04.06.2023
km 73860
Laguna Verde Camping Olivos
Temperatur ca. 8 – 20°C
den ganzen Tag heiter
das also war Valparaiso! Gut, dass wir uns dafür entschieden haben.
Der Morgen begann entspannt und ausgeruht. Logisch, keine zusätzliche körperliche Sensibilisierung und sehr ruhig war der Platz noch dazu. Obwohl hier Herbst ist, kam ein frühlingshaftes Gefühl auf. Auf dem Platz ist viel frisches Grün, die Vögel zwitscherten und es summte in der Luft. Vor allem die Kolibris waren zu entdecken. Als Tüpfelchen auf dem i gab es noch herrliches Sonnenwetter dazu. Die Duschen waren kalt, das wussten wir gestern aber schon, was soll´s.
Die Bushaltestelle war 5 min zu Fuß von unserem Platz entfernt. Auf Nachfrage, zu welcher Zeit der Bus fährt, erhalten wir die Antwort „immer“. Man könnte sagen, so war es auch. Wir standen nicht lange und schon kam der 520er. Erst ein kleiner Schreck, denn anstatt Richtung Valparaiso zu fahren, bog er gleich mal links ab. Übrigens, ein Erlebnis während der Fahrt, Haltestellen werden überbewertet. Sie stehen maximal obligatorisch zur Verfügung. Wer mitfahren möchte, streckt den Arm aus. Es wird angehalten, manchmal alle 100m.
Nach 40 min dann konnten wir die Stadt für uns erobern. Was man an einem ¾ Tag so erobern kann, eben die im Reiseführer beschriebenen Ecken.
Die Hügel Cerro Alegro und Cerro Conception, den Hafen und die Plaza Sotomayor. Das nicht nur am Tag, sondern auch am Abend. Dieses mal hat das Fahren in der Nachsaison (Herbst) einen Vorteil. Es wird sehr früh dunkel.
Durch ein unschönes familiäres Ereignis sind wir noch in den Genuss eines Snacks auf einer Terrasse mit Blick über die Stadt gekommen (wir brauchten einen Drink). Danke an den Verursacher! Gut, dass es immer mehrere Blickwinkel gibt.
Irgendein Ereignis muss in Valparaiso heute stattgefunden haben, oder es ist jeden Sonntagabend so. Wir mussten ja wieder mit dem 520er zurück nach Laguna Verde. Er war schon voll, als wir zustiegen. Und wenn ich voll sage, dann meine ich das auch, auch die Stehplätze. Aber ein, zwei gehen schon noch. Die Straßen waren dicht, es wird gehupt, angefahren, gebremst und wieder angefahren.
Plötzlich Michael Jackson über das eingebaute Soundsystem im Cockpit des Busfahrers. Laut mit klaren Klängen, keiner störte sich daran, einige summten mit, egal ob jung oder alt.
So richtig sicher, wo wir aussteigen mussten, waren wir uns nicht. Ich habe immer geschaut (was im dunkeln so möglich ist) und dann sollte es die Stelle gewesen sein.
Hm, wir standen draußen, aber nicht dort, wo wir sein wollten/sollten und der Bus war weg! Wieder eine kurze Schrecksekunde. Aber wie auf der Hinfahrt, nimmt er fast jede Straße mit und stand plötzlich wieder vor uns. Theres streckt den Arm aus, ein kurzes Gelächter mit der Frage, wo wir wirklich hinwollen und drin waren wir wieder. Camping Olivos, er kannte es nicht aber ein Ruf in den Bus und schon hatte er die Antwort. Es waren nur noch ca. 200m weiter.
Ein toller Tag liegt hinter uns. Santiago wir kommen!
Nachtrag1: natürlich haben wir auch die Fahrstühle auf die Hügel genutzt. So cool old school!
Nachtrag2: Auf dem Plaza Sotomayor haben wir Honig von Juan Domingo gekauft. Er schenkte uns einen Honigzwerg dazu, an Hässlichkeit nicht zu überbieten!;-)
Bilder: Eindrücke von Valparaiso
05.06.2023
km 73860 bis 74052
von Laguna Verde Camping Olivos über Casablanca (68), Bollenar (G-78), Melipilla (G-78), Talagante (G-78) nach Santiago
Temperatur ca. 7 – 23°C
den ganzen Tag heiter
was ist hier los? So langsam zweifeln wir daran, ob wir uns morgen wirklich Santiago anschauen werden. Der Ausflug sollte verlaufen wie in Valparaiso. Ein Campingplatz etwas außerhalb und morgen dann mit dem Bus in die City. Blöd nur, wenn es diesen Platz zwar gibt, aber keiner öffnet.
