauer, Eindrücke von Salto und Überschwemmung, unser Platz an der Embalse
03.11.2023
km 94917 bis 95162
von Embalse Salto Grande (Parque del Lago) über Tacuarembó(31) nach Parque Balneario Iporá am Ufer
Temperatur ca. 10 – 13°C
den ganzen Tag heiter bis wolkig, am Abend leichter Regen
Tacuarembó war unser heutiges Ziel. Eine aufstrebende touristische Stadt und Geburtsort der Gauchos, so steht es im Reiseführer. Die Stadt liegt auf dem Weg, also passt es. Naja, schwer zu sagen, was Touristen hier machen sollen. Vielleicht lag es am Wetter, wir fanden nicht, dass wir uns länger hier aufhalten sollten.
Uruguay hatten wir nur noch schemenhaft in Erinnerung. Bis auf die ersten Tortas Fritas, die wir am Rio La Plata gegessen haben. Das würden wir gerne wiederholen, finden aber keinen Stand. Na, ein paar Tage haben wir ja noch.
Nach allem, was wir in den letzten Monaten landschaftlich erlebt haben, waren unsere Erwartungen an Uruguay nicht allzu hoch. Hinzu kommt noch, dass wir aus diesem Land auch nach Deutschland zurückreisen werden. Wir also eigentlich gar nicht hier sein wollen. Diesen Gedanken mussten wir ausklinken und siehe da, Uruguay kann man auch genießen.
Wir fahren über eine Nebenstraße durch grünes hügeliges Land. Auch hier eine unermessliche Weite. Nicht nur das Land ist hügelig, nein auch die Straße. Es ging permanent wie auf einer Achterbahn hoch und runter, den Schlaglöchern mussten wir noch zusätzlich ausweichen.
Viel Weideland mit Rindern und Schafen und dazwischen Strauße. Mehr als wir sonst so gesehen haben. Viel Wasser und wenig Ortschaften. Und am Straßenrand blüht es herrlich bunt und dicht. Hier kann man, fast so wie auf der Ruta 40, stundenlang allein unterwegs sein. Auch wenn wir noch nicht dort waren, so stellen wir uns aus Erzählungen Irland vor.
In Tacuarembó hat Theres noch ein Schaffell so angelacht, dass sie nicht ohne diesem weiterfahren konnte. Das war Nummer drei;-).
Es reichte für heute. Theres hatte in der Nähe von Tacuarembó an einem See schon etwas ausgewählt.
Hier stehen wir, baden wird wahrscheinlich nichts. Ruhig ist es trotz Wochenende auch noch, das liegt bestimmt an dem Wetter. Schauen wir mal ob es so bleibt mit der Ruhe.
Nachtrag 1: seit gestern haben wir ein kleinen Tauchsieder für den 12V Zigaretten-Anschluss. Zieht gut Strom, aber funktioniert
Nachtrag 2: Vorgestern hätten wir fast unseren Rückspiegel auf der Fahrerseite verloren. Gewackelt hat er schon vor der Tour, bis jetzt aber alles mitgemacht. Plötzlich hing er nur noch an den Heizdrähten. Gut, dass diese gehalten haben.
Nachtrag 3 (Theres): das Fell ist sooooooo dick und sogar noch richtig lanolinfettig, pur Natur! und kommt auf die Bank!:-))
Bilder: Blick über die Embalse, Eindrücke von der Ruta 31, Eindrücke von Tacuarembó
04.11.2023
km 95162 bis 95335
von Parque Balneario Iporá am Ufer über Tacuarembó(31), Ansina(26), Cruz de los Caminos(26) nach Rio Negro(6) am Ufer
Temperatur ca. 14 – 21°C
den ganzen Tag heiter bis wolkig
klar waren wir baden, heute früh im See und gestern in der Embalse. Heute Morgen schien die Sonne und es war eine super ruhige Nacht. Was will man mehr? Meer natürlich, doch das muss wohl noch ein bisschen warten.
Wir haben Fell Nummer vier an Bord. Dieses mal war ich es, der an dem dunklen Fell in Tacuarembó nicht vorbeikam. Allerdings weiß ich noch nicht, wo es zu Hause liegen wird, doch das wird sich schon zeigen. Ansonsten findet Theres sicherlich einen schönen Platz dafür.
Heute ging es durch einen Landschaftspark. Anders kann man es nicht bezeichnen. Sanfte Hügel säumen die Straße. Es ist Frühling hier. Überall grünt und blüht es. Die Vögel sind mit dem Nestbau beschäftigt und vergessen dabei häufig, dass es auch eine Straße gibt. Wir haben November und für uns Europäer ist jetzt Herbst und Winter.
Theres fühlt den Frühling besonders an ihrer Nase, Allergie eben 🙁
Auf den Weiden stehen gemeinsam Kühe, Schafe, Pferde und Strauße. Wenn die Strauße nicht wären und der tiefrote Flamingo, der über uns hinwegflog, könnte man auch im Allgäu sein. Wir cruisen gemütlich durch Uruguay.
Auch wenn die Bundesstraßen schon nicht stark befahren sind, können wir ja trotzdem eine Abkürzung über eine Nebenstraße nehmen. Vielleicht ist diese noch weniger befahren. (Ralf braucht die Challenge) Das war sie auch, den Grund haben wir 40 Kilometer später dann herausgefunden. Unsere Landkarte für Uruguay hat gelogen. Sie zeigt eine Straße über den Rio Negro, die es nicht gibt.
Die Straße gibt es schon, aber keine Brücke über den Fluss. Bei Niedrigwasser kann man sicherlich hindurchfahren, doch solches haben wir zur Zeit an keiner Stelle in dieser Region. Noch ein Nummernschild wollen wir auch nicht verlieren. Dabei wäre es wohl auch nicht geblieben;-)
Aber gut, wir sind in der Vergangenheit schon mehr als nur 40 Kilometer in eine Richtung für einen schönen Stellplatz gefahren. Den haben wir hier am Flussufer gleich mit serviert bekommen.
Also genießen wir den Nachmittag in der Sonne und fahren morgen wieder zurück. Ich kann mich noch auf weitere 40 Kilometer Schotterpiste freuen, die dann wohl auch die letzten auf unserer Reise sein werden.
Jetzt genießen wir wieder einmal die absolute Stille und den Sternenhimmel über uns. Allerdings im Camper, draußen sind heute doch ein paar mehr Mücken unterwegs.
Nachtrag: In den Geschäften liegt haufenweise Weihnachtskram herum, wer braucht denn das im Frühling?
Bilder: unser Platz im Parque Balneario Iporá am Ufer, Eindrücke von der Ruta 26 und 6, unser Platz am Rio Negro












































































































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