Es war ja noch relativ früh, also den nächsten angefahren. Die Anzahl der Campingplätze in Stadtnähe ist überschaubar. Dort, wo der zweite Platz sein sollte, ist ein eingezäuntes Wohngebiet. Eingezäunt ist hier sowieso alles, also war auch das nicht überraschend. Nun war es bereits dunkel, der nächste Platz 35 km entfernt und die Konzentration lies auch nach. Viele Alternativen gab es aus unserer Sicht nicht mehr. Tankstellen sind ja noch so typische Spots, allerdings haben sie hier im Stadtbereich nicht die Größe für Übernachtungsplätze.
Wir sind dann einfach Richtung Zentrum losgefahren, durch Gegenden, an denen wir nicht unbedingt stehen bleiben wollten. Aber das geschulte Camperauge findet etwas.
Nun stehen wir in einem kleinen Wohngebiet, in dem natürlich alles verriegelt und verrammelt ist. Unser Camper passte genau hinter einen kleinen Vorsprung und steht direkt an einer Hauswand. Dadurch ist maximal die Fahrertür zu öffnen. Wir werden unsere üblichen Sicherheitsvorkehrungen treffen und dann schauen wir mal.
Im Augenblick haben wir das Gefühl, dass Santiago nicht gerade camperfreundlich ist.
Da heute ja ein entspannter Tag mit maximal 120 km sein sollte, haben wir nicht die Autobahn genutzt. Der Weg führte hinter Casablanca wieder durch ein Tal mit künstlicher Bewässerung für Wein, Apfelsinen und Gemüse. Bis auf die riesigen Palmen und Eukalyptusbäume war nicht viel zu sehen, denn es ist alles blickdicht abgezäunt. Zwei kleine Pässe an den Andenausläufern gehörten auch dazu.
Wie vor jeder Großstadt, wurde das Grün immer weniger, die Straßen immer voller und es reihte sich ein Ort an den anderen. Auch das wird mit der Zeit sehr anstrengend.
Der Abend ist anders als wir uns das gewünscht haben, aber so ist das, wenn man unterwegs ist.
Nachtrag1 (Theres): Die Vergitterung der Häuser nimmt immer groteskere Züge an. Die Wohneinheiten wirken mitunter wie Käfige.
Nachtrag 2 (Theres): unser Häuschen hat die selbe Höhe wie jenes, an dessen schützender Fassade wir kleben.
Bilder: Unser Campingplatz, Blick auf Laguna Verde
06.06.2023
km 74052
Santiago (Stadtteil La Granja)
Temperatur ca. 12 – 20°C
den ganzen Tag lag eine Dunstglocke über der Stadt
Programm abgearbeitet, mit Hindernissen! Die Nacht war ruhig, bis auf eine Störung. Natürlich genau in der Einschlafphase springt eine Katze auf unser Dach und wollte es sich gemütlich machen.
Bis zur Metro waren es 5 min und bis ins Zentrum 45. Die Bezahlart ist etwas gewöhnungsbedürftig (Prepaid), aber das Liniennetz funktioniert gut. Fahrpläne gibt es nicht, denn die Züge fahren in kurzen Abständen.
Das erste Ziel war die Sky Costanera mit einer Aussichtsplattform in einer Höhe von 300m.
Klar, wenn man in Santiago ist, gehört auch der Cerro San Cristobal mit der Statue dazu.
Schade, schlechter Zeitpunkt! Die Seilbahn fuhr nicht, also laufen wir hoch. Auf der anderen Seite fährt ja die Bahn wieder runter und etwas Bewegung tut ja gut. Hätte Theres sich mal durchgesetzt! Die Bahn auf der anderen Seite fuhr natürlich auch nicht. Also auch wieder runter laufen. Zur Statue sind wir auch nicht gekommen, der Eingang war verschlossen. Erstaunlich, dass wir überhaupt so weit gekommen sind, denn als wir aus dem Park wieder raus wollten, ging es zwar raus aber nicht hinein.
Wanderung mit Stadtklamotten, die Stimmung war kurz vor dem kippen. So viel Zeit hatten wir ja nun auch nicht zur Verfügung.
An den Park schließen sich auch gleich die Künstler- und Ausgehviertel BelaVista sowie Lastarria an. Gastronomie ohne Ende, die Künstler haben wir etwas vermisst. Plaza de Armas und Präsidentenpalast gehören natürlich auch noch dazu.
Dann ging es auf den Abend zu und wie es dann immer so ist, möchte man die Stimmung noch genießen. Auf dem Plaza de Armas begann jetzt das Leben. Das wäre sicherlich etwas anders gewesen, wenn wir auf einem Campingplatz gestanden hätten.
Anscheinend ist man in Chile dabei, Postkarten abzuschaffen. Es sind in den Läden kaum welche zu finden. Nun haben wir sie, allerdings ohne Briefmarken. Die wollten wir dann bei der Post holen. Uns fehlte wohl doch etwas die südländische Mentalität. „Bitte ziehen sie eine Nummer, welches Anliegen haben sie, ein Postalisches“ Wir haben eine Nummer gezogen, wir wissen nicht wann sie aufgerufen wurde, denn wir sind wieder gegangen.
Später, als wir erschöpft in unserem Camper saßen, klopfte es an die Scheibe. Angelo stand vor dem Auto. Seine Familie wohnt auf der anderen Straßenseite und sie wollten wissen, was wir hier machen. Eine kurze Erklärung von uns und die Bestätigung von ihm, dass es hier eine ruhige und sichere Gegend ist. Wir haben also den Segen, noch eine Nacht hier zu stehen. Unsicher haben wir uns die ganze Nacht und den Tag nicht gefühlt.
Bilder: Eindrücke von Santiago, Unser Stellplatz
07.06.2023
km 74052 bis 74179
von Santiago (Stadtteil La Granja) nach Los Andes (CH60)
Temperatur ca. 11 – 25°C
den ganzen Tag sonnig
wir sind wieder unterwegs. Noch einmal quer durch Santiago (von Süd nach Nord). Zwischendurch konnten wir noch alle organisatorischen Dinge erledigen (so fast im vorbei fahren). Der Camper glänzt wieder, dabei haben wir die Südamerikaner auf eine harte Probe gestellt. So geduldig sind sie nun doch nicht. Unsere Autowäsche hat fast eine halbe Stunde gedauert und die Schlange wurde immer länger;-).
Die Gas- und Wassertanks sind voll und der Diesel reicht auch bis Argentinien. Eine Post für die Briefmarken lag auch noch auf dem Weg. Nun müssen die Karten nur noch geschrieben werden.
Unser Weg führt wieder zurück nach Argentinien und dort dann weiter nach Norden.
Da die letzten beiden Tage doch sehr anstrengend waren, wollten wir heute nur raus aus Santiago bis Los Andes. Hier stehen wir nun auf einem LKW Übernachtungsplatz und konnten noch die letzten Sonnenstrahlen und die Wärme genießen. Der Platz war nicht unser Favorit, aber zum suchen hatten wir auch keine Lust.
So stehen wir eingequetscht zwischen den ganzen LKW mit ihren laufenden Motoren und hoffen, dass die Nacht bald vorbei ist. 😉 Kleiner Scherz, der Platz ist so riesig und der Chef des Platzes zeigte uns gleich, wo wir uns etwas abseits hinstellen sollen. Also alles im grünen Bereich.
Bilder: Unser Stellplatz
08.06.2023
km 74179 bis 74345
von Los Andes (CH60) über Paso Cristo Redentor (Grenze Chile/ Argentinien CH60/ RN7) nach Uspallata (Municipal Camping) (RN7)
Temperatur ca. 6 – 24°C
den ganzen Tag sonnig
man sollte den Tag nicht vor der Nacht loben! Bis Mitternacht war noch alles ok, danach war der Platz gerammelt voll mit LKW, so dass ein Fahrzeug dann direkt vor uns stand. Natürlich der, mit einem Gefriercontainer. Die Kühlung muss aufrecht gehalten werden und so sprang regelmäßig der Kompressor an. Bis wir uns daran gewöhnt hatten, war die Nacht fast vorbei. Na, ganz so schlimm war es nicht. Unser Resümee für die Nacht, es hätte schlimmer sein können.
Heute ging es dann zurück nach Argentinien. Zurück, weil Santiago noch dazwischen kam und wir so wieder den Paso Cristo Redentor genommen haben. Es hat nicht ganz so lange gedauert, aber lange genug. Ein Stromausfall war der Grund, nichts ging mehr. Eine Abfertigung unter diesen Bedingungen ist wohl nicht möglich. Vielleicht war das dann auch der Grund, dass der Zoll nur noch durchgewunken hat, ohne Lebensmittel zu kontrollieren. Man muss es halt auch positiv sehen.
Uns war bis heute auch nicht klar, dass für Argentinien die gleichen Regeln wie für Chile gelten. Kein Obst, Gemüse, Fleisch, Honig, keine lebenden Tiere usw. Wir lernen halt nie aus.
In Uspallata haben wir für heute Halt gemacht, denn wir müssen den weiteren Streckenverlauf klären.
Theres hat ins Spiel gebracht, eventuell den Umweg über Buenos Aires zu fahren, da wir ja gerade so Städte erfahren sind.
Wir sind wieder in Argentinien und ein schnelles Internet selten. Jeden Tag einen guten Spot zu finden, war in der Vergangenheit sehr zeitaufwendig und nervig. Dafür sind wir nicht unterwegs. Ich schreibe natürlich für uns weiter und wenn sich die Möglichkeit ergibt wird die Seite aktualisiert.
Bilder: noch einmal Eindrücke der CH60 (Kurven und LKW) und RN7
09.06.2023
km 74345 bis 74481
von Uspallata (Municipal Camping) (RN7) über Barreal (RN149) nach Cerro 7 Colores (RN149)
Temperatur ca. 11 – 27°C
den ganzen Tag sonnig
Der Wind hat uns wieder. Seit dem wir wieder auf der Ostseite der Anden sind, fegt er um alle Ecken. Der einzige Vorteil, er ist warm.
Wir haben uns gestern auf der Karte die Möglichkeit über Buenos Aires, Rosario, Santa Fee und Cordoba zu fahren, angeschaut. Theres hat dazu im Reiseführer geschmökert und vorgelesen. Die Gegend ist geprägt durch Industrie, Landwirtschaft und Häfen. Die Städte sicherlich mit einem tollen Stadtkern, mit Vororten aber halt, wie in jeder Großstadt. Die Entscheidung stand 50 zu 50. Unabhängig voneinander haben wir für uns entschieden, dass wir es nicht möchten. Natürlich aus unterschiedlichen Beweggründen.
Mir hat die Idee von Theres sehr gut gefallen, später über Buenos Aires nach Deutschland zurück zu kehren und so noch ein paar Tage dort zu verbringen.
In der letzten Zeit fehlten mir die Ruhe und Einsamkeit. Diese haben wir nun wieder. Vielleicht ist weniger doch mehr und wir sind gerade dabei, das zu lernen.
Nun sind wir weiter auf dem Weg nach Norden. Nicht über den Umweg nach Mendoza, sondern direkt über die RN149.
Unsere Straßenkarte hat uns ein bisschen angeschwindelt. Gelbe Straßen sind in der Legende als asphaltierte Nebenstraßen bezeichnet. Anfangs war es auch so, dann wurde sie zu einer Schotterpiste. Ich wollte trotzdem nicht zurück (die Autowäsche hätten wir uns sparen können). Eine Ruhe, keine LKW und kaum Autos. Im Osten und Westen die Anden und die Straße natürlich ein Band am Horizont. Blauer Himmel, Sonnenschein und nicht zu vergessen, warm.
Auch landschaftlich wurde es nicht langweilig. Ich kann nun nicht sagen, nach jeder Kurve, aber alle paar Kilometer änderte sich das Bild. Unsere Reisehöhe liegt zwischen 1500 und 2000 m und wir fahren mal wieder durch die Pampa. Sogar ein Guanaco (wirklich nur eins) und einen Zorro haben wir gesehen.
In der Ferne war eine weiße Fläche zu sehen, die sich beim Näherkommen als ausgetrocknete Lagune darstellte. Ein Weg führte direkt dort hin und Fahrspuren waren auch zu sehen. Es ging nicht anders, ich musste dort rauf!
Wie cool ist das denn, eine weite Fläche, nur wir und der Camper. Es war aber kein Platz zum verweilen. Der Wind pfiff und es staubte ohne Ende.
Wir haben heute wieder einmal eine Provinzgrenze überschritten. Von Mendoza nach San Juan und wieder mussten wir etwas dazulernen.
Kaum waren wir im ersten Ort (Barreal), stoppte uns eine Kontrolle mit der Frage, ob wir Obst oder Gemüse dabei haben. Nicht zu glauben, da schmuggeln wir alles über die Grenze von Chile nach Argentinien und dann die Frage innerhalb des Landes! Wir haben natürlich ordnungsgemäß nein gesagt und durften weiter fahren.
Ein Schild an der Straße erregte unsere Aufmerksamkeit: Cerro 7 Colores in 7 km. Komisch, der ist doch in Peru in der Nähe vom Titicacasee.
Das Interesse war geweckt, den Weg dorthin mussten wir fast suchen. Die Qualität der Straße stieß zuerst auf keine Begeisterung bei Theres. Von der Ferne waren schon einige Farben zu sehen. Und dann standen wir vor ihnen. Mit jeder Biegung des Weges sahen die Formationen und Farben anders aus. Die sieben Farben kommen auf alle Fälle hin. Gleichzeitig sahen die Formationen auch aus wie eine zusammengeschmolzene Stadt. Unser Resümee: wir hätten etwas verpasst.
Es war schon nach 16:00, eigentlich wollten wir noch an den nächsten Fluss. Eigentlich aber auch noch ein bisschen in der Sonne sitzen.
Wir sind hier geblieben, haben dem Wind und Staub getrotzt und stehen mal wieder ganz einsam und alleine. Es muss hier auch einen tollen Sternenhimmel geben, denn ein Stück entfernt gibt es ein Observatorium, doch im Augenblick ist es bedeckt.
Nachtrag: heute früh wollten wir unser Claro-Guthaben (Internet) aufladen. Das Netz stand nicht zur Verfügung. Heute Nacht gab es wieder einen Stromausfall, der heute früh wohl noch nicht beseitigt war. Aber dann ist das eben so.
Bilder: Stellplatz auf dem Municipal, Eindrücke von der Ruta 149, Pampa del Leoncito, Cerro 7 Colores und Stellplatz
10.06.2023
km 74481 bis 74716
von Cerro 7 Colores (RN149) über Calingasta (RN149), Talacasto (RN40) nach San Juan (RN40)
Temperatur ca. 16 – 10°C
den ganzen Tag bewölkt
ich bin extra noch einmal aufgestanden. Theres stand draußen und hat den Sternenhimmel bewundert, das konnte ich mir nicht entgehen lassen.
Es war mal wieder eine sehr ruhige Nacht, vor allem, als sich der Wind dann auch gelegt hatte.
Wir waren doch nicht ganz allein. Das stellten wir am nächsten Morgen fest. 200 m weiter gab es noch einen Aussichtspunkt mit Parkplatz, dort standen 2 Brasilianer.
Wir lassen uns treiben und das tut gut, auch wenn es dann abends doch etwas später wird. In dieser Provinz spielt der Bergbau eine große Rolle. Wir fahren gerade durch ein Minengebiet, in dem wohl hauptsächlich Kupfer abgebaut wird oder wurde. An vielen Minen stehen eigentlich nur noch Ruinen. Aber interessant war es schon, dort einmal ein bisschen herumzuschnüffeln. Nennt man so etwas Minenbesichtigung?
Die kleinen Orte zeugen von einem gewissen Wohlstand, der häufig durch eine überdimensionale Christusfigur präsentiert wird.
Wir lassen uns Zeit und genießen es, die kleinen Orte mitzunehmen, so auch Calingasta mit der großen Christusfigur. Dort waren wir in einem kleinen Supermarkt, um unsere Reserven aufzufüllen. Da wir nicht passend geben konnten, gab es Kleingeld zurück. 10×25 Centavos (1 Centavos entspricht 0,05 Cent), der Materialwert übersteigt hier bei weitem den Einkaufswert.
Typisch für diese Gegend ist auch das Bauen mit Lehm. Wir sehen viele Lehmhäuser und Lehmöfen. Sogar die Kirche wurde komplett aus Lehm und Lehmziegeln gebaut.
Es gibt ja einige Gegenden hier in den argentinischen Anden, die als Mondlandschaft beschrieben werden. Die heutige gehört aus unserer Sicht definitiv dazu. Zwar fuhren wir durch das Tal des Rio San Juan, aber rechts und links wuchs nichts mehr, nur die Farbe und Form der Hügel und Berge änderten sich permanent.
Unser Ziel war San Juan, wir wollten Wäsche waschen lassen und das Guthaben der Karte aufladen.
Das Guthaben aufladen hat mit Umwegen geklappt, die Wäsche wartet noch. Nun überlegen wir, ob wir uns nicht eine Lavadorita (haben wir auf der Webseite eines Schweizer Ehepaar gelesen) zulegen.
San Juan ist eine sehr moderne Stadt. Anfangs dachten wir, dass sie nicht mehr als Shoppingmalls zu bieten hat. Es gibt aber auch sehr schöne Parks und Schlossanlagen, die auch nachts toll beleuchtet sind.
Es wurde sehr spät heute, wir haben uns dann doch etwas vertrödelt. Nach einer längeren Strecke stand uns nicht mehr der Sinn. So stehen wir etwas außerhalb an einer Tankstelle. Ganz so leise wie letzte Nacht wird es nicht werden, aber passt schon.
Bilder: Cerro 7 Colores und Eindrücke von der RN149

































































































































